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AtS-Fic: Paper Scars (5/10)
Titel: Paper Scars
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 5/10
Spoiler: AtS 1x09 Hero, Post-Ep
Inhalt: Cordelia hatte keinen Sex mit Angel. Zumindest nicht rational. Zumindest nicht diese zehn Mal.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Angel(us)
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss!
Kommentar: Post-Ep für AtS 1x19 Sanctuary und BtVS 4x20 The Yoko Factor, überraschenderweise für mich stellte sich Cordelia als überzeugte Bangel-Shipperin heraus. Naja, ich habe noch die nächsten fünf Mal Zeit, um an diesem delikaten Problem zu arbeiten und ich hoffe definitiv, dass diese kürzer werden. *seufz*
Prompt 023. Liebhaber. für
fanfic100_de
Das fünfte Mal war Streitsex, die Sorte, die sie zunächst glühen, dann ausbrennen ließ.
Ein Kernbruch und der nuklearer Winter für Wochen, weil die eiskalte Anklage danach ihr das Fleisch von den Knochen zog. Effektiver als seine Fänge es je gekonnt hätten. Übertragen gesprochen natürlich, acht Pfund waren nicht die Welt und vielleicht zählte dieser Sex in der folgenden Zeit für ihre Waage, aber nicht für sie. Basta.
Was stellte er ihr auch einen Strauß weißer Rosen auf den Schreibtisch mit einer Karte in seiner altertümlich geschwungenen Schrift, wenn sie ein passendes Veilchen für Faiths Ticket ins Gefängnis trug? Er Buffy aus LA verwiesen hatte, nur um seinem Bettelgang nach Sunnydale zu starten und dass Wesley sie in der Nacht davor ausführlich darüber informiert hatte, welches neuste Desaster er sich in ihrer Abwesenheit zusammengebraut hatte, war äußerst aufschlussreich gewesen.
Seine Entschuldigung nun ebenso und wer zur Hölle dachte er, dass er war?
Dass es ihm zustand ihr Schicksal und Wahl zu erläutern, wenn er von beidem keine Ahnung hatte. Am wenigsten von ihren Gründen hinter ihm zu stehen und wann zum Teufel hatte sie ihm je den Vortritt gelassen, wenn es nicht gerade darum ging ihn Kopf voran in den nächsten Fight stürzen zu lassen? Wann?
So ja, ihr Reinstürmen in sein Grübelzimmer und demonstratives Fallenlassen der Blumen samt Vase in seinen Papierkorb mit einem zufrieden stellenden Klirren war ihrer Meinung nach eine milde Behandlung für seine Unfähigkeit logisch zu denken, sobald ein Slayer in sein Leben verwickelt war.
Beide? Hölle, er konnte froh sein, dass die antike Vase nicht gegen seinen Dickschädel gekracht war, um ihren Standpunkt, dass er zu oft ein Vollidiot war, klar zu machen.
Er schnappte sie an ihrem Handgelenk, als sie wieder aus dem Büro rauschen wollte und zog sie zurück, verärgert und eventuell war die Vase doch wertvoller gewesen, als sie in all ihrer verschnörkelten Geschmacklosigkeit aussah, „Was ist dein verdammtes Problem mit der Form meiner Entschuldigung, Cordelia?“
„Zu blumig?“
Ein Schnauben, dann bemüht ruhig, „Jetzt bitte ohne Sarkasmus.“
„Du.“ Sie versuchte sich erfolglos aus seinem Griff zu winden, „Wie kannst du jeden – ich betone jeden - deiner wenigen Verbündeten anpissen und erwarten, dass es mit einem, ‚Ups, Sorry, kommt nicht wieder vor, der psychopatische Slayer hat sich freiwillig gestellt!’, okay ist?“
Selbstgerecht, „Ich glaube meine Entschuldigung war gedankenvoller formuliert als ‚Ups, Sorry!’, und ich habe das einzig Richtige für Faith getan, indem ich ihr Unterschlupf gewährte.“
„Oder für dich?“
„Muss das eine, das andere ausschließen?“
Sie war über den Punkt Rücksicht schon seit seiner Karte hinaus und Tiefschläge erschienen so verdammt angemessen. Also holte sie aus, den verbal war der einzige Weg ihn zu schlagen und sie hatte vor ihn zu rösten, „Solange du dich daran erinnerst, was davon ein billiger Vorwand ist, um deiner Ex zu sagen, was dich ankotzt? Nein.“
Angel zuckte unter ihrer Bezeichnung für Buffy unwillkürlich zusammen und ihre Wut flackerte flirrend weiter hoch.
Zuckersüßes Lächeln und eiskalt serviert, „Solange du nicht vergisst, dass Faith mich niedergeschlagen, Wesley gefoltert, Buffy beinahe wieder umgebracht und generell eine Schneise der Zerstörung hinterlassen hat? Wäre es nett, wenn du an deine Mitarbeiter mit Puls denkst, bevor du eine Einladung für unser Büro ausstellst, anstatt sie in einem heimeligen Hotel zwischen zu lagern, bis sie sich für eine Seite entschieden hat. Denn sie war labil und gemeingefährlich, richtig Angel? Und wie lange braucht ein entwaffneter Slayer genau, um einen Menschen zu töten?“
Damit löste sich jäh das Stahlband um ihr Handgelenk, „Das hätte ich nie zugelassen, Cordelia, das weißt du.“
„Und wie lange, um einen Vampir in Staub zu verwandeln? Jeez, Angel, sie ist Vampirjägerin und du natürliche Beute. Buffys Rekord liegt unter drei Sekunden ohne Armbrust und Faiths? Ist sie schneller? Möglicherweise. Du hast eine tickende C4-Bombe heimgebracht und dass sie nicht explodiert ist, war reines Dummenglück. Nicht dein Instinkt, nicht deine Erfahrung und ganz sicher nicht dein gesunder Menschenverstand. Also sag mir noch mal, weswegen ich mich nicht aufregen soll, Angel, denn deine Gründe zur Seelenruhe entziehen sich mir.“
Sie drehte sich schwungvoll zur Tür, als ihr sein Schweigen zu lange dauerte.
Nachsichtiger Tonfall hinter ihr, „Und mir deine für diese Szene. Weißt du denn gerade, ob dich Ehrlichkeit oder Eifersucht antreibt, Cordy?“
Er hatte keine Ahnung, worüber er gerade sprach, der Schlag unter die Gürtellinie sollte nur von seinen fehlenden Argumenten ablenken und seine verdrehte Logik ergab sogar für sie auf eine latente Weise Sinn. Sie wusste das, ehrlich, nur kaufte sie ihm den Bullshit, den er anpries, nicht ab und konnte ihm aus Prinzip nicht das letzte Wort lassen.
Ihr Grundproblem, dass sie seine Herausforderungen nicht unbeantwortet lassen konnte, brach wieder voll durch und es gab kein wirkliches Heilmittel dafür. Ihren Weg fortsetzend, „Worauf sollte ich eifersüchtig sein, Angel? Ich sehe nichts, was sich meinen Neid im Ansatz verdient hätte. Am wenigsten dein Kleingeist, er treibt mich offen gestanden in den Wahnsinn.“
„Also wo bleibt deine Aufrichtigkeit nun?“ Was lächerlich war, keine Reaktion bedurfte und sie kalt lassen sollte. Es tat, bis er die Türe vor ihrer Nase zuschlug und seine in ihren Haaren vergrub. „Ich glaube mich daran zu erinnern, dass ich dich nicht nur ein Mal wahnsinnig gemacht habe.“
Ein bebender Atemzug und dann hatte sie ihr Rückgrat zurück, „So wie gerade eben? Das ist richtig, das kam zu oft vor.“
Sein Körper sie mit seiner schieren Präsenz hinter sich gegen den Türrahmen drückte, auf eine aussichtslose Flucht schickte, deren Weg blockiert war. Seine Hände, die rau ihre Hüfte einfingen und fest gegen seine zog. Schroffe Verleitung in seiner wortlosen Wendung, seiner Führung leichtsinnig zu folgen.
Dem Streit eine tiefere Bedeutung ihrerseits zu geben und der untrüglichen Gewissheit, dass sein Sunnydale-Besuch gelinde gesagt, eine Kamikazeaktion für sein Ego gewesen war und nicht nur eine mittlere Katastrophe. Ihren Hintern gegen seine Härte presste, bevor die Finger ihre Taille abfuhren, unter ihrer Bluse vor krochen und ihre Brüste unter einer weiteren Lage Stoff liebkosten.
Harsche Verführung in jeder Bewegung und seiner Stimme, „Nein, anders.“
Die Fieberglut in ihrer Magengrube stieg, färbte jede seiner Berührungen sexuell und ließ sie mit wackeligen Knien zurück. Es gab die seltenen Momente im Leben, die einem kristallkugelklar zwei Pfade präsentierten.
Das war einer davon.
Dass sie sich nicht für den entschieden hatte, der sein angeknackstes Ego endgültig durch die Häckselmaschine von Buffy, neuer Freund und ‚Wie war das mit deiner einzig wahrer Liebe, Angel?’, gejagt hätte, war selbstredend. Sie war fies, aber nicht fies genug, um ihm endgültig die Pulsadern durchzuschneiden, wenn er selbst so einen phänomenal guten Job damit hingelegt hatte. Schließlich war sie diejenige, die seine Wunden mit Stil und Anmut verband, meistens. Wenn es nicht gerade fünf Uhr morgens war und sie nur noch in irgendein Loch kriechen wollte, um sich auszuruhen.
Dass sie sich nicht für die glatte Straße von purer Bestätigung seiner Männlichkeit entschieden hatte, die Balsam für seine neuen Blessuren versprochen hätte und eine Menge Staub für sie, war nachvollziehbar. Sie war verrückt, aber nicht genug, um sich auf seine Soap-Vorstellung von Liebe einzulassen, wenn Seifenblasen und ein Ausrutscher auf dem glitschigen Parkett alles war, was sie erwarten konnte, wenn sie sich auf diesen uneleganten Tanz mit ihm einließ.
Was Cordelia so ziemlich die Option ließ, sich quer durchs Unterholz zu schlagen.
Was sie tat, in der Hoffnung, dass sich dort keine weiteren Landminen befanden.
„Das Kompliment kann ich zurückgeben, Angel, zusammen mit deinem Betteln dich endlich kommen zu lassen.“
Sein Mund, der sich als Hauch über ihre Ohrmuschel bewegte, „Oh, dito.“
Bemüht kalt, während ihre Nervenbahnen zu glühen begannen und warum hatte er die Macht, sie in wirbellose Weiblichkeit zu verwandeln, wenn ihr letztes Date einen besseren Grund fürs Ausziehen vorgelegt hatte, nämlich die Nebenrolle in seinem neusten Streifen und Angel mit gottverdammter nichtvorhandener Eifersucht aufwartete? Weshalb musste ihre Logik gerade jetzt einen Kurzurlaub machen?
Wann hatte sich ihre Lust auf mittelalterliche Machtspiele eingependelt?
Und was genau hatte es mit den leichten Kreisen auf sich, die seine Daumen über die dünne Spitze um ihre Brustspitze zogen, die ihr die Fähigkeit zu denken nahm? Alles in ihr in warm, weich und schmelzend in goldenen Sirup verwandelten, während sie sich ungewollt gegen seinen Körper schmiegte, der sich in so perfektem Widerspruch hart gegen ihre Kehrseite klebte.
Die Holzmaserung vor ihren Augen verschwamm, wurde schwarz, als seine Finger den BH öffneten und sie mit einem unterdrückten Fluch für wen auch immer zurückließ, der den Vorderverschluss erfunden hatte und sie hatte gerade zwei davon im Schrank und wie groß war die Wahrscheinlichkeit? Ehrlich, dass sie an manchen Tagen das Gefühl hatte, dass sich das gesamte Universum gegen sie verschworen hatte, war nicht ganz unbegründet. Seine Hände griffen fester zu, kneteten und sie lehnte sich gegen seine Brust, während seine Lippen hinter ihrem Ohr und dann über ihren Hals strichen und ihre bestechlichen Finger, die Knöpfe ihrer Bluse aus eigenem Antrieb öffneten.
Belegt von ihr, mit Ironie, die irgendwo auf dem kurzen Strecke zwischen Gehirn und Mund verloren gegangen war und dem süßlichem Geschmack von Niederlage auf der Zunge, „Also bezog sich dein ‚Du bist nicht meine zweite Wahl’ hierauf? Denn irgendwie kann ich mit der Aussage ansonsten wenig anfangen.“
„Nein, aber es schließt diese Episode nicht aus.“
Halbdurchdachte Provokation, die harmlose Variante, mit der ihr Mund aufwarten konnte, ohne ihr Gehirn anzustrengen, „Bin ich der Seitensprung oder die unrühmliche Mätresse für dich?“
Diejenige, die sie mit ihrer Unlogik aus der Schusslinie befördern sollte und nicht den Funken für sein Pulverfass liefern, wenn er dabei war jede ihrer Lunten in Brand zu stecken und sein schattiges Büro hatte sich noch nie so sonnendurchflutet angefühlt. So heiß aufgeladen.
„Nichts von beidem, ich bin ungebunden, schon vergessen.“
Ihr Lachen war dunkel, mit schwarzem Humor gefärbt, der die goldene Aussicht, die seine Finger für ihre Sinne zeichneten, wieder in realistische Perspektive rückte. „Nur weil Buffy, die Leine gerade locker laufen lässt, heißt das nicht, dass dein Halsband nicht wieder zum Einsatz kommt. Du bist zu kurzsichtig, Angel, oder hast du nie gelernt, dass wir Frauen uns das Recht vorbehalten, unsere Meinung zu ändern?“
Neutral, „Keine Laune von ihr.“
„Sicher.“ Cordelia hatte nicht gewusst, dass die Unterseite ihres Busens eine so erogene Zone bildete, bis seine Handfläche ihr den Fakt ins Gedächtnis brannte und ihr Kopf sich instinktiv zurück bog. Der freie Zugang zu ihrer Kehle von ihm erbarmungslos ausgenutzt wurde und ihr Arm sich irgendwie um seinen Nacken schlang. Atemlos und diesmal ohne die Ironie verloren zu haben, „Der Ruck wird kommen.“
Indigniert von ihm, „Ich bin kein Hund, Cordelia.“
„Yeah, ich vergleiche dich eher mit einem Panther.“
Perplex genug, um sich komplett aufzurichten, „Was?“
„Schwarzer Leopard.“
Dass sie seinen Mund vermisste, zeigte nur, dass er ihn für etwas anderes als reden im Moment verwenden sollte. Ihr Arm spannte sich an und er folgte der Führung zurück. Gedämpft von dem Kontakt, in den sie ihn fügte, „Ich weiß, was ein Panther ist.“
„Also warum fragst du dann?“
„Ich habe nicht – ein Panther?“
„Ja.“ Und sie würde ihm nicht ihre Gründe erläutern, er konnte sich die Fakten selbst zusammensuchen und reininterpretieren was er wollte. Von seiner Abneigung gegenüber Artgenossen, bis hin zu seiner bevorzugten Jagdmethode und dem äußeren Auftreten, es passte alles und sie schaute eindeutig zuviel Animal Planet seit Dennis sein Faible für moderne Technik entdeckt hatte.
Ein Hausgeist der die Kabelkanäle knackte, konnte ein Mädchen mit einem besseren Mitbewohner gesegnet sein? Ihr seliges Lächeln könnte aber auch mit der feuchten Spur von Angels Lippen auf der Kurve ihrer Schulter zu tun haben und der Andeutung von Zähnen auf ihrer Haut.
„Was nichts an der Schlinge, um deinen Hals ändert und ihrer Liebe.“ Sein Seufzen war zwischen genervt und überstrapaziert angelagert, ihre Antwort darauf rhetorisch, „Das hier – zwischen uns – das ist eine Laune, Angel.“
„Und die Laune wäre soviel eindeutiger, wenn du nicht darauf bestehen würdest, die Stimmung mit Tiefenpsychologie zu killen.“
„Cosmo-Tiefenanalyse, sehr professionell.“ Diesmal war ihr Lachen echt, der Nachschlag kandiert, „Das sagt einiges über deine Fähigkeiten als Liebhaber aus, korrekt?“
Die Vibration in ihrem Rücken, ordnete sie als unterdrücktes Lachen ein und die dunkle Amüsiertheit seines Tons bestätigten ihr, dass sie einen Nerv getroffen hatte, „Wir sind in erster Linie beste Freunde, korrekt? Also vergib mir meine Schwächen auf anderen Gebieten.“
Und tat sie das nicht immer?
Trotzdem seine Aussage war irgendwie nicht ganz selbsterklärend mit ihrem Bedürfnis ihm gerade jetzt einen amateurhaften Striptease zu liefern und seinen geübten Händen auf ihrem Bauch. Den sündhaften Kreisen, die seine Hüfte gegen ihren Arsch vollführten und ihrem offenem Entgegenkommen, das wenig platonisch war.
Da war ein hochkarätiger Streit, dem sie folgen sollte unter all dem eingespielten Hin und Her zwischen ihnen, das sie blendete und nicht der Drehung seines Körpers oder dem haltlosen Fall seiner gespreizten Hand tiefer über ihren Bauch. Dem atemlosen Ausweichmanöver, als er im letzten Moment abdrehte und der Biss in ihre Lippen, der leichter Enttäuschung Ausdruck verlieh, die sein geschicktes Reizen auf sie hatte.
Seiner Kehrtwende auf Höhe der Mitte ihres Oberschenkels, ihren Rock hochschiebend und sie sollte sich die relative Sicherheit von Hosen angewöhnen, um seine Attacken auf ihre Sinne auf ein erträgliches Maß herunterzubremsen. Oder nicht. Denn der Hautkontakt war so viel besser für ihre knisternden Nervenbahnen, wenn auch nicht für ihre Reflexion der gegenwärtigen Situation.
Genug Schwäche seinerseits, dass ihr Verstand Schritt halten könnte, wäre nett.
Denn sie hatte gute Argumente, er nicht und es war schwer das nicht zu vergessen mit seiner rauen Handfläche auf ihrer fiebrigen Haut. Erforderte fast mehr Willenstärke, als sie in gewissen Momenten wie diesem besaß. Aber nur fast.
Konzentrierte Gleichgültigkeit, „Womit wir Eifersucht aus der Gleichung nehmen würden.“
„Es ist keine Theorie, die ich an deiner Stelle testen würde.“
Da war gefährliche Eiseskälte in seiner Antwort und ein unfreiwilliges Eingeständnis, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Das sie riskant in seiner Tragweite schlingern ließ, zusammen mit seiner Handfläche gegen ihren Slip gepresst, bevor sie ihr Gleichgewicht gegen ihn gelehnt wieder fand. Hilflos in den Seilen hängend, die sie dem hier gesteckt hatte. Die sich gerade nach Stacheldrahtzäunen anfühlten, dennoch nicht niedergerissen werden durften. Es gab Gründe für ihre Grenzen.
Wenn ihr gerade nur ein einziger davon einfallen würde, wäre das wunderbar.
Cordelia brauchte Abstand, um zu denken, sie war sich nicht ganz sicher, ob sie sich um- oder wegdrehen wollte. Aber da er die Bewegung mit seinem festen Griff unterband, erschien es nicht so wichtig eigene Motive zuzuordnen, wenn sie sich an seinen stören konnte. Ihr Absatz bohrte sich in seinen Fuß und sie hing eine Sekunde später hilflos in der Luft.
Das Potential für eine unschöne Szene stieg expotenziell.
Sie versuchte Besonnenheit, „Ich gehöre dir nicht.“
„Ja, was auch immer dich nachts schlafen lässt.“
Insomnie ein echtes Problem wurde, weshalb die Kabelkanäle von Vorteil waren und yeah, das Werbeverhalten von Kranichen war eindeutig eleganter als sie beide. Und romantischer. Ihr halbnackter Zustand dessen ungeachtet derzeit höher auf ihrer Prioritätenliste für schnelle Lösungen stehen sollte, zusammen mit seinem Harten.
Es nicht unbedingt tat.
Versuchte Trotz, „Du bist der Letzte, der mich um meinen Schlaf bringt.“
„Schwer zu glauben.“
Oh, er konnte genauso arrogant sein wie sie. Ebenso gewissenlos ehrlich.
Vielleicht hatten auch ihre verräterisch dunklen Augenringe ihm einen entscheidenden Tipp gegeben. Ihr Körper sich generell gegen ihren Verstand verschworen zu haben schien, denn ihre Aufmerksamkeit sollte sich nicht darauf fixieren, wie mühelos er sie hielt und dass seine Schultern breiter als der Atlas erschienen, wenn sie nicht im Blickfeld lagen.
Dass er seine Kraft so akzentuiert einsetzen konnte, ohne sie zu brechen.
Ihr Widerstand knickte ein und sie erschlaffte in seinem Griff, „Lass mich runter, Angel.“
Damit beförderte sie auf seinen Schreibtisch, fegte die Fläche frei und beugte sie auf die hölzerne Oberfläche zurück. Sie hätte diesen Befehl eindeutig genauer definieren sollen und es war nicht so, als ob er ihr keine Zeit für Widerspruch ließ.
Ihr Griff in seinem Haar verstärkte sich, als seine Zunge ihrem Busen folgte, seine Hände ihr Becken niederhielten und er die Unterseite mit den Zähnen abfuhr. Ihre neuste liebste erogene Zone und ihre Wirbelsäule verabschiedete sich von der Tischplatte, bog sich ihm entgegen in einer perfekten Kurve aus Lust und mehr und jetzt. Bevor er tiefer wanderte, dem Bogen ihrer Rippen nachspürte und dann Richtung Bauchnabel abwanderte. Kleiner werdende Zirkel, die sie effektiv unter seinen Wirkungskreis brachten und ihr Rock, der weiter hoch rutschte als sie ihre Beine um seine Taille wickelten.
Er könnte ihr jedes Versprechen abluchsen, wenn er weiter südlich wandern würde.
Ein kräftiges Anspannen, ein Ruck und er lag wieder halb auf ihr, bestimmt, „Nicht dein, Angel.“
Seine Hand drehte ihr Gesicht testend zu ihm, aufwühlender Blick und die dubiose Aussage, „Vogelfrei.“
Ruhig und absolut.
Cordelia konnte ihm und der perversen Wahrheit darin nicht widersprechen.
Aber vogelfrei konnte auch positiv sein, musste nicht heißen, dass sie zum Abschuss freigegeben war. Konnte heißen, dass er ihren unabhängigen Single-Status anerkannte. Gut genug für sie in dem Augenblick, denn dass ihr Hauptinteresse nicht unbedingt in der absoluten Klärung ihres Status in seinen Augen lag, war menschlich. Vor allem mit ihrem fundierten Unglaube in seine denkerischen Fähigkeiten und seinen Lippen in Reichweite und dem Wissen, wie süß sich sein Begehren in einem Kuss manifestieren konnte.
Ihre Hand auf seinem Hinterkopf schloss die kurze Distanz und ihr anderer Arm zog seinen Körper näher. Während er an seiner Hose nestelte, bevor sie das Reißen ihres Slips gedämpft wahrnahm. Einen Moment später drang er mit einer glatten Bewegung so tief ein, dass ihr der goldene Nebelschleier, den er um ihre Sinne gestrickt hatte, kurz riss und der Biss in seine Schulter, das Aufstöhnen drinnen halten sollte.
Sein zeitgleiches Echo, nahm die Spannung aus ihrem Körper, die auf die plötzliche Klarheit folgte und übertönte ihr inneres, ‚Oh Gott! Wie zur Hölle bin ich hüllenlos mit ihm in mir hier gelandet?’, effektiv. So wie der spöttische Nachhall, ‚Wieder!’
Ihr Hinterkopf fiel gegen das Holz und sie suchte seine dunklen Augen.
Fand den ungebändigten Ausdruck darin und da war Rohheit im nächsten Stoß, die sie bis auf die Knochen erschüttern sollte. Es nicht tat, Leidenschaft war einfach als Waffe zu gebrauchen und er hatte sie gegen sich selbst gerichtet. Wieder. Sie hatte nichts zu verlieren und diese Wahrheit war zu zweischneidig, um sie je gegen ihn zu verwenden.
Stattdessen bog Cordelia den Rücken durch, um ihm entgegenzukommen. Versuchte ihr Becken in seinem brutalen Griff rotieren zu lassen und seine Hände gaben schließlich das Gefängnis auf, das sie kreierten und wanderten zurück zu ihren Brüsten, während sie ihn mit Beinen und Armen näher zog.
Der Rest war ein verwackelter Eindruck von gelben Feuer, heißem Holz und ihrem Verstand, der sich mit aufgebrachter Heftigkeit verabschiedete. In dem wütenden Tempo, das seine Stöße vorgaben und denen sie wenig entgegenzusetzen hatte. Bis auf ihre eigenen und sein Mund, der ihren ausfüllte, bis sie kraftlos und offen unter ihm lag. Mit dem erneuerten Wissen, wie bittersüß seine Begierde schmeckte und sie süchtig danach werden konnte, wenn sie es nicht schon war.
Bebend in jedem Muskel und provozierte Weichheit, ungebrochen zorniger Blick und keine Entschuldigung in seinem. Ihr Schweiß von ihm verwischt wurde, bis es schwer war zu sagen, wo sie aufhörte und er begann. Er ihre Grenzen so mühelos niederschmetterte und sie so wenig Einwände gegen seine unberechtigte Invasion fand.
Das Tandem intakt, egal in welche Richtung gezogen wurde, der andere folgte und sein Gekritzeltes ‚Nie wieder!’ bezog sich offenbar nicht hierauf.
Was ihre erboste Empörung ein wenig in Perspektive rückte und seine Reaktion nicht.
Ihre Finger in seinem feuchten Haar und sein blanker Blick auf sie gerichtet, ebenso offen. Ebenso tief getroffen und da waren Schwüre auf ihrer Zunge, die ihre Kehle versengten, als sie diese ungesagt runterschluckte.
Es war nicht der passende Ort oder die geeignete Zeit, um ihn mit ihrer Sentimentalität zu belasten, nicht wenn sie sich zusammen so schwerelos anfühlte und er sie ernst nehmen würde und nicht als Affekt auf den Flächenbrand in ihr.
Er war nicht derjenige, der sie brennen lassen sollte und sie nicht diejenige, die das Recht hatte ihn dazu einzuladen. Sie wussten es besser, aber nicht bei diesem Mal und so kam sie mit seinem Namen auf ihren geschundenen Lippen und seinen Fängen in ihrer Schulter.
Das zu den Themen Kauspielzeug und Emanzipation.
Diesmal fehlte seine Fassungslosigkeit und sie sparte sich den Vorwurf, denn Wesley konnte jede Minute hier sein und sie war nicht bereit irgendetwas zu erklären. Der Fluchtweg nun frei geräumt und sie starrte ihr Spiegelbild in dem kleinen Bad lange regungslos an. Wartete auf Entsetzen. Auf Ekel und Schuldgefühle.
Die Andeutung eines schlechten Gewissens.
Das gesamte Packet, das Angel vor ihrer inneren Tür mit einem dornigen Blumenstrauß abgeladen hatte, damit sie sich um die Bestattung ihrer unbeschwerten Scheinwahrheiten kümmerte, während sie den beiden durch die halbgeöffnete Tür zuhörte.
Die Slayer hatten ihre Furchen hinterlassen und sie wollte nicht diese Kluft überbrücken.
Es war nicht ihre Aufgabe zu vermitteln.
Angestrengter Alltag in allem, Wesley unbewusst zu laut und Angel zu schuldbewusst.
Sie zu ausdruckslos, bis auf die tiefen sichelmondförmigen Wunden, die in einem unperfekten Kreis ihre runde Schulter zierten. Angel nicht auf der Suche nach einer Schlagader gewesen war und trotzdem all die indirekten Hinweise blutend an die Oberfläche gebracht hatten, warum diese Affäre nicht nur dumm, sondern lebensgefährlich sein konnte, wenn er die Kontrolle verlor.
Cordelia mit der Frage zurückließen, was gerade geschehen war. Welche Sicherung bei ihr durchgebrannt war, dass er sie so einfach gefügig machen konnte. Mit nicht mehr als dem Kreisen seiner Hüfte gegen ihre.
Irgendwann stand er hinter ihr. Mehr flirrende Leere im Spiegel und so konzentrierte sie sich auf seine reuigen Finger, die die Konturen ihrer Wunde abfuhren, abbittend von ihm, „Ich wollte dich nicht verletzen.“
„Ein Versprechen, das du nicht gehalten hast, deshalb spar es dir.“
Damit klebte sie den vergessenen Pad gegen die Bisswunde, zog sie die Bluse an und wandte sich ihm zu, gegen das Waschbecken gelehnt. Er war wie eines dieser abstrakten Gemälde, die man besser aus der Entfernung betrachte, denn aus der Nähe würde man von den Details überwältigt und sie brauchte einen klaren Kopf.
Wenn er sich schon weigerte, diesen Part zu erfüllen, wurde es Zeit für einen langen Monolog über Schicksal und Wahl und ihre Ansicht zu dem Thema. Sie fing seine Hand ein und drehte die Handfläche nach oben, folgte mit dem Daumen seiner Lebenslinie, ganz am Anfang unterbrochen und wenn sie an diese Art des Wahrsagens glauben würde, ließen sich seine verbleibenden Jahre grob ausrechnen. Was sie nicht tat, aus Prinzip, wer wollte schon die Zukunft kennen und war das nicht lustig, gerade von ihr als Seherin?
Eventuell wich sie seinem Blick mit ihrer aufgesetzten Neugier aus, was aber auch nicht weiter schicksalhaft war, sondern Selbstschutz. Ihr war nie aufgefallen, wie große Hände er hatte und ihre kleine Rede hatte sich in ihrem Kopf geformt. In Worten, die vielleicht durch seinen Dickschädel dringen würden und ihn aus seinem Funk kicken würden, der die ‚Keiner-liebt-mich!’-Vibes seiner Aura auf ein Maß herunterschrauben würde, die sie ertragen könnte.
„Ich war nicht eifersüchtig auf Buffy, sondern besorgt um dich. Ich bin es müde, dich grübeln zu sehen, wenn jeder weiß, wie diese Geschichte ausgehen wird.“
„Sie ist vorbei.“
„Sie hat noch nicht einmal richtig begonnen, Angel.“
Cordelia ignorierte beharrlich die andere Hand an ihrem Kinn, die ihr seinen Blick aufzwingen wollte und er gab nach, bevor er auf rohe Gewalt zurückgriff. Seele und all die Zweifel, die mit ihr kamen, ihre Finger folgten dem Pfad von abgeschürfter Haut, die sich einst um sein Handgelenk wie ein purpurnes Dornenband gezogen hatte. Von ihr gelegt und sie war nicht sanft.
Nicht in ihrem Humor, ihrer Leidenschaft oder ihrer Liebe.
Nicht das was er in Stunden benötigte, in denen er nicht von seinem Schmerz zerfressen wurde und sie würden weniger werden mit der Zeit. Verblassen, wie ihre schwarze Magie und vielleicht war es falsch, ihn vom rechten Weg abzubringen und ihre Lippen kräuselten sich in etwas, dass ihrer eigenen Definition von Angelus’ schlimmsten Hohnlächeln übertraf. Sie konnte sogar in der resignierten Reflexion ihre eigenen Status überbewerten, sie war attraktive Ablenkung und willig und er ein Mann, unter all dem heroischen Glamour.
Mit einem Ziel und er kannte seines und sie beneidete ihn um diese Gewissheit.
Das Wissen, das eine andere Seele Teil von einem war und nicht nur ein pechschwarzes Fragment für etwas, das ausgeglüht war und es tat noch immer weh, wenn ihr Flurozonlicht im Bad anging und sie wartete auf den Tag, an dem es nur eine andere Lichtnuance sein würde. Mit derselben Sturheit, die sie jeden Tag ins Büro kommen ließ, egal ob Wochenende oder nicht. Dieselbe Dummheit, die sie nicht einfach die Wattzahl wechseln ließ und sie war masochistisch veranlagt, auf eine Weise, die sie sich nie zugetraut hätte.
Weil sie sich für Dinge, die Schuld gab, die nicht in ihren Händen lagen. Schicksalsfäden, die sie nicht gesponnen hatte, denn sie war keine Seherin, als sie diese böse Vorahnung hatte, nur ein Mädchen mit Träumen und Ängsten und sie wunderte sich oft genug in der Stille der durch gewachten Nächte, wann sie sich wirklich selber belog.
Warum gerade jetzt ein guter Zeitpunkt war, über all das Nachzudenken mit seinem Pulspunkt unter ihrem Daumen und der Wärme, die sie durch ihr Reiben dort kreiert hatte. Einfache Physik. Andere Dinge würden sich durch Körperchemie erklären lassen und der Rest durch Tiefenpsychologie und vielleicht mit einer Persönlichkeitsanalyse, die sie nie über sich lesen wollte. Oder simpler Verlust. Manchmal kam alles zusammen und sie fühlte sich gerade, als ob jeder ihrer Schutzwälle dem Erdboden gleichgemacht war.
Ihr Leben war nicht so kompliziert, sie war in derselben Position zwischen den Türen, wie ihr ganzes vergangenes Leben, nur darauf wartend, wer die Türe zuerst zuschlug. Sie tippte instinktiv auf sich, denn sie konnte mit echter Nähe noch schlechter umgehen als Angel.
Hörte das gedankliche Knarren der eingerosteten Türangeln, während sie nachsichtig weiter sprach, „Irgendwann stolpern wir oder die Scooby Gang über eine Lösung für deinen Fluch, Buffy wird ihr aktuelles Spielzeug in einem Wimpernschlag weglegen und sich in Slayergeschwindigkeit auf den wahren Preis ihres Lebens stürzen. Womit ich dich meine, ihr startet mit einer Apokalypse auf den Fersen in die nächste Phase, spielt tragische Helden zusammen und das ist das Ende deines Zwischenspiels in LA, Angel, der Beginn deines wahren Traums mit ihr.“
Gefährlich ruhig von ihm, „Ich brauche nicht deine Ratschläge für Buffy oder mein Liebesleben, Cordelia.“
War er allergisch gegen Optimismus, denn sein Schwarzsehen begann sie anzuöden und sie blickte auf. Sie brauchte keinen Schlüssel zu seinem Herz, wenn sie die gesamte verdammte Tür niedergerissen hatte und nur eine große Wunde gefunden hatte, deren Zustand sich nur änderte, in der Relation seines Abstandes zur Jägerin.
So was?
Sollte sie sich an seine Dunkelheit gewöhnen, nur weil sie kein Licht für sich sah?
„Was brauchst du dann? Das?“ Ihre Hand legte seine auf die Wunde, der Schmerz biss sich durch zwei Lagen Stoff bis auf die Knochen, „Ist etwas, das ich dir nicht geben kann, Angel, was du nicht von mir verlangen solltest.“
„Ich weiß. Glaub mir, ich weiß das zu genau.“
Er ließ sie nicht los.
„Also was machen wir jetzt mit dem Wissen?“
Zog sie an seinen Körper und die Schnelligkeit war etwas, an das sie sich nie ganz gewöhnen würde.
Sein Kuss war herausfordernd aggressiv und so war es nicht Sex, sondern wütendes Aufbegehren.
Nicht gerade die Lösung ihres Dilemmas, vor allem weil sie dabei war, sein frisches Hemd erneut zu zerknittern. Cordelia fragte sich, wer wem zu Beginn dieses Streites widersprochen hatte. Ob sie überhaupt über dieselbe Sache gestritten hatten und weshalb es wichtig genug war, dass es zu einem Intermezzo auf dem Schreibtisch eskalieren konnte. Es hatte sich vorher nicht so angefühlt, als ob ihre Nerven so blank liegen wurden und ihre andauernde Erschöpfung war kein wasserdichtes Alibi.
Sie entzog sich ihm fließend und er ließ sie widerwillig gehen, konnte sie nicht halten, wenn sie es ihm nicht gestattete. Vogelfrei. An der Tür, ohne Blick zurück, „Angel?“
Er hörte sich so erschöpft an, wie sie sich fühlte, „Ja?“
Der Streit hätte nicht so eskalieren sollen. Da waren neue Variable in der Gleichung.
Abgesehen von der alten, dass der Sex-Part mit ihm heiß genug war, um beinahe alles zu vergessen und zu rechtfertigen. Auch ihre nüchterne Verleugnung einer Büroaffäre mit ihrem besten Freund. Der sich in einen seelenlosen verwandelnd konnte, sollte sie ihn jemals vergessen lassen, dass er keinen Anspruch auf sie hatte. Nicht den geringsten.
Vermutlich war sie paranoid, dass sie überhaupt so weit dachte, mit Buffys Licht in seiner Existenz. Es war weniger schmerzhaft, einen Verband mit einem Ruck abzuziehen, als langsame Tortur und unversorgte Wunden neigten dazu sich zu entzünden. Zumindest in Menschen. In ihr.
Verspätete Vorsichtsmaßnahme für etwas, das ihr zu entgleiten drohte.
Ihre Hand fasste fester nach dem Türrahmen, sich unbewusst für ihren Schlag stählend.
Leidenschaftslos, „Ich bin deine zweite Wahl, so wie du nicht meine erste bist. Vergiss das nie.“
Seine Antwort kam schneller als erwartet, wieder entgegengesetzt ihres Drehbuchs und der Vorwurf war neu in seiner offenen Anklage, darin wie tief er schnitt ohne ihre gewöhnten Barrieren aus den sieben Todsünden um sich aufgetürmt, „Du hättest mich niemals in dieser Nacht verführen sollen, Cordelia. Es war nicht dein Recht.“
Sie erstarrte.
Tausend Antworten halbgeformt im Kopf und nur die Hälfte davon, gab ihr die Schuld.
Bittere Floskeln auf der Zunge, wie aus Schaden wird man klug oder es gehören immer zwei dazu oder geteiltes Leid ist doppeltes Leid. Die andere Hälfte schoss siedendheiß durch ihren Körper und brachte ihr Blut zum kochen. Begehren, Schuld und Reue waren keine Gefühle, auf die er noch ein Exklusivrecht hatte.
In dieser Nacht war nicht nur Doyle gestorben, sondern ein Teil ihrer Unschuld.
Hatte den Weg freigemacht für seinen Dämon, denn sie wusste, was ihn die letzten vier Mal zu ihr getrieben hatte. Sein derzeitige Dilemma, dass sie ihm ultimativ Ablenkung von Schmerz bieten konnte und Trost in einer Form, die er annehmen konnte. Nach der er jetzt verlangte und sie fühlte, wie ihr Herz brach bei der Vorstellung, dass seine Seele sie für den anmutslosen Absturz allein verantwortlich machte, wenn er ihr so bereitwillig über die Klippe gefolgt war.
Cordelia besann sich auf die Wahrheit, „Ja und du dich nicht verführen lassen.“
Die geladene Stille hinter ihr nahm sie als Zeichen dafür, dass die Botschaft unmissverständlich angekommen war. Da war ein anderer Fun-Fakt über Panther, die einzigen Tage, an denen sie einander nicht aus dem Weg gingen, waren während der Paarungszeit. Definitiv war diese für sie beide vorbei, egal was für eine Anziehungskraft seine bernsteinfarbenen Augen und seine schwarze Glorie für ihr schwaches Fleisch und noch schwächeren Willen hatte. Nicht dass sie sich als Raubkatze oder ähnliches sah, Cordelia fand es nur irgendwie entsprechend genug, um ihm ein bitteres Lächeln über die Schulter zu geben.
Damit stieß sie sich ab und lief hoch, der Sonne entgegen.
Zeit aus seinem Schatten zu treten, den er über sie warf und die Wogen zu glätten, wenn auch vorerst an einer anderen Front und damit überredete sich Wes zu einem Kaffee im Licht durchfluteten Park.
Dass sie sich innerlich kalt und abgestumpft fühlte? War passende Stimmung für einen frisch gefolterten Wesley und sie saßen lange auf einer Bank, redeten in abgebrochenen Halbsätzen über seine eigene Dämonen. Enge Treppenverschläge und rot schimmernde Scherben. Väter und Slayer und die Verantwortung, die er sich mit seiner Entscheidung für Angel aufgebürdet hatte. Verstoßener Sohn. Dem letzten Bruch in der Verbindung zu seinem alten Zuhause.
Der Familie, in die er hineingeboren war und nun entwachsen.
Sie hätte seinen Gemütszustand nicht so problemlos nachempfinden sollen, denn Wes Wunden benötigten mehr Rücksicht, als sie zu besitzen glaubte. Mehr Vorsicht im Umgang als sie sich zutraute. Mehr Pflege als sie aufwenden konnte. Es war trotzdem einfach seine Geheimnisse anzunehmen und ihre Hand auf seiner Schulter ruhen zu lassen, bis die Dämmerung aufzog und sie gemächlich zurück ins Büro gingen.
Dass Cordelia sich darüber bewusst war, dass ihre folgende Fürsorge gegenüber Wes ein kurzfristiger Rückzug von Angel bedeutete, um atmen zu können, zeigte nur, dass sie ihren Realitätssinn nicht komplett verloren hatte.
Vielleicht war die gespannte Atmosphäre, die ihrer Klarstellung folgte, auch ein Anhaltspunkt dafür oder einfach nur Konsequenz der letzten Tage. Sie brauchte jemanden, auf den sie zählen konnte und Wes jemanden, der sich auf ihn verließ und möglicherweise brauchten sie beide eine Familie.
Angel? Nun Angel brauchte Zeit und Raum, um alleine zu grübeln.
Oder vielleicht war das ihre passende Ausrede, um ihm aus dem Weg zu gehen.
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 5/10
Spoiler: AtS 1x09 Hero, Post-Ep
Inhalt: Cordelia hatte keinen Sex mit Angel. Zumindest nicht rational. Zumindest nicht diese zehn Mal.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Angel(us)
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss!
Kommentar: Post-Ep für AtS 1x19 Sanctuary und BtVS 4x20 The Yoko Factor, überraschenderweise für mich stellte sich Cordelia als überzeugte Bangel-Shipperin heraus. Naja, ich habe noch die nächsten fünf Mal Zeit, um an diesem delikaten Problem zu arbeiten und ich hoffe definitiv, dass diese kürzer werden. *seufz*
Prompt 023. Liebhaber. für
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Paper Scars
5.
Go on, you've made yourself clear -
You're no good for no one now.
You put your selfish hands and your selfish tongue on my body,
But we both know who your mind's on -
I know you're still dealing with her leaving
It's a shame, but you've only yourself to blame.
~Owen – Nobody’s Nothing~
5.
Go on, you've made yourself clear -
You're no good for no one now.
You put your selfish hands and your selfish tongue on my body,
But we both know who your mind's on -
I know you're still dealing with her leaving
It's a shame, but you've only yourself to blame.
~Owen – Nobody’s Nothing~
Das fünfte Mal war Streitsex, die Sorte, die sie zunächst glühen, dann ausbrennen ließ.
Ein Kernbruch und der nuklearer Winter für Wochen, weil die eiskalte Anklage danach ihr das Fleisch von den Knochen zog. Effektiver als seine Fänge es je gekonnt hätten. Übertragen gesprochen natürlich, acht Pfund waren nicht die Welt und vielleicht zählte dieser Sex in der folgenden Zeit für ihre Waage, aber nicht für sie. Basta.
Was stellte er ihr auch einen Strauß weißer Rosen auf den Schreibtisch mit einer Karte in seiner altertümlich geschwungenen Schrift, wenn sie ein passendes Veilchen für Faiths Ticket ins Gefängnis trug? Er Buffy aus LA verwiesen hatte, nur um seinem Bettelgang nach Sunnydale zu starten und dass Wesley sie in der Nacht davor ausführlich darüber informiert hatte, welches neuste Desaster er sich in ihrer Abwesenheit zusammengebraut hatte, war äußerst aufschlussreich gewesen.
Seine Entschuldigung nun ebenso und wer zur Hölle dachte er, dass er war?
Dass es ihm zustand ihr Schicksal und Wahl zu erläutern, wenn er von beidem keine Ahnung hatte. Am wenigsten von ihren Gründen hinter ihm zu stehen und wann zum Teufel hatte sie ihm je den Vortritt gelassen, wenn es nicht gerade darum ging ihn Kopf voran in den nächsten Fight stürzen zu lassen? Wann?
So ja, ihr Reinstürmen in sein Grübelzimmer und demonstratives Fallenlassen der Blumen samt Vase in seinen Papierkorb mit einem zufrieden stellenden Klirren war ihrer Meinung nach eine milde Behandlung für seine Unfähigkeit logisch zu denken, sobald ein Slayer in sein Leben verwickelt war.
Beide? Hölle, er konnte froh sein, dass die antike Vase nicht gegen seinen Dickschädel gekracht war, um ihren Standpunkt, dass er zu oft ein Vollidiot war, klar zu machen.
Er schnappte sie an ihrem Handgelenk, als sie wieder aus dem Büro rauschen wollte und zog sie zurück, verärgert und eventuell war die Vase doch wertvoller gewesen, als sie in all ihrer verschnörkelten Geschmacklosigkeit aussah, „Was ist dein verdammtes Problem mit der Form meiner Entschuldigung, Cordelia?“
„Zu blumig?“
Ein Schnauben, dann bemüht ruhig, „Jetzt bitte ohne Sarkasmus.“
„Du.“ Sie versuchte sich erfolglos aus seinem Griff zu winden, „Wie kannst du jeden – ich betone jeden - deiner wenigen Verbündeten anpissen und erwarten, dass es mit einem, ‚Ups, Sorry, kommt nicht wieder vor, der psychopatische Slayer hat sich freiwillig gestellt!’, okay ist?“
Selbstgerecht, „Ich glaube meine Entschuldigung war gedankenvoller formuliert als ‚Ups, Sorry!’, und ich habe das einzig Richtige für Faith getan, indem ich ihr Unterschlupf gewährte.“
„Oder für dich?“
„Muss das eine, das andere ausschließen?“
Sie war über den Punkt Rücksicht schon seit seiner Karte hinaus und Tiefschläge erschienen so verdammt angemessen. Also holte sie aus, den verbal war der einzige Weg ihn zu schlagen und sie hatte vor ihn zu rösten, „Solange du dich daran erinnerst, was davon ein billiger Vorwand ist, um deiner Ex zu sagen, was dich ankotzt? Nein.“
Angel zuckte unter ihrer Bezeichnung für Buffy unwillkürlich zusammen und ihre Wut flackerte flirrend weiter hoch.
Zuckersüßes Lächeln und eiskalt serviert, „Solange du nicht vergisst, dass Faith mich niedergeschlagen, Wesley gefoltert, Buffy beinahe wieder umgebracht und generell eine Schneise der Zerstörung hinterlassen hat? Wäre es nett, wenn du an deine Mitarbeiter mit Puls denkst, bevor du eine Einladung für unser Büro ausstellst, anstatt sie in einem heimeligen Hotel zwischen zu lagern, bis sie sich für eine Seite entschieden hat. Denn sie war labil und gemeingefährlich, richtig Angel? Und wie lange braucht ein entwaffneter Slayer genau, um einen Menschen zu töten?“
Damit löste sich jäh das Stahlband um ihr Handgelenk, „Das hätte ich nie zugelassen, Cordelia, das weißt du.“
„Und wie lange, um einen Vampir in Staub zu verwandeln? Jeez, Angel, sie ist Vampirjägerin und du natürliche Beute. Buffys Rekord liegt unter drei Sekunden ohne Armbrust und Faiths? Ist sie schneller? Möglicherweise. Du hast eine tickende C4-Bombe heimgebracht und dass sie nicht explodiert ist, war reines Dummenglück. Nicht dein Instinkt, nicht deine Erfahrung und ganz sicher nicht dein gesunder Menschenverstand. Also sag mir noch mal, weswegen ich mich nicht aufregen soll, Angel, denn deine Gründe zur Seelenruhe entziehen sich mir.“
Sie drehte sich schwungvoll zur Tür, als ihr sein Schweigen zu lange dauerte.
Nachsichtiger Tonfall hinter ihr, „Und mir deine für diese Szene. Weißt du denn gerade, ob dich Ehrlichkeit oder Eifersucht antreibt, Cordy?“
Er hatte keine Ahnung, worüber er gerade sprach, der Schlag unter die Gürtellinie sollte nur von seinen fehlenden Argumenten ablenken und seine verdrehte Logik ergab sogar für sie auf eine latente Weise Sinn. Sie wusste das, ehrlich, nur kaufte sie ihm den Bullshit, den er anpries, nicht ab und konnte ihm aus Prinzip nicht das letzte Wort lassen.
Ihr Grundproblem, dass sie seine Herausforderungen nicht unbeantwortet lassen konnte, brach wieder voll durch und es gab kein wirkliches Heilmittel dafür. Ihren Weg fortsetzend, „Worauf sollte ich eifersüchtig sein, Angel? Ich sehe nichts, was sich meinen Neid im Ansatz verdient hätte. Am wenigsten dein Kleingeist, er treibt mich offen gestanden in den Wahnsinn.“
„Also wo bleibt deine Aufrichtigkeit nun?“ Was lächerlich war, keine Reaktion bedurfte und sie kalt lassen sollte. Es tat, bis er die Türe vor ihrer Nase zuschlug und seine in ihren Haaren vergrub. „Ich glaube mich daran zu erinnern, dass ich dich nicht nur ein Mal wahnsinnig gemacht habe.“
Ein bebender Atemzug und dann hatte sie ihr Rückgrat zurück, „So wie gerade eben? Das ist richtig, das kam zu oft vor.“
Sein Körper sie mit seiner schieren Präsenz hinter sich gegen den Türrahmen drückte, auf eine aussichtslose Flucht schickte, deren Weg blockiert war. Seine Hände, die rau ihre Hüfte einfingen und fest gegen seine zog. Schroffe Verleitung in seiner wortlosen Wendung, seiner Führung leichtsinnig zu folgen.
Dem Streit eine tiefere Bedeutung ihrerseits zu geben und der untrüglichen Gewissheit, dass sein Sunnydale-Besuch gelinde gesagt, eine Kamikazeaktion für sein Ego gewesen war und nicht nur eine mittlere Katastrophe. Ihren Hintern gegen seine Härte presste, bevor die Finger ihre Taille abfuhren, unter ihrer Bluse vor krochen und ihre Brüste unter einer weiteren Lage Stoff liebkosten.
Harsche Verführung in jeder Bewegung und seiner Stimme, „Nein, anders.“
Die Fieberglut in ihrer Magengrube stieg, färbte jede seiner Berührungen sexuell und ließ sie mit wackeligen Knien zurück. Es gab die seltenen Momente im Leben, die einem kristallkugelklar zwei Pfade präsentierten.
Das war einer davon.
Dass sie sich nicht für den entschieden hatte, der sein angeknackstes Ego endgültig durch die Häckselmaschine von Buffy, neuer Freund und ‚Wie war das mit deiner einzig wahrer Liebe, Angel?’, gejagt hätte, war selbstredend. Sie war fies, aber nicht fies genug, um ihm endgültig die Pulsadern durchzuschneiden, wenn er selbst so einen phänomenal guten Job damit hingelegt hatte. Schließlich war sie diejenige, die seine Wunden mit Stil und Anmut verband, meistens. Wenn es nicht gerade fünf Uhr morgens war und sie nur noch in irgendein Loch kriechen wollte, um sich auszuruhen.
Dass sie sich nicht für die glatte Straße von purer Bestätigung seiner Männlichkeit entschieden hatte, die Balsam für seine neuen Blessuren versprochen hätte und eine Menge Staub für sie, war nachvollziehbar. Sie war verrückt, aber nicht genug, um sich auf seine Soap-Vorstellung von Liebe einzulassen, wenn Seifenblasen und ein Ausrutscher auf dem glitschigen Parkett alles war, was sie erwarten konnte, wenn sie sich auf diesen uneleganten Tanz mit ihm einließ.
Was Cordelia so ziemlich die Option ließ, sich quer durchs Unterholz zu schlagen.
Was sie tat, in der Hoffnung, dass sich dort keine weiteren Landminen befanden.
„Das Kompliment kann ich zurückgeben, Angel, zusammen mit deinem Betteln dich endlich kommen zu lassen.“
Sein Mund, der sich als Hauch über ihre Ohrmuschel bewegte, „Oh, dito.“
Bemüht kalt, während ihre Nervenbahnen zu glühen begannen und warum hatte er die Macht, sie in wirbellose Weiblichkeit zu verwandeln, wenn ihr letztes Date einen besseren Grund fürs Ausziehen vorgelegt hatte, nämlich die Nebenrolle in seinem neusten Streifen und Angel mit gottverdammter nichtvorhandener Eifersucht aufwartete? Weshalb musste ihre Logik gerade jetzt einen Kurzurlaub machen?
Wann hatte sich ihre Lust auf mittelalterliche Machtspiele eingependelt?
Und was genau hatte es mit den leichten Kreisen auf sich, die seine Daumen über die dünne Spitze um ihre Brustspitze zogen, die ihr die Fähigkeit zu denken nahm? Alles in ihr in warm, weich und schmelzend in goldenen Sirup verwandelten, während sie sich ungewollt gegen seinen Körper schmiegte, der sich in so perfektem Widerspruch hart gegen ihre Kehrseite klebte.
Die Holzmaserung vor ihren Augen verschwamm, wurde schwarz, als seine Finger den BH öffneten und sie mit einem unterdrückten Fluch für wen auch immer zurückließ, der den Vorderverschluss erfunden hatte und sie hatte gerade zwei davon im Schrank und wie groß war die Wahrscheinlichkeit? Ehrlich, dass sie an manchen Tagen das Gefühl hatte, dass sich das gesamte Universum gegen sie verschworen hatte, war nicht ganz unbegründet. Seine Hände griffen fester zu, kneteten und sie lehnte sich gegen seine Brust, während seine Lippen hinter ihrem Ohr und dann über ihren Hals strichen und ihre bestechlichen Finger, die Knöpfe ihrer Bluse aus eigenem Antrieb öffneten.
Belegt von ihr, mit Ironie, die irgendwo auf dem kurzen Strecke zwischen Gehirn und Mund verloren gegangen war und dem süßlichem Geschmack von Niederlage auf der Zunge, „Also bezog sich dein ‚Du bist nicht meine zweite Wahl’ hierauf? Denn irgendwie kann ich mit der Aussage ansonsten wenig anfangen.“
„Nein, aber es schließt diese Episode nicht aus.“
Halbdurchdachte Provokation, die harmlose Variante, mit der ihr Mund aufwarten konnte, ohne ihr Gehirn anzustrengen, „Bin ich der Seitensprung oder die unrühmliche Mätresse für dich?“
Diejenige, die sie mit ihrer Unlogik aus der Schusslinie befördern sollte und nicht den Funken für sein Pulverfass liefern, wenn er dabei war jede ihrer Lunten in Brand zu stecken und sein schattiges Büro hatte sich noch nie so sonnendurchflutet angefühlt. So heiß aufgeladen.
„Nichts von beidem, ich bin ungebunden, schon vergessen.“
Ihr Lachen war dunkel, mit schwarzem Humor gefärbt, der die goldene Aussicht, die seine Finger für ihre Sinne zeichneten, wieder in realistische Perspektive rückte. „Nur weil Buffy, die Leine gerade locker laufen lässt, heißt das nicht, dass dein Halsband nicht wieder zum Einsatz kommt. Du bist zu kurzsichtig, Angel, oder hast du nie gelernt, dass wir Frauen uns das Recht vorbehalten, unsere Meinung zu ändern?“
Neutral, „Keine Laune von ihr.“
„Sicher.“ Cordelia hatte nicht gewusst, dass die Unterseite ihres Busens eine so erogene Zone bildete, bis seine Handfläche ihr den Fakt ins Gedächtnis brannte und ihr Kopf sich instinktiv zurück bog. Der freie Zugang zu ihrer Kehle von ihm erbarmungslos ausgenutzt wurde und ihr Arm sich irgendwie um seinen Nacken schlang. Atemlos und diesmal ohne die Ironie verloren zu haben, „Der Ruck wird kommen.“
Indigniert von ihm, „Ich bin kein Hund, Cordelia.“
„Yeah, ich vergleiche dich eher mit einem Panther.“
Perplex genug, um sich komplett aufzurichten, „Was?“
„Schwarzer Leopard.“
Dass sie seinen Mund vermisste, zeigte nur, dass er ihn für etwas anderes als reden im Moment verwenden sollte. Ihr Arm spannte sich an und er folgte der Führung zurück. Gedämpft von dem Kontakt, in den sie ihn fügte, „Ich weiß, was ein Panther ist.“
„Also warum fragst du dann?“
„Ich habe nicht – ein Panther?“
„Ja.“ Und sie würde ihm nicht ihre Gründe erläutern, er konnte sich die Fakten selbst zusammensuchen und reininterpretieren was er wollte. Von seiner Abneigung gegenüber Artgenossen, bis hin zu seiner bevorzugten Jagdmethode und dem äußeren Auftreten, es passte alles und sie schaute eindeutig zuviel Animal Planet seit Dennis sein Faible für moderne Technik entdeckt hatte.
Ein Hausgeist der die Kabelkanäle knackte, konnte ein Mädchen mit einem besseren Mitbewohner gesegnet sein? Ihr seliges Lächeln könnte aber auch mit der feuchten Spur von Angels Lippen auf der Kurve ihrer Schulter zu tun haben und der Andeutung von Zähnen auf ihrer Haut.
„Was nichts an der Schlinge, um deinen Hals ändert und ihrer Liebe.“ Sein Seufzen war zwischen genervt und überstrapaziert angelagert, ihre Antwort darauf rhetorisch, „Das hier – zwischen uns – das ist eine Laune, Angel.“
„Und die Laune wäre soviel eindeutiger, wenn du nicht darauf bestehen würdest, die Stimmung mit Tiefenpsychologie zu killen.“
„Cosmo-Tiefenanalyse, sehr professionell.“ Diesmal war ihr Lachen echt, der Nachschlag kandiert, „Das sagt einiges über deine Fähigkeiten als Liebhaber aus, korrekt?“
Die Vibration in ihrem Rücken, ordnete sie als unterdrücktes Lachen ein und die dunkle Amüsiertheit seines Tons bestätigten ihr, dass sie einen Nerv getroffen hatte, „Wir sind in erster Linie beste Freunde, korrekt? Also vergib mir meine Schwächen auf anderen Gebieten.“
Und tat sie das nicht immer?
Trotzdem seine Aussage war irgendwie nicht ganz selbsterklärend mit ihrem Bedürfnis ihm gerade jetzt einen amateurhaften Striptease zu liefern und seinen geübten Händen auf ihrem Bauch. Den sündhaften Kreisen, die seine Hüfte gegen ihren Arsch vollführten und ihrem offenem Entgegenkommen, das wenig platonisch war.
Da war ein hochkarätiger Streit, dem sie folgen sollte unter all dem eingespielten Hin und Her zwischen ihnen, das sie blendete und nicht der Drehung seines Körpers oder dem haltlosen Fall seiner gespreizten Hand tiefer über ihren Bauch. Dem atemlosen Ausweichmanöver, als er im letzten Moment abdrehte und der Biss in ihre Lippen, der leichter Enttäuschung Ausdruck verlieh, die sein geschicktes Reizen auf sie hatte.
Seiner Kehrtwende auf Höhe der Mitte ihres Oberschenkels, ihren Rock hochschiebend und sie sollte sich die relative Sicherheit von Hosen angewöhnen, um seine Attacken auf ihre Sinne auf ein erträgliches Maß herunterzubremsen. Oder nicht. Denn der Hautkontakt war so viel besser für ihre knisternden Nervenbahnen, wenn auch nicht für ihre Reflexion der gegenwärtigen Situation.
Genug Schwäche seinerseits, dass ihr Verstand Schritt halten könnte, wäre nett.
Denn sie hatte gute Argumente, er nicht und es war schwer das nicht zu vergessen mit seiner rauen Handfläche auf ihrer fiebrigen Haut. Erforderte fast mehr Willenstärke, als sie in gewissen Momenten wie diesem besaß. Aber nur fast.
Konzentrierte Gleichgültigkeit, „Womit wir Eifersucht aus der Gleichung nehmen würden.“
„Es ist keine Theorie, die ich an deiner Stelle testen würde.“
Da war gefährliche Eiseskälte in seiner Antwort und ein unfreiwilliges Eingeständnis, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Das sie riskant in seiner Tragweite schlingern ließ, zusammen mit seiner Handfläche gegen ihren Slip gepresst, bevor sie ihr Gleichgewicht gegen ihn gelehnt wieder fand. Hilflos in den Seilen hängend, die sie dem hier gesteckt hatte. Die sich gerade nach Stacheldrahtzäunen anfühlten, dennoch nicht niedergerissen werden durften. Es gab Gründe für ihre Grenzen.
Wenn ihr gerade nur ein einziger davon einfallen würde, wäre das wunderbar.
Cordelia brauchte Abstand, um zu denken, sie war sich nicht ganz sicher, ob sie sich um- oder wegdrehen wollte. Aber da er die Bewegung mit seinem festen Griff unterband, erschien es nicht so wichtig eigene Motive zuzuordnen, wenn sie sich an seinen stören konnte. Ihr Absatz bohrte sich in seinen Fuß und sie hing eine Sekunde später hilflos in der Luft.
Das Potential für eine unschöne Szene stieg expotenziell.
Sie versuchte Besonnenheit, „Ich gehöre dir nicht.“
„Ja, was auch immer dich nachts schlafen lässt.“
Insomnie ein echtes Problem wurde, weshalb die Kabelkanäle von Vorteil waren und yeah, das Werbeverhalten von Kranichen war eindeutig eleganter als sie beide. Und romantischer. Ihr halbnackter Zustand dessen ungeachtet derzeit höher auf ihrer Prioritätenliste für schnelle Lösungen stehen sollte, zusammen mit seinem Harten.
Es nicht unbedingt tat.
Versuchte Trotz, „Du bist der Letzte, der mich um meinen Schlaf bringt.“
„Schwer zu glauben.“
Oh, er konnte genauso arrogant sein wie sie. Ebenso gewissenlos ehrlich.
Vielleicht hatten auch ihre verräterisch dunklen Augenringe ihm einen entscheidenden Tipp gegeben. Ihr Körper sich generell gegen ihren Verstand verschworen zu haben schien, denn ihre Aufmerksamkeit sollte sich nicht darauf fixieren, wie mühelos er sie hielt und dass seine Schultern breiter als der Atlas erschienen, wenn sie nicht im Blickfeld lagen.
Dass er seine Kraft so akzentuiert einsetzen konnte, ohne sie zu brechen.
Ihr Widerstand knickte ein und sie erschlaffte in seinem Griff, „Lass mich runter, Angel.“
Damit beförderte sie auf seinen Schreibtisch, fegte die Fläche frei und beugte sie auf die hölzerne Oberfläche zurück. Sie hätte diesen Befehl eindeutig genauer definieren sollen und es war nicht so, als ob er ihr keine Zeit für Widerspruch ließ.
Ihr Griff in seinem Haar verstärkte sich, als seine Zunge ihrem Busen folgte, seine Hände ihr Becken niederhielten und er die Unterseite mit den Zähnen abfuhr. Ihre neuste liebste erogene Zone und ihre Wirbelsäule verabschiedete sich von der Tischplatte, bog sich ihm entgegen in einer perfekten Kurve aus Lust und mehr und jetzt. Bevor er tiefer wanderte, dem Bogen ihrer Rippen nachspürte und dann Richtung Bauchnabel abwanderte. Kleiner werdende Zirkel, die sie effektiv unter seinen Wirkungskreis brachten und ihr Rock, der weiter hoch rutschte als sie ihre Beine um seine Taille wickelten.
Er könnte ihr jedes Versprechen abluchsen, wenn er weiter südlich wandern würde.
Ein kräftiges Anspannen, ein Ruck und er lag wieder halb auf ihr, bestimmt, „Nicht dein, Angel.“
Seine Hand drehte ihr Gesicht testend zu ihm, aufwühlender Blick und die dubiose Aussage, „Vogelfrei.“
Ruhig und absolut.
Cordelia konnte ihm und der perversen Wahrheit darin nicht widersprechen.
Aber vogelfrei konnte auch positiv sein, musste nicht heißen, dass sie zum Abschuss freigegeben war. Konnte heißen, dass er ihren unabhängigen Single-Status anerkannte. Gut genug für sie in dem Augenblick, denn dass ihr Hauptinteresse nicht unbedingt in der absoluten Klärung ihres Status in seinen Augen lag, war menschlich. Vor allem mit ihrem fundierten Unglaube in seine denkerischen Fähigkeiten und seinen Lippen in Reichweite und dem Wissen, wie süß sich sein Begehren in einem Kuss manifestieren konnte.
Ihre Hand auf seinem Hinterkopf schloss die kurze Distanz und ihr anderer Arm zog seinen Körper näher. Während er an seiner Hose nestelte, bevor sie das Reißen ihres Slips gedämpft wahrnahm. Einen Moment später drang er mit einer glatten Bewegung so tief ein, dass ihr der goldene Nebelschleier, den er um ihre Sinne gestrickt hatte, kurz riss und der Biss in seine Schulter, das Aufstöhnen drinnen halten sollte.
Sein zeitgleiches Echo, nahm die Spannung aus ihrem Körper, die auf die plötzliche Klarheit folgte und übertönte ihr inneres, ‚Oh Gott! Wie zur Hölle bin ich hüllenlos mit ihm in mir hier gelandet?’, effektiv. So wie der spöttische Nachhall, ‚Wieder!’
Ihr Hinterkopf fiel gegen das Holz und sie suchte seine dunklen Augen.
Fand den ungebändigten Ausdruck darin und da war Rohheit im nächsten Stoß, die sie bis auf die Knochen erschüttern sollte. Es nicht tat, Leidenschaft war einfach als Waffe zu gebrauchen und er hatte sie gegen sich selbst gerichtet. Wieder. Sie hatte nichts zu verlieren und diese Wahrheit war zu zweischneidig, um sie je gegen ihn zu verwenden.
Stattdessen bog Cordelia den Rücken durch, um ihm entgegenzukommen. Versuchte ihr Becken in seinem brutalen Griff rotieren zu lassen und seine Hände gaben schließlich das Gefängnis auf, das sie kreierten und wanderten zurück zu ihren Brüsten, während sie ihn mit Beinen und Armen näher zog.
Der Rest war ein verwackelter Eindruck von gelben Feuer, heißem Holz und ihrem Verstand, der sich mit aufgebrachter Heftigkeit verabschiedete. In dem wütenden Tempo, das seine Stöße vorgaben und denen sie wenig entgegenzusetzen hatte. Bis auf ihre eigenen und sein Mund, der ihren ausfüllte, bis sie kraftlos und offen unter ihm lag. Mit dem erneuerten Wissen, wie bittersüß seine Begierde schmeckte und sie süchtig danach werden konnte, wenn sie es nicht schon war.
Bebend in jedem Muskel und provozierte Weichheit, ungebrochen zorniger Blick und keine Entschuldigung in seinem. Ihr Schweiß von ihm verwischt wurde, bis es schwer war zu sagen, wo sie aufhörte und er begann. Er ihre Grenzen so mühelos niederschmetterte und sie so wenig Einwände gegen seine unberechtigte Invasion fand.
Das Tandem intakt, egal in welche Richtung gezogen wurde, der andere folgte und sein Gekritzeltes ‚Nie wieder!’ bezog sich offenbar nicht hierauf.
Was ihre erboste Empörung ein wenig in Perspektive rückte und seine Reaktion nicht.
Ihre Finger in seinem feuchten Haar und sein blanker Blick auf sie gerichtet, ebenso offen. Ebenso tief getroffen und da waren Schwüre auf ihrer Zunge, die ihre Kehle versengten, als sie diese ungesagt runterschluckte.
Es war nicht der passende Ort oder die geeignete Zeit, um ihn mit ihrer Sentimentalität zu belasten, nicht wenn sie sich zusammen so schwerelos anfühlte und er sie ernst nehmen würde und nicht als Affekt auf den Flächenbrand in ihr.
Er war nicht derjenige, der sie brennen lassen sollte und sie nicht diejenige, die das Recht hatte ihn dazu einzuladen. Sie wussten es besser, aber nicht bei diesem Mal und so kam sie mit seinem Namen auf ihren geschundenen Lippen und seinen Fängen in ihrer Schulter.
Das zu den Themen Kauspielzeug und Emanzipation.
Diesmal fehlte seine Fassungslosigkeit und sie sparte sich den Vorwurf, denn Wesley konnte jede Minute hier sein und sie war nicht bereit irgendetwas zu erklären. Der Fluchtweg nun frei geräumt und sie starrte ihr Spiegelbild in dem kleinen Bad lange regungslos an. Wartete auf Entsetzen. Auf Ekel und Schuldgefühle.
Die Andeutung eines schlechten Gewissens.
Das gesamte Packet, das Angel vor ihrer inneren Tür mit einem dornigen Blumenstrauß abgeladen hatte, damit sie sich um die Bestattung ihrer unbeschwerten Scheinwahrheiten kümmerte, während sie den beiden durch die halbgeöffnete Tür zuhörte.
Die Slayer hatten ihre Furchen hinterlassen und sie wollte nicht diese Kluft überbrücken.
Es war nicht ihre Aufgabe zu vermitteln.
Angestrengter Alltag in allem, Wesley unbewusst zu laut und Angel zu schuldbewusst.
Sie zu ausdruckslos, bis auf die tiefen sichelmondförmigen Wunden, die in einem unperfekten Kreis ihre runde Schulter zierten. Angel nicht auf der Suche nach einer Schlagader gewesen war und trotzdem all die indirekten Hinweise blutend an die Oberfläche gebracht hatten, warum diese Affäre nicht nur dumm, sondern lebensgefährlich sein konnte, wenn er die Kontrolle verlor.
Cordelia mit der Frage zurückließen, was gerade geschehen war. Welche Sicherung bei ihr durchgebrannt war, dass er sie so einfach gefügig machen konnte. Mit nicht mehr als dem Kreisen seiner Hüfte gegen ihre.
Irgendwann stand er hinter ihr. Mehr flirrende Leere im Spiegel und so konzentrierte sie sich auf seine reuigen Finger, die die Konturen ihrer Wunde abfuhren, abbittend von ihm, „Ich wollte dich nicht verletzen.“
„Ein Versprechen, das du nicht gehalten hast, deshalb spar es dir.“
Damit klebte sie den vergessenen Pad gegen die Bisswunde, zog sie die Bluse an und wandte sich ihm zu, gegen das Waschbecken gelehnt. Er war wie eines dieser abstrakten Gemälde, die man besser aus der Entfernung betrachte, denn aus der Nähe würde man von den Details überwältigt und sie brauchte einen klaren Kopf.
Wenn er sich schon weigerte, diesen Part zu erfüllen, wurde es Zeit für einen langen Monolog über Schicksal und Wahl und ihre Ansicht zu dem Thema. Sie fing seine Hand ein und drehte die Handfläche nach oben, folgte mit dem Daumen seiner Lebenslinie, ganz am Anfang unterbrochen und wenn sie an diese Art des Wahrsagens glauben würde, ließen sich seine verbleibenden Jahre grob ausrechnen. Was sie nicht tat, aus Prinzip, wer wollte schon die Zukunft kennen und war das nicht lustig, gerade von ihr als Seherin?
Eventuell wich sie seinem Blick mit ihrer aufgesetzten Neugier aus, was aber auch nicht weiter schicksalhaft war, sondern Selbstschutz. Ihr war nie aufgefallen, wie große Hände er hatte und ihre kleine Rede hatte sich in ihrem Kopf geformt. In Worten, die vielleicht durch seinen Dickschädel dringen würden und ihn aus seinem Funk kicken würden, der die ‚Keiner-liebt-mich!’-Vibes seiner Aura auf ein Maß herunterschrauben würde, die sie ertragen könnte.
„Ich war nicht eifersüchtig auf Buffy, sondern besorgt um dich. Ich bin es müde, dich grübeln zu sehen, wenn jeder weiß, wie diese Geschichte ausgehen wird.“
„Sie ist vorbei.“
„Sie hat noch nicht einmal richtig begonnen, Angel.“
Cordelia ignorierte beharrlich die andere Hand an ihrem Kinn, die ihr seinen Blick aufzwingen wollte und er gab nach, bevor er auf rohe Gewalt zurückgriff. Seele und all die Zweifel, die mit ihr kamen, ihre Finger folgten dem Pfad von abgeschürfter Haut, die sich einst um sein Handgelenk wie ein purpurnes Dornenband gezogen hatte. Von ihr gelegt und sie war nicht sanft.
Nicht in ihrem Humor, ihrer Leidenschaft oder ihrer Liebe.
Nicht das was er in Stunden benötigte, in denen er nicht von seinem Schmerz zerfressen wurde und sie würden weniger werden mit der Zeit. Verblassen, wie ihre schwarze Magie und vielleicht war es falsch, ihn vom rechten Weg abzubringen und ihre Lippen kräuselten sich in etwas, dass ihrer eigenen Definition von Angelus’ schlimmsten Hohnlächeln übertraf. Sie konnte sogar in der resignierten Reflexion ihre eigenen Status überbewerten, sie war attraktive Ablenkung und willig und er ein Mann, unter all dem heroischen Glamour.
Mit einem Ziel und er kannte seines und sie beneidete ihn um diese Gewissheit.
Das Wissen, das eine andere Seele Teil von einem war und nicht nur ein pechschwarzes Fragment für etwas, das ausgeglüht war und es tat noch immer weh, wenn ihr Flurozonlicht im Bad anging und sie wartete auf den Tag, an dem es nur eine andere Lichtnuance sein würde. Mit derselben Sturheit, die sie jeden Tag ins Büro kommen ließ, egal ob Wochenende oder nicht. Dieselbe Dummheit, die sie nicht einfach die Wattzahl wechseln ließ und sie war masochistisch veranlagt, auf eine Weise, die sie sich nie zugetraut hätte.
Weil sie sich für Dinge, die Schuld gab, die nicht in ihren Händen lagen. Schicksalsfäden, die sie nicht gesponnen hatte, denn sie war keine Seherin, als sie diese böse Vorahnung hatte, nur ein Mädchen mit Träumen und Ängsten und sie wunderte sich oft genug in der Stille der durch gewachten Nächte, wann sie sich wirklich selber belog.
Warum gerade jetzt ein guter Zeitpunkt war, über all das Nachzudenken mit seinem Pulspunkt unter ihrem Daumen und der Wärme, die sie durch ihr Reiben dort kreiert hatte. Einfache Physik. Andere Dinge würden sich durch Körperchemie erklären lassen und der Rest durch Tiefenpsychologie und vielleicht mit einer Persönlichkeitsanalyse, die sie nie über sich lesen wollte. Oder simpler Verlust. Manchmal kam alles zusammen und sie fühlte sich gerade, als ob jeder ihrer Schutzwälle dem Erdboden gleichgemacht war.
Ihr Leben war nicht so kompliziert, sie war in derselben Position zwischen den Türen, wie ihr ganzes vergangenes Leben, nur darauf wartend, wer die Türe zuerst zuschlug. Sie tippte instinktiv auf sich, denn sie konnte mit echter Nähe noch schlechter umgehen als Angel.
Hörte das gedankliche Knarren der eingerosteten Türangeln, während sie nachsichtig weiter sprach, „Irgendwann stolpern wir oder die Scooby Gang über eine Lösung für deinen Fluch, Buffy wird ihr aktuelles Spielzeug in einem Wimpernschlag weglegen und sich in Slayergeschwindigkeit auf den wahren Preis ihres Lebens stürzen. Womit ich dich meine, ihr startet mit einer Apokalypse auf den Fersen in die nächste Phase, spielt tragische Helden zusammen und das ist das Ende deines Zwischenspiels in LA, Angel, der Beginn deines wahren Traums mit ihr.“
Gefährlich ruhig von ihm, „Ich brauche nicht deine Ratschläge für Buffy oder mein Liebesleben, Cordelia.“
War er allergisch gegen Optimismus, denn sein Schwarzsehen begann sie anzuöden und sie blickte auf. Sie brauchte keinen Schlüssel zu seinem Herz, wenn sie die gesamte verdammte Tür niedergerissen hatte und nur eine große Wunde gefunden hatte, deren Zustand sich nur änderte, in der Relation seines Abstandes zur Jägerin.
So was?
Sollte sie sich an seine Dunkelheit gewöhnen, nur weil sie kein Licht für sich sah?
„Was brauchst du dann? Das?“ Ihre Hand legte seine auf die Wunde, der Schmerz biss sich durch zwei Lagen Stoff bis auf die Knochen, „Ist etwas, das ich dir nicht geben kann, Angel, was du nicht von mir verlangen solltest.“
„Ich weiß. Glaub mir, ich weiß das zu genau.“
Er ließ sie nicht los.
„Also was machen wir jetzt mit dem Wissen?“
Zog sie an seinen Körper und die Schnelligkeit war etwas, an das sie sich nie ganz gewöhnen würde.
Sein Kuss war herausfordernd aggressiv und so war es nicht Sex, sondern wütendes Aufbegehren.
Nicht gerade die Lösung ihres Dilemmas, vor allem weil sie dabei war, sein frisches Hemd erneut zu zerknittern. Cordelia fragte sich, wer wem zu Beginn dieses Streites widersprochen hatte. Ob sie überhaupt über dieselbe Sache gestritten hatten und weshalb es wichtig genug war, dass es zu einem Intermezzo auf dem Schreibtisch eskalieren konnte. Es hatte sich vorher nicht so angefühlt, als ob ihre Nerven so blank liegen wurden und ihre andauernde Erschöpfung war kein wasserdichtes Alibi.
Sie entzog sich ihm fließend und er ließ sie widerwillig gehen, konnte sie nicht halten, wenn sie es ihm nicht gestattete. Vogelfrei. An der Tür, ohne Blick zurück, „Angel?“
Er hörte sich so erschöpft an, wie sie sich fühlte, „Ja?“
Der Streit hätte nicht so eskalieren sollen. Da waren neue Variable in der Gleichung.
Abgesehen von der alten, dass der Sex-Part mit ihm heiß genug war, um beinahe alles zu vergessen und zu rechtfertigen. Auch ihre nüchterne Verleugnung einer Büroaffäre mit ihrem besten Freund. Der sich in einen seelenlosen verwandelnd konnte, sollte sie ihn jemals vergessen lassen, dass er keinen Anspruch auf sie hatte. Nicht den geringsten.
Vermutlich war sie paranoid, dass sie überhaupt so weit dachte, mit Buffys Licht in seiner Existenz. Es war weniger schmerzhaft, einen Verband mit einem Ruck abzuziehen, als langsame Tortur und unversorgte Wunden neigten dazu sich zu entzünden. Zumindest in Menschen. In ihr.
Verspätete Vorsichtsmaßnahme für etwas, das ihr zu entgleiten drohte.
Ihre Hand fasste fester nach dem Türrahmen, sich unbewusst für ihren Schlag stählend.
Leidenschaftslos, „Ich bin deine zweite Wahl, so wie du nicht meine erste bist. Vergiss das nie.“
Seine Antwort kam schneller als erwartet, wieder entgegengesetzt ihres Drehbuchs und der Vorwurf war neu in seiner offenen Anklage, darin wie tief er schnitt ohne ihre gewöhnten Barrieren aus den sieben Todsünden um sich aufgetürmt, „Du hättest mich niemals in dieser Nacht verführen sollen, Cordelia. Es war nicht dein Recht.“
Sie erstarrte.
Tausend Antworten halbgeformt im Kopf und nur die Hälfte davon, gab ihr die Schuld.
Bittere Floskeln auf der Zunge, wie aus Schaden wird man klug oder es gehören immer zwei dazu oder geteiltes Leid ist doppeltes Leid. Die andere Hälfte schoss siedendheiß durch ihren Körper und brachte ihr Blut zum kochen. Begehren, Schuld und Reue waren keine Gefühle, auf die er noch ein Exklusivrecht hatte.
In dieser Nacht war nicht nur Doyle gestorben, sondern ein Teil ihrer Unschuld.
Hatte den Weg freigemacht für seinen Dämon, denn sie wusste, was ihn die letzten vier Mal zu ihr getrieben hatte. Sein derzeitige Dilemma, dass sie ihm ultimativ Ablenkung von Schmerz bieten konnte und Trost in einer Form, die er annehmen konnte. Nach der er jetzt verlangte und sie fühlte, wie ihr Herz brach bei der Vorstellung, dass seine Seele sie für den anmutslosen Absturz allein verantwortlich machte, wenn er ihr so bereitwillig über die Klippe gefolgt war.
Cordelia besann sich auf die Wahrheit, „Ja und du dich nicht verführen lassen.“
Die geladene Stille hinter ihr nahm sie als Zeichen dafür, dass die Botschaft unmissverständlich angekommen war. Da war ein anderer Fun-Fakt über Panther, die einzigen Tage, an denen sie einander nicht aus dem Weg gingen, waren während der Paarungszeit. Definitiv war diese für sie beide vorbei, egal was für eine Anziehungskraft seine bernsteinfarbenen Augen und seine schwarze Glorie für ihr schwaches Fleisch und noch schwächeren Willen hatte. Nicht dass sie sich als Raubkatze oder ähnliches sah, Cordelia fand es nur irgendwie entsprechend genug, um ihm ein bitteres Lächeln über die Schulter zu geben.
Damit stieß sie sich ab und lief hoch, der Sonne entgegen.
Zeit aus seinem Schatten zu treten, den er über sie warf und die Wogen zu glätten, wenn auch vorerst an einer anderen Front und damit überredete sich Wes zu einem Kaffee im Licht durchfluteten Park.
Dass sie sich innerlich kalt und abgestumpft fühlte? War passende Stimmung für einen frisch gefolterten Wesley und sie saßen lange auf einer Bank, redeten in abgebrochenen Halbsätzen über seine eigene Dämonen. Enge Treppenverschläge und rot schimmernde Scherben. Väter und Slayer und die Verantwortung, die er sich mit seiner Entscheidung für Angel aufgebürdet hatte. Verstoßener Sohn. Dem letzten Bruch in der Verbindung zu seinem alten Zuhause.
Der Familie, in die er hineingeboren war und nun entwachsen.
Sie hätte seinen Gemütszustand nicht so problemlos nachempfinden sollen, denn Wes Wunden benötigten mehr Rücksicht, als sie zu besitzen glaubte. Mehr Vorsicht im Umgang als sie sich zutraute. Mehr Pflege als sie aufwenden konnte. Es war trotzdem einfach seine Geheimnisse anzunehmen und ihre Hand auf seiner Schulter ruhen zu lassen, bis die Dämmerung aufzog und sie gemächlich zurück ins Büro gingen.
Dass Cordelia sich darüber bewusst war, dass ihre folgende Fürsorge gegenüber Wes ein kurzfristiger Rückzug von Angel bedeutete, um atmen zu können, zeigte nur, dass sie ihren Realitätssinn nicht komplett verloren hatte.
Vielleicht war die gespannte Atmosphäre, die ihrer Klarstellung folgte, auch ein Anhaltspunkt dafür oder einfach nur Konsequenz der letzten Tage. Sie brauchte jemanden, auf den sie zählen konnte und Wes jemanden, der sich auf ihn verließ und möglicherweise brauchten sie beide eine Familie.
Angel? Nun Angel brauchte Zeit und Raum, um alleine zu grübeln.
Oder vielleicht war das ihre passende Ausrede, um ihm aus dem Weg zu gehen.
~*~Fini - Paper Scars 5/10~*~