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AtS/SPN-Fic: Address Unknown 2/?
I feel a bit bad for the English speaking part of my flist with posting all those German fics in a row, it's just a phase, I will go back to pretty or moving pictures as soon as my writing muse starts acting up... She will soon enough, she's bitchy that way! In the meantime *points to icon* - You should check out
red_candles the icon journal of the lovely
4lyn_angel, it's a beautiful way to pass some time!
Titel: Address Unknown
Altersfreigabe: R
Teil: 2/? (etwa 5)
Spoiler: up to AtS 2x22 There's No Place Like Plrtz Glrb, Supernatural pre 1x01 Pilot
Inhalt: Cordelia lässt die Mission hinter sich – es war nie ihre erste Wahl. Nicht dass sie eine hat.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Faith, Cordelia/Sam
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss & Kripke!
Kommentar: Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Teil nervös auf Talis Reaktion auf bff gewartet habe und wurde positiv überrascht, dass sie mir meine Prämisse für Cordys Ausstieg so abgenommen hat. Dass es logisch erschien und wahr für Cordelias Charakter. Aber sie kennt meine Art Geschichten zu erzählen wohl zu gut, denn hier kommt der von ihr gesuchte Rückschlag. Denn eine geglückte Flucht kann es mit mental durchdrehenden Hinterreifen nicht geben, nur die verwinkelten Nebenstraßen und dort werden auch aufschlussreiche Wahrheiten gewonnen. Wenn sich der erste Rauch gelegt hat.
Prompt 056. Frühstück. für
fanfic100_de
Ein Deal mit dem Teufel hat immer Konsequenzen. Dein Preis besteht aus dem bestialischen Tod deines One-Night-Stands.
In deinem Traum.
Du bist aus dem Bett und in die Ecke des Raumes vor der Altlast deines Schlafes geflüchtet, bevor du die Augen aufschlägst und von Dunkelgrau in deiner Sicht begrüßt wirst. Lehnst dich mit den Fingerspitzen gegen die Wand auf der Suche nach solider Substanz. Dennis’ geisterhaften Präsenz, die dir versagt bleibt. Presst dein Gewicht gegen Sperrholz unter rauer Tapete, so hart, dass du das Gefühl hast, gleich im Nachbarzimmer zu stehen oder draußen, wenn deine Knöchel nicht vorher nachgeben. Der gefangene Schrei in deiner Kehler löst sich unter dem leisen Knacken in deiner überdehnten Finger. Entlässt ihn mit einem schwachen Wimmern. Dann kannst du wieder atmen, rutscht langsam in die Knie und deine Stirn fällt gegen die Wand in einem unbequemen Winkel.
Du weißt, was passieren wird, aber du fühlst es nicht in deinem Körper. Das ist eine Verbesserung zu den alten Visionen, richtig?
Lilah hat ihren Anteil des Handels nicht ganz eingeholt, ungewollt oder beabsichtigt. Hat in dir etwas vergoldet, das vorher nur matt schimmerte und du fragst dich, warum du davon ausgegangen bist, dass die Anwältin eine der wenigen ist, die nicht komplett unfähig in ihrem Beruf ist. Andererseits ist ihre Priorität, Angel das Leben zur Hölle zu machen und vielleicht hat sie ihre oder deine Jobbeschreibung falsch gelesen, denn Vision Girl und Todesomen sind zwei Paar Schuhe. Du warst fertig. Ernsthaft bereit all das hinter dir zu lassen und sie vermasselt das mit ihrer Inkompetenz.
Oder sie hat die perfekte Vergeltung für deine Anmaßung gefunden, dass eine Flucht aus diesem Leben möglich wäre.
Oder Lilah ist einfach eine Sadistin.
Der Gedanke hat einen gewissen Trostgehalt, ist unpersönlicher als Rache und erträglicher als ein Unfall. Oder die Befürchtung, dass die Mächte deinen Verrat mit entsprechender Münze heimzahlen. Cassandra-Syndrom kommt dir in den Sinn und griechische Tragödie ist überbewertet, wenn eine Klapsmühle heute ausreicht, um deinen Fall klinisch sauber zu lösen. Der Biss auf deine Lippen unterbindet dein Zähneklappern, denn das war erniedrigend und du stehst vorsichtig auf.
Bis du dich davon überzeugt hast, dass dein Einschreiten nichts ändern wird, war Zuversicht in deine Kompetenz die beste Wahl. Glaubst lieber an ein katzenhaftes Lächeln, das um rot geschminkte Lippen spielt, als deine verfrühte Urteilsvollstreckung auf Erden für deinen Ausstieg aus dem Spiel. Denn das wäre als logische Erklärung äußerst beklemmend.
Du bist stolz auf deinen Verstand und nicht bereit ihn abzugeben.
Suchst seine Nummer panisch, bis dir klar wird, dass du sie weggeworfen hast und rüttelst Faiths Schulter, sagst ihr, dass du zurück zur Bar musst, du hast etwas Wichtiges vergessen. Ihr schlechtgelauntes Brummen in das Kissen, „Was zur Hölle? Es kann nicht deine Jungfräulichkeit sein und alles andere kann warten“, quittierst du mit einem Klaps auf die verwuschelte Mähne und dem Schlüssel in deiner Hand, bevor du aus dem Motelzimmer stürmst.
Du findest den Papierball neben der Mülltonne, eine erste handfeste Spur. Die Erleichterung ist pur, schwappt durch deinen Körper und du stehst auf dem dunklen Parkplatz und tust etwas, das du seit Jahren nicht mehr getan hast. Hysterisch Lachen. Denn das hier? Genau das. Das war der eigentliche Grund, weshalb du geblieben bist. Durch all den Mist, das Melodrama und die Enttäuschungen hindurch und du hast dir selber noch nichts bewiesen, außer das sich nicht das gesamte Universum gegen dich verschworen hat. Aber es ist definitiv mehr, als du noch vor einer Minute gemutmaßt hast.
Du warst so sicher, dass du stärker als der Sirenengesang einer Bestimmung bist und du stehst trotzdem barfuss, nur mit deinen Pyjamahosen und Spagettitop bekleidet vor einer geschlossenen Bikerbar. Um halb fünf morgens mit dem unbestreitbaren Verlangen, dich vor einem Fremden komplett zum Narren zu machen. Cassandra par excellence. Dann kommen die Tränen und du hast keine Wimperntusche mehr drauf, um die du dich kümmern musst, so lässt du sie fallen und hältst dich an dem Papierknäuel fest.
Nimmst dich letztendlich zusammen, schleppst dich zurück zu eurem Motel und teilst Faith mit, dass ihr einen Tag länger bleiben werdet. Ihr überzeugendes Argument besteht aus einem schlaftrunkenen, „Bitch, wir müssen nirgendwohin, was ist dein verdammtes Problem? Schlaf dich endlich aus.“
Du versuchst ihrem Ratschlag zu folgen, starrst an die Decke, bis die Bilder deines erträumten Lebens verblassen.
Trophäenfrau ist als Wunschberuf überbewertet, wird mit der Überwindung deines Alltags ersetzt und du kannst ohne Sex leben. Einmal im Jahr ist genug und positives Denken hat gerade deine höchste Priorität. Vielleicht war es so einfach. Dann spritzen nochmals Blut und Eingeweide durch deinen Geist, schleichen sich in dein halbwaches Bewusstsein. Diesmal ist Faith in der Hauptrolle und du weißt, dass es nicht nur Sex ist, sondern simpler Hautkontakt, der die Bilder freisetzt. Zeitlich weniger verzögert, als ob der Damm beim ersten Mal gerissen ist und es keiner Gewalt bedarf, um dich mit ihnen zu überfluten, nur eine Schwäche in deiner Verteidigung. Irgendwann schläfst du trotz sich überschlagender Gedanken ein. Du erwachst ohne Schrei oder Faustschlag, als Faith dich aufschüttelt.
Tropfendes Haar in deinem Gesicht und ein Fragezeichen im Blick.
Schweißnass, obwohl die Klimaanlage einwandfrei arbeitet und du hast Watte im Mund, aber keine schnelle Erklärung. So stehst du wortlos auf, schiebst dich an ihrer in ein Handtuch gehüllten Gestalt vorbei und stolperst ins Bad. Unter die Dusche, weil nichts deinen Kopf klärt, wie das betäubende Gefühl von eiskaltem Wasser auf deiner Haut und das nackte Misstrauen in Faiths Augen sich wie der Vorbote deiner persönlichen Hölle anfühlt.
Kannst die enge Zwangsjacke beinahe um deinen Oberkörper erahnen.
Versuchst deinen Kopf zu klären mit alltäglichen Handgriffen und der Konzentration auf dein Make-up. Zu kunstvoll für diese Kleinstadt, aber du brauchst Ablenkung und Zeit deine Nerven zu beruhigen. Es sieht nicht völlig aufgemalt aus und du nicht wie ein glanzloser Todesengel. Deine Erscheinung kann trotzdem nicht mit Faiths entspannter Auftreten mithalten.
Dem knochentiefen Wissen, dass die schlimmste Zeit ihres Lebens hinter ihr liegt.
Sie hört deine Suche nach Klamotten, gelangweilt, „Ich sage Sonnenschein voraus.“
Die abgetragene Jeans gleitet über deine Hüften, während du den Gürtel durch die Schlaufen ziehst, musterst du mit zuviel Intensität die Frau bäuchlings auf dem Bett vor dir, die desinteressiert Morgen-News ansieht. Sie dreht den Kopf als sie dein Starren bemerkt, blickt dich hinter dem Vorhang ihrer feuchten Haare fragend an. Gleichgültige Unbesorgnis in kajalverschmierten Augen und die Aussage enthält zuviel Schwäche für deinen Geschmack, aber du triffst sie trotzdem, aufrichtig, „Ich beneide deinen ungebrochenen Optimismus, Faith.“
„Uhm, das kalifornische Wetter ist nicht so wechselhaft, Cordelia.“
Ihre Stimme impliziert den Verdacht eines Hirnschadens deinerseits und du grinst, während du den weißen Wifebeater überziehst, „Ich habe das nicht auf das Wetter bezogen.“
Ein deutlich übertriebenes Jammern, als sie sich vom Bett rollt, „Kryptisch und wir hatten noch nicht einmal Frühstück. Dankeschön.“
Du schlüpfst in deine Sneakers und lässt die Schlüssel einladend klimpern, „Das lässt sich ändern.“
Ihr fahrt in das Diner der Hauptstraße, die beiläufige Berührung der Kellnerin offenbart dir, dass sie in einem Pflegeheim ihrem Tod begegnen wird und es nichts für dich daran zu ändern gibt. Schwarzer Kaffee für euch beide und einen Haufen Pancakes für Faith, von denen du die Ränder abreißt, die nicht in Sirup ertrinken.
Ihren bösen Blick ignorierst und dir überlegst, wie du so schnell die Kontrolle verloren hast. Wie du sie zurückerlangst und dein Gegenüber ist offensichtlich der Meinung, dass du lange genug die grüblerische Geheimniskrämerin alias weiblicher Angel inkarniert hast. Sogar die Kleider stimmen, stellst du mit Häme fest. Und Faith beendet deinen Raubzug auf ihrem Teller, schlägt deine Finger nicht unbedingt verspielt weg, ungeduldig, „Also entweder du bestellst dir eigene Pfannkuchen, Cor, oder du sagst mir endlich, was hier eigentlich los ist.“
Du hast keinen großen Appetit und es wird Zeit eine deiner Theorien zu testen.
Streckst die Hand auffordernd aus, deutest ihr mit einer gespannten Kopfbewegung an, ihre in deine zu legen und Faith folgt deinem Wunsch widerwillig. Du lässt dich von den Splittern mitreißen, „Du wirst gegen einen Golem fallen, weil du nicht weißt, dass du nur das Zeichen auf seinem Handrücken entfernen musst.“ Neuer Horror und du schließt wirkungslos die Augen dagegen, „Du wist gegen einen Shorshackdämon fallen, weil du keine passende Kiste bereit hast und arroganterweise meinst, dass dein Schwert ausreicht, anstatt die Box zu besorgen.“ Die Eindrücke werden ersetzt, „Du stirbst in einem Kampf gegen einen Poltergeist, weil dir die passende lateinische Phrase, ‚Exorcie te. Omnis spiritus immunde. Adaperiae!’, nicht einfällt, um ihn zu exorzieren.“ Bilder verwandeln sich, „Du unterliegst einem Kobold, weil du sein Auftreten lustig findest und nicht sein Wurfmesser siehst, bis es zu spät -“
Faith reißt ihre Hand zurück und du öffnest die Augen, blickst lange die geschockte Brünette an und das Verstehen in ihrem Gesicht ist vollständig. Also keine Cassandra, du atmest erleichtert auf, hast die Macht etwas zu ändern und das sind gute Neuigkeiten. Lassen dich wieder an einen schlampig durchgezogenen Auftrag, anstatt explizite Strafe glauben. Ein Glühen, das an Mitleid herankommt, flammt in den dunklen Augen auf, während Faith ihre Lippen mit den Zähnen bearbeitet.
Du wehrst dich instinktiv, herausfordernd, „Wirst du einen dieser Fehler noch einmal begehen, Faith?“
„Offensichtlich nicht.“
„Gut. Denn mein One-Night-Stand ist nicht so glücklich.“ Du legst den abgerissenen Zettel vor dich, streichst ihn glatt und nimmst abwesend einen Schluck Kaffee. Dein Handy auf lautlos gestellt, mit zu vielen Anrufen in Abwesenheit von Wes in der anderen Hand und du überlegst, wie du diese Angelegenheit ohne großes Aufsehen lösen kannst. Ohne seine Hilfe.
Denkst an Wes und deine Finger verkrampfen sich um das Plastik, starrst blind aus der Fensterfront.
Denkst an überstandene Kämpfe und seine Lektion, dass es kein Western-Mythos ist, dass der Blick verrät, was der nächste Zug des Gegners ist, wenn man lernt, ihn richtig zu lesen. Dir wird klar, warum du ihm nicht unter die Augen treten konntest, als du deine Entscheidung getroffen hast. Angel war einfach, weil er nicht verstand, um was es dir ging. Für ihn war alles nur eine kurze Phase und er das hier wahrscheinlich unter bockiger Trotzreaktion abtut. Wes dagegen? Er sieht den Zusammenhang, die Fluktuation deiner Konstanten und weiß, dass dein Wesen im Grunde nie spontan ist, egal wie unvermittelt er mit dem Ergebnis deines Denkprozesses konfrontiert wird.
Wes heute deine Logik untergraben könnte, allein mit einem unausgesprochenem Flehen in der Stimme.
Du jetzt wieder Zeit hast, auch wenn sie scheinbar jedem aus den Händen rinnt, den du berührst.
Dann reißt dich das aufdringliche Bimmeln der Türglocken aus deinen Überlegungen und du hast ein Problem weniger, denn diese Stadt ist nicht groß genug für Reisende, um sich aus dem Weg zu gehen. Dein erleichtertes Lächeln täuscht über den Fakt hinweg, dass du seinen Namen bereits verdrängt hast und zu gut darin bist, um ihn jetzt wieder heraufzubeschwören. Gutmütiger Spott erscheint angebracht, laut genug, „Hey, Kleiner!“
Faith hebt überrascht die Augenbraue, dreht den Kopf neugierig zu den Neuankömmlingen und du übersiehst ihr dreckiges Handzeichen, ohne es mit einer Reaktion zu belohnen, als sie sich dir wieder zuwendet. Er kaschiert sein Erstaunen bei deiner sonnigen Begrüßung nach dem relativ kalten Abgang gestern und gibt dir ein warmes Lächeln, als er den Gang entlanggeht. Dein Blick geht auf seinen lässigen Begleiter, dessen genervter Ruf ihm eine Konfrontation mit deinem unzensierten Miststück erspart hat. Ungefähr in deinem Alter mit denselben gelebten Jahren im Blick, die du aus dem Spiegel kennst oder von Faith. Oder Wesley. Oder Gunn. Oder Angel.
Vielleicht sind sie wirklich nur in deinem Kopf.
Alte Seelen und du spekulierst abwesend, wann sich eure dunklen Erfahrungen so drastisch in den Blick gebrannt haben, dass dieses Leuchten in Abwesenheit des Lichts entsteht. Es so gegenständlich in der Helligkeit des Tages wird. Ihr so gut im Überleben und so schlecht im kaschieren eurer Wunden dort seid, wo es für eure Kontrahenten entscheidend ist. Du schluckst deine Erkenntnisse runter und bannst jeden tiefgehenden Ausdruck aus deiner Mimik, als das Paar an euren Tisch tritt.
Da ist ein kurzer unbehaglicher Augenblick, gefolgt von einem naiven Bimbolächeln deinerseits, „Wollt ihr euch zu uns setzen?”
Geatmete Höflichkeit, die dich an Wes im Gespräch mit Fremden erinnert, „Gerne.“
Der Ältere gibt euren Kurven indessen eine anerkennende Betrachtung, bevor er mit ähnlich aufgesetzt falschem Charme seinerseits, locker erwidert, „Natürlich, wer kann solchen Schönheiten am frühen Morgen widerstehen, richtig Sammy?“
Der rollt geschult die Augen bei dieser Aussage, deine Schlussfolgerung ist ebenso instinktiv wie Sams Reaktion, ungleiche Brüder. Er sieht im Tageslicht noch jünger aus, du betest, dass er über 18 ist, alles andere wäre zu heikel und du fühlst dich ein wenig als Mrs. Robinson und machst Platz neben dir in der Sitznische. Faith strahlt währenddessen ihr bestes ‚Bad Girl’-Lächeln, das harmlose ‚Für alles bereit!’, ohne die Neonschrift mörderischer Psycho. „Scheinbar nicht du. Ich bin Faith.“
„Dean.“
„Cordelia.“
„Sam.“ Sein Blick geht auf den nur mäßig geglätteten Papierschnitzel vor dir. Zu trocken für seine Jugend, aber noch mit der angemessenen freudigen Erregung, „Dabei den Rückruf zu planen?“
Überspielst die peinliche Situation, dass deine Pläne seinen grausamen Tod heute verhindern sollen und dass du mit allem, was du erlebt hast, ein bisschen zu alt für Nervosität beim Ausmachen eines Dates bist. Ungefähr seit der Junior Highschool. Vor allem wenn dieses weiß, wie deine Intimrasur aussieht. Das vergnügte Blitzen in Faiths Augen bestätigt dir, dass du nicht allein mit diesem schlüpfrigen Gedankengang bist. Bemühst dich um eine arglose Erklärung, „Wir bleiben doch länger, als gedacht, deshalb wenn ihr heute Abend nichts vor habt?“
Die Frage steht im Raum, da ist eine stumme Unterhaltung zwischen den beiden, etwas das Gunn und Wes dabei waren in den letzten Monaten im Ansatz zu erarbeiten. Aber das hier geht tiefer, war ein geteiltes Leben und du versuchst zum ersten Mal ernsthaft die Brüder zu lesen. Es ist eine Gabe, die man benötigt, wenn Worte gefährlich sein können, ungewollte Aufmerksamkeit auf einen ziehen. Was war ihr Hintergrund? Aufbrausende Eltern? Schlagender Vater? Driftende Ausreißer mit genug Erfahrung? Oder Kleinkriminelle?
Denn du denkst nicht, dass Dämonenjagd als Option hoch im Kurs steht.
Faith beobachtet ebenso fasziniert den Austausch, der nicht länger als zehn Sekunden gedauert haben kann und als klar wird, dass der Jüngere den Streit verliert, schaltet die Jägerin sich dazwischen, „Du siehst aus, als ob du eine gute Zeit garantieren kannst, Dean.“
Ihr Lächeln ist kandierte Betörung, gebrannter Zucker mit einem Schuss Bitterkeit, der das Aroma komplettiert und du grinst Dean an, weil noch der Mann geboren werden muss, der die Einladung in Faiths rauchiger Stimme abschlagen kann. Vor allem wenn sie sich danach lasziv den Sirup von den Fingern leckt. Sogar du bist nicht immun dagegen und dein eigenes Lächeln wird sexy in Anbetracht des bevorstehenden leichten Sieges.
Dean schluckt hart und ihr habt gewonnen, „Sicher, wie viel Uhr?“
Denkst vor Sonnenuntergang, aber sagst, „Wie wäre es mit 21 Uhr?“
Spontan begeistert von deinem Tischnachbarn, „Kein Problem, wir sind da.“
Sein Bein zuckt zurück, du vermutest einen harten Tritt und du gibst Dean einen strafenden Blick, bevor du deinen eigenen Charme abstaubst und zum Einsatz bringst. Deine Finger legen sich auf Sams Oberschenkel und seine Hand kommt leicht auf deiner zum liegen. Da sind neue Bilder, füllen die schwarzen Filmrisse in deinem Kopf auf. Du versuchst deine Miene belanglos und deine Finger entspannt zu halten. Tendierst zum begeisterten Hohlkopf, weil es Männer ungezwungener in deiner Gegenwart macht, eher bereit Geheimnisse auszuplaudern. Aber entweder hat das Brüderpaar keine, was dein Bauchgefühl ohne Beweis dementiert oder sie sind zu gut im hüten.
Egal wie unerwartet deine Fragestellung ist, ihre Hintergrundgeschichte ergänzt sich lückenlos, während ihr über eure strauchelt. Bevor ihr euch für die Variante entscheidet, dass ihr Freundinnen seid, die sich seit der Highschool aus den Augen verloren haben. Nur auf einem Wochenendtrip, um alte Zeiten aufleben zu lassen. Nicht in der Stimmung über eure Arbeit zu reden. Was die kniffligen Fragen entschärft und Faith spielt ihre eigenen Karten aus, die vor allem aus zweideutigen Anspielungen und eindeutigen Blicken bestehen. Du bist stolz, dass Dean das Sabbern unterlässt und perplex, dass er trotzdem nicht den roten Faden deiner Unterhaltung mit Sam verliert.
Die glatten Lügen buchstäblich zu kieselglatt für deinen Kopf sind und das ohne Vorbereitung, du gibst ihnen das, das war Talent.
Sie stolpern über keine einzige.
Am Ende bist du davon überzeugt, dass kein Weltuntergang Dean von diesem Date mit der Jägerin abhalten kann. Alles was ihr braucht, wenn es die Stahlstiche in deinem Kopf ändern würde, was es nicht tut. Die Szenenfolgen variieren nur. Aber bevor das Frühstück zu ende ist und ihr euch bis zum Abend verabschiedet, erfährst du genug von Sams sanft kreisendem Daumen, um einen eigenen Recherche-Marathon zu starten.
Faith ist gerne bereit zu helfen und bestätigt dir deinen Eindruck, dass die Zwei zwar nicht ganz koscher, jedoch auch nicht gemeingefährlich sind und du denkst, dass sie genügend Expertise mit jener Kategorie hatte, um es zum Fakt zu machen. Nachdem du von Lorne, strengster Geheimhaltung seinerseits gegenüber dem Team verlangend, an einen Hohenpriester der Santería weitergeleitet wurdest, erscheint euer Unterfangen machbar.
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Titel: Address Unknown
Altersfreigabe: R
Teil: 2/? (etwa 5)
Spoiler: up to AtS 2x22 There's No Place Like Plrtz Glrb, Supernatural pre 1x01 Pilot
Inhalt: Cordelia lässt die Mission hinter sich – es war nie ihre erste Wahl. Nicht dass sie eine hat.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Faith, Cordelia/Sam
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss & Kripke!
Kommentar: Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Teil nervös auf Talis Reaktion auf bff gewartet habe und wurde positiv überrascht, dass sie mir meine Prämisse für Cordys Ausstieg so abgenommen hat. Dass es logisch erschien und wahr für Cordelias Charakter. Aber sie kennt meine Art Geschichten zu erzählen wohl zu gut, denn hier kommt der von ihr gesuchte Rückschlag. Denn eine geglückte Flucht kann es mit mental durchdrehenden Hinterreifen nicht geben, nur die verwinkelten Nebenstraßen und dort werden auch aufschlussreiche Wahrheiten gewonnen. Wenn sich der erste Rauch gelegt hat.
Prompt 056. Frühstück. für
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Address Unknown
You can find me crying on
The shoulder of the road
And I will tell you,
What you want to hear.
~*~
You can find me crying on
The shoulder of the road
And I will tell you,
What you want to hear.
~*~
Ein Deal mit dem Teufel hat immer Konsequenzen. Dein Preis besteht aus dem bestialischen Tod deines One-Night-Stands.
In deinem Traum.
Du bist aus dem Bett und in die Ecke des Raumes vor der Altlast deines Schlafes geflüchtet, bevor du die Augen aufschlägst und von Dunkelgrau in deiner Sicht begrüßt wirst. Lehnst dich mit den Fingerspitzen gegen die Wand auf der Suche nach solider Substanz. Dennis’ geisterhaften Präsenz, die dir versagt bleibt. Presst dein Gewicht gegen Sperrholz unter rauer Tapete, so hart, dass du das Gefühl hast, gleich im Nachbarzimmer zu stehen oder draußen, wenn deine Knöchel nicht vorher nachgeben. Der gefangene Schrei in deiner Kehler löst sich unter dem leisen Knacken in deiner überdehnten Finger. Entlässt ihn mit einem schwachen Wimmern. Dann kannst du wieder atmen, rutscht langsam in die Knie und deine Stirn fällt gegen die Wand in einem unbequemen Winkel.
Du weißt, was passieren wird, aber du fühlst es nicht in deinem Körper. Das ist eine Verbesserung zu den alten Visionen, richtig?
Lilah hat ihren Anteil des Handels nicht ganz eingeholt, ungewollt oder beabsichtigt. Hat in dir etwas vergoldet, das vorher nur matt schimmerte und du fragst dich, warum du davon ausgegangen bist, dass die Anwältin eine der wenigen ist, die nicht komplett unfähig in ihrem Beruf ist. Andererseits ist ihre Priorität, Angel das Leben zur Hölle zu machen und vielleicht hat sie ihre oder deine Jobbeschreibung falsch gelesen, denn Vision Girl und Todesomen sind zwei Paar Schuhe. Du warst fertig. Ernsthaft bereit all das hinter dir zu lassen und sie vermasselt das mit ihrer Inkompetenz.
Oder sie hat die perfekte Vergeltung für deine Anmaßung gefunden, dass eine Flucht aus diesem Leben möglich wäre.
Oder Lilah ist einfach eine Sadistin.
Der Gedanke hat einen gewissen Trostgehalt, ist unpersönlicher als Rache und erträglicher als ein Unfall. Oder die Befürchtung, dass die Mächte deinen Verrat mit entsprechender Münze heimzahlen. Cassandra-Syndrom kommt dir in den Sinn und griechische Tragödie ist überbewertet, wenn eine Klapsmühle heute ausreicht, um deinen Fall klinisch sauber zu lösen. Der Biss auf deine Lippen unterbindet dein Zähneklappern, denn das war erniedrigend und du stehst vorsichtig auf.
Bis du dich davon überzeugt hast, dass dein Einschreiten nichts ändern wird, war Zuversicht in deine Kompetenz die beste Wahl. Glaubst lieber an ein katzenhaftes Lächeln, das um rot geschminkte Lippen spielt, als deine verfrühte Urteilsvollstreckung auf Erden für deinen Ausstieg aus dem Spiel. Denn das wäre als logische Erklärung äußerst beklemmend.
Du bist stolz auf deinen Verstand und nicht bereit ihn abzugeben.
Suchst seine Nummer panisch, bis dir klar wird, dass du sie weggeworfen hast und rüttelst Faiths Schulter, sagst ihr, dass du zurück zur Bar musst, du hast etwas Wichtiges vergessen. Ihr schlechtgelauntes Brummen in das Kissen, „Was zur Hölle? Es kann nicht deine Jungfräulichkeit sein und alles andere kann warten“, quittierst du mit einem Klaps auf die verwuschelte Mähne und dem Schlüssel in deiner Hand, bevor du aus dem Motelzimmer stürmst.
Du findest den Papierball neben der Mülltonne, eine erste handfeste Spur. Die Erleichterung ist pur, schwappt durch deinen Körper und du stehst auf dem dunklen Parkplatz und tust etwas, das du seit Jahren nicht mehr getan hast. Hysterisch Lachen. Denn das hier? Genau das. Das war der eigentliche Grund, weshalb du geblieben bist. Durch all den Mist, das Melodrama und die Enttäuschungen hindurch und du hast dir selber noch nichts bewiesen, außer das sich nicht das gesamte Universum gegen dich verschworen hat. Aber es ist definitiv mehr, als du noch vor einer Minute gemutmaßt hast.
Du warst so sicher, dass du stärker als der Sirenengesang einer Bestimmung bist und du stehst trotzdem barfuss, nur mit deinen Pyjamahosen und Spagettitop bekleidet vor einer geschlossenen Bikerbar. Um halb fünf morgens mit dem unbestreitbaren Verlangen, dich vor einem Fremden komplett zum Narren zu machen. Cassandra par excellence. Dann kommen die Tränen und du hast keine Wimperntusche mehr drauf, um die du dich kümmern musst, so lässt du sie fallen und hältst dich an dem Papierknäuel fest.
Nimmst dich letztendlich zusammen, schleppst dich zurück zu eurem Motel und teilst Faith mit, dass ihr einen Tag länger bleiben werdet. Ihr überzeugendes Argument besteht aus einem schlaftrunkenen, „Bitch, wir müssen nirgendwohin, was ist dein verdammtes Problem? Schlaf dich endlich aus.“
Du versuchst ihrem Ratschlag zu folgen, starrst an die Decke, bis die Bilder deines erträumten Lebens verblassen.
Trophäenfrau ist als Wunschberuf überbewertet, wird mit der Überwindung deines Alltags ersetzt und du kannst ohne Sex leben. Einmal im Jahr ist genug und positives Denken hat gerade deine höchste Priorität. Vielleicht war es so einfach. Dann spritzen nochmals Blut und Eingeweide durch deinen Geist, schleichen sich in dein halbwaches Bewusstsein. Diesmal ist Faith in der Hauptrolle und du weißt, dass es nicht nur Sex ist, sondern simpler Hautkontakt, der die Bilder freisetzt. Zeitlich weniger verzögert, als ob der Damm beim ersten Mal gerissen ist und es keiner Gewalt bedarf, um dich mit ihnen zu überfluten, nur eine Schwäche in deiner Verteidigung. Irgendwann schläfst du trotz sich überschlagender Gedanken ein. Du erwachst ohne Schrei oder Faustschlag, als Faith dich aufschüttelt.
Tropfendes Haar in deinem Gesicht und ein Fragezeichen im Blick.
Schweißnass, obwohl die Klimaanlage einwandfrei arbeitet und du hast Watte im Mund, aber keine schnelle Erklärung. So stehst du wortlos auf, schiebst dich an ihrer in ein Handtuch gehüllten Gestalt vorbei und stolperst ins Bad. Unter die Dusche, weil nichts deinen Kopf klärt, wie das betäubende Gefühl von eiskaltem Wasser auf deiner Haut und das nackte Misstrauen in Faiths Augen sich wie der Vorbote deiner persönlichen Hölle anfühlt.
Kannst die enge Zwangsjacke beinahe um deinen Oberkörper erahnen.
Versuchst deinen Kopf zu klären mit alltäglichen Handgriffen und der Konzentration auf dein Make-up. Zu kunstvoll für diese Kleinstadt, aber du brauchst Ablenkung und Zeit deine Nerven zu beruhigen. Es sieht nicht völlig aufgemalt aus und du nicht wie ein glanzloser Todesengel. Deine Erscheinung kann trotzdem nicht mit Faiths entspannter Auftreten mithalten.
Dem knochentiefen Wissen, dass die schlimmste Zeit ihres Lebens hinter ihr liegt.
Sie hört deine Suche nach Klamotten, gelangweilt, „Ich sage Sonnenschein voraus.“
Die abgetragene Jeans gleitet über deine Hüften, während du den Gürtel durch die Schlaufen ziehst, musterst du mit zuviel Intensität die Frau bäuchlings auf dem Bett vor dir, die desinteressiert Morgen-News ansieht. Sie dreht den Kopf als sie dein Starren bemerkt, blickt dich hinter dem Vorhang ihrer feuchten Haare fragend an. Gleichgültige Unbesorgnis in kajalverschmierten Augen und die Aussage enthält zuviel Schwäche für deinen Geschmack, aber du triffst sie trotzdem, aufrichtig, „Ich beneide deinen ungebrochenen Optimismus, Faith.“
„Uhm, das kalifornische Wetter ist nicht so wechselhaft, Cordelia.“
Ihre Stimme impliziert den Verdacht eines Hirnschadens deinerseits und du grinst, während du den weißen Wifebeater überziehst, „Ich habe das nicht auf das Wetter bezogen.“
Ein deutlich übertriebenes Jammern, als sie sich vom Bett rollt, „Kryptisch und wir hatten noch nicht einmal Frühstück. Dankeschön.“
Du schlüpfst in deine Sneakers und lässt die Schlüssel einladend klimpern, „Das lässt sich ändern.“
Ihr fahrt in das Diner der Hauptstraße, die beiläufige Berührung der Kellnerin offenbart dir, dass sie in einem Pflegeheim ihrem Tod begegnen wird und es nichts für dich daran zu ändern gibt. Schwarzer Kaffee für euch beide und einen Haufen Pancakes für Faith, von denen du die Ränder abreißt, die nicht in Sirup ertrinken.
Ihren bösen Blick ignorierst und dir überlegst, wie du so schnell die Kontrolle verloren hast. Wie du sie zurückerlangst und dein Gegenüber ist offensichtlich der Meinung, dass du lange genug die grüblerische Geheimniskrämerin alias weiblicher Angel inkarniert hast. Sogar die Kleider stimmen, stellst du mit Häme fest. Und Faith beendet deinen Raubzug auf ihrem Teller, schlägt deine Finger nicht unbedingt verspielt weg, ungeduldig, „Also entweder du bestellst dir eigene Pfannkuchen, Cor, oder du sagst mir endlich, was hier eigentlich los ist.“
Du hast keinen großen Appetit und es wird Zeit eine deiner Theorien zu testen.
Streckst die Hand auffordernd aus, deutest ihr mit einer gespannten Kopfbewegung an, ihre in deine zu legen und Faith folgt deinem Wunsch widerwillig. Du lässt dich von den Splittern mitreißen, „Du wirst gegen einen Golem fallen, weil du nicht weißt, dass du nur das Zeichen auf seinem Handrücken entfernen musst.“ Neuer Horror und du schließt wirkungslos die Augen dagegen, „Du wist gegen einen Shorshackdämon fallen, weil du keine passende Kiste bereit hast und arroganterweise meinst, dass dein Schwert ausreicht, anstatt die Box zu besorgen.“ Die Eindrücke werden ersetzt, „Du stirbst in einem Kampf gegen einen Poltergeist, weil dir die passende lateinische Phrase, ‚Exorcie te. Omnis spiritus immunde. Adaperiae!’, nicht einfällt, um ihn zu exorzieren.“ Bilder verwandeln sich, „Du unterliegst einem Kobold, weil du sein Auftreten lustig findest und nicht sein Wurfmesser siehst, bis es zu spät -“
Faith reißt ihre Hand zurück und du öffnest die Augen, blickst lange die geschockte Brünette an und das Verstehen in ihrem Gesicht ist vollständig. Also keine Cassandra, du atmest erleichtert auf, hast die Macht etwas zu ändern und das sind gute Neuigkeiten. Lassen dich wieder an einen schlampig durchgezogenen Auftrag, anstatt explizite Strafe glauben. Ein Glühen, das an Mitleid herankommt, flammt in den dunklen Augen auf, während Faith ihre Lippen mit den Zähnen bearbeitet.
Du wehrst dich instinktiv, herausfordernd, „Wirst du einen dieser Fehler noch einmal begehen, Faith?“
„Offensichtlich nicht.“
„Gut. Denn mein One-Night-Stand ist nicht so glücklich.“ Du legst den abgerissenen Zettel vor dich, streichst ihn glatt und nimmst abwesend einen Schluck Kaffee. Dein Handy auf lautlos gestellt, mit zu vielen Anrufen in Abwesenheit von Wes in der anderen Hand und du überlegst, wie du diese Angelegenheit ohne großes Aufsehen lösen kannst. Ohne seine Hilfe.
Denkst an Wes und deine Finger verkrampfen sich um das Plastik, starrst blind aus der Fensterfront.
Denkst an überstandene Kämpfe und seine Lektion, dass es kein Western-Mythos ist, dass der Blick verrät, was der nächste Zug des Gegners ist, wenn man lernt, ihn richtig zu lesen. Dir wird klar, warum du ihm nicht unter die Augen treten konntest, als du deine Entscheidung getroffen hast. Angel war einfach, weil er nicht verstand, um was es dir ging. Für ihn war alles nur eine kurze Phase und er das hier wahrscheinlich unter bockiger Trotzreaktion abtut. Wes dagegen? Er sieht den Zusammenhang, die Fluktuation deiner Konstanten und weiß, dass dein Wesen im Grunde nie spontan ist, egal wie unvermittelt er mit dem Ergebnis deines Denkprozesses konfrontiert wird.
Wes heute deine Logik untergraben könnte, allein mit einem unausgesprochenem Flehen in der Stimme.
Du jetzt wieder Zeit hast, auch wenn sie scheinbar jedem aus den Händen rinnt, den du berührst.
Dann reißt dich das aufdringliche Bimmeln der Türglocken aus deinen Überlegungen und du hast ein Problem weniger, denn diese Stadt ist nicht groß genug für Reisende, um sich aus dem Weg zu gehen. Dein erleichtertes Lächeln täuscht über den Fakt hinweg, dass du seinen Namen bereits verdrängt hast und zu gut darin bist, um ihn jetzt wieder heraufzubeschwören. Gutmütiger Spott erscheint angebracht, laut genug, „Hey, Kleiner!“
Faith hebt überrascht die Augenbraue, dreht den Kopf neugierig zu den Neuankömmlingen und du übersiehst ihr dreckiges Handzeichen, ohne es mit einer Reaktion zu belohnen, als sie sich dir wieder zuwendet. Er kaschiert sein Erstaunen bei deiner sonnigen Begrüßung nach dem relativ kalten Abgang gestern und gibt dir ein warmes Lächeln, als er den Gang entlanggeht. Dein Blick geht auf seinen lässigen Begleiter, dessen genervter Ruf ihm eine Konfrontation mit deinem unzensierten Miststück erspart hat. Ungefähr in deinem Alter mit denselben gelebten Jahren im Blick, die du aus dem Spiegel kennst oder von Faith. Oder Wesley. Oder Gunn. Oder Angel.
Vielleicht sind sie wirklich nur in deinem Kopf.
Alte Seelen und du spekulierst abwesend, wann sich eure dunklen Erfahrungen so drastisch in den Blick gebrannt haben, dass dieses Leuchten in Abwesenheit des Lichts entsteht. Es so gegenständlich in der Helligkeit des Tages wird. Ihr so gut im Überleben und so schlecht im kaschieren eurer Wunden dort seid, wo es für eure Kontrahenten entscheidend ist. Du schluckst deine Erkenntnisse runter und bannst jeden tiefgehenden Ausdruck aus deiner Mimik, als das Paar an euren Tisch tritt.
Da ist ein kurzer unbehaglicher Augenblick, gefolgt von einem naiven Bimbolächeln deinerseits, „Wollt ihr euch zu uns setzen?”
Geatmete Höflichkeit, die dich an Wes im Gespräch mit Fremden erinnert, „Gerne.“
Der Ältere gibt euren Kurven indessen eine anerkennende Betrachtung, bevor er mit ähnlich aufgesetzt falschem Charme seinerseits, locker erwidert, „Natürlich, wer kann solchen Schönheiten am frühen Morgen widerstehen, richtig Sammy?“
Der rollt geschult die Augen bei dieser Aussage, deine Schlussfolgerung ist ebenso instinktiv wie Sams Reaktion, ungleiche Brüder. Er sieht im Tageslicht noch jünger aus, du betest, dass er über 18 ist, alles andere wäre zu heikel und du fühlst dich ein wenig als Mrs. Robinson und machst Platz neben dir in der Sitznische. Faith strahlt währenddessen ihr bestes ‚Bad Girl’-Lächeln, das harmlose ‚Für alles bereit!’, ohne die Neonschrift mörderischer Psycho. „Scheinbar nicht du. Ich bin Faith.“
„Dean.“
„Cordelia.“
„Sam.“ Sein Blick geht auf den nur mäßig geglätteten Papierschnitzel vor dir. Zu trocken für seine Jugend, aber noch mit der angemessenen freudigen Erregung, „Dabei den Rückruf zu planen?“
Überspielst die peinliche Situation, dass deine Pläne seinen grausamen Tod heute verhindern sollen und dass du mit allem, was du erlebt hast, ein bisschen zu alt für Nervosität beim Ausmachen eines Dates bist. Ungefähr seit der Junior Highschool. Vor allem wenn dieses weiß, wie deine Intimrasur aussieht. Das vergnügte Blitzen in Faiths Augen bestätigt dir, dass du nicht allein mit diesem schlüpfrigen Gedankengang bist. Bemühst dich um eine arglose Erklärung, „Wir bleiben doch länger, als gedacht, deshalb wenn ihr heute Abend nichts vor habt?“
Die Frage steht im Raum, da ist eine stumme Unterhaltung zwischen den beiden, etwas das Gunn und Wes dabei waren in den letzten Monaten im Ansatz zu erarbeiten. Aber das hier geht tiefer, war ein geteiltes Leben und du versuchst zum ersten Mal ernsthaft die Brüder zu lesen. Es ist eine Gabe, die man benötigt, wenn Worte gefährlich sein können, ungewollte Aufmerksamkeit auf einen ziehen. Was war ihr Hintergrund? Aufbrausende Eltern? Schlagender Vater? Driftende Ausreißer mit genug Erfahrung? Oder Kleinkriminelle?
Denn du denkst nicht, dass Dämonenjagd als Option hoch im Kurs steht.
Faith beobachtet ebenso fasziniert den Austausch, der nicht länger als zehn Sekunden gedauert haben kann und als klar wird, dass der Jüngere den Streit verliert, schaltet die Jägerin sich dazwischen, „Du siehst aus, als ob du eine gute Zeit garantieren kannst, Dean.“
Ihr Lächeln ist kandierte Betörung, gebrannter Zucker mit einem Schuss Bitterkeit, der das Aroma komplettiert und du grinst Dean an, weil noch der Mann geboren werden muss, der die Einladung in Faiths rauchiger Stimme abschlagen kann. Vor allem wenn sie sich danach lasziv den Sirup von den Fingern leckt. Sogar du bist nicht immun dagegen und dein eigenes Lächeln wird sexy in Anbetracht des bevorstehenden leichten Sieges.
Dean schluckt hart und ihr habt gewonnen, „Sicher, wie viel Uhr?“
Denkst vor Sonnenuntergang, aber sagst, „Wie wäre es mit 21 Uhr?“
Spontan begeistert von deinem Tischnachbarn, „Kein Problem, wir sind da.“
Sein Bein zuckt zurück, du vermutest einen harten Tritt und du gibst Dean einen strafenden Blick, bevor du deinen eigenen Charme abstaubst und zum Einsatz bringst. Deine Finger legen sich auf Sams Oberschenkel und seine Hand kommt leicht auf deiner zum liegen. Da sind neue Bilder, füllen die schwarzen Filmrisse in deinem Kopf auf. Du versuchst deine Miene belanglos und deine Finger entspannt zu halten. Tendierst zum begeisterten Hohlkopf, weil es Männer ungezwungener in deiner Gegenwart macht, eher bereit Geheimnisse auszuplaudern. Aber entweder hat das Brüderpaar keine, was dein Bauchgefühl ohne Beweis dementiert oder sie sind zu gut im hüten.
Egal wie unerwartet deine Fragestellung ist, ihre Hintergrundgeschichte ergänzt sich lückenlos, während ihr über eure strauchelt. Bevor ihr euch für die Variante entscheidet, dass ihr Freundinnen seid, die sich seit der Highschool aus den Augen verloren haben. Nur auf einem Wochenendtrip, um alte Zeiten aufleben zu lassen. Nicht in der Stimmung über eure Arbeit zu reden. Was die kniffligen Fragen entschärft und Faith spielt ihre eigenen Karten aus, die vor allem aus zweideutigen Anspielungen und eindeutigen Blicken bestehen. Du bist stolz, dass Dean das Sabbern unterlässt und perplex, dass er trotzdem nicht den roten Faden deiner Unterhaltung mit Sam verliert.
Die glatten Lügen buchstäblich zu kieselglatt für deinen Kopf sind und das ohne Vorbereitung, du gibst ihnen das, das war Talent.
Sie stolpern über keine einzige.
Am Ende bist du davon überzeugt, dass kein Weltuntergang Dean von diesem Date mit der Jägerin abhalten kann. Alles was ihr braucht, wenn es die Stahlstiche in deinem Kopf ändern würde, was es nicht tut. Die Szenenfolgen variieren nur. Aber bevor das Frühstück zu ende ist und ihr euch bis zum Abend verabschiedet, erfährst du genug von Sams sanft kreisendem Daumen, um einen eigenen Recherche-Marathon zu starten.
Faith ist gerne bereit zu helfen und bestätigt dir deinen Eindruck, dass die Zwei zwar nicht ganz koscher, jedoch auch nicht gemeingefährlich sind und du denkst, dass sie genügend Expertise mit jener Kategorie hatte, um es zum Fakt zu machen. Nachdem du von Lorne, strengster Geheimhaltung seinerseits gegenüber dem Team verlangend, an einen Hohenpriester der Santería weitergeleitet wurdest, erscheint euer Unterfangen machbar.