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AtS-Fic: The Remedy 28/?
Titel: The Remedy
Altersfreigabe: NC-17 for violence, rape, non-con sex, disturbing & dark images and general depression, oh and plot bunnies off the leash…
Teil: 28/?
Spoiler: up to AtS 3x12 Provider, BtVS 6x15 As you were, sehr viel später leichte bis AtS 5x22 Not fade away
Inhalt ‚The Remedy’: Manchmal muss Feuer mit Feuer bekämpft werden, damit sich nicht alles in Asche verwandelt.
Inhalt Part 28: Indem Cordelia fällt und Spike begrenzt Halt bietet. Den Rest erledigt Wes und ein Plan.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Spike, Cordelia/Angel(us), Friendship Cordelia/Wesley, implied Angel(us)/Spike, Buffy/Spike, Buffy/Angel, Drusilla/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss! ‚We’re in this together now’ gehört Nine Inch Nails.
Dedication: HELL, Cassi, Stephanie, phoepe, Talamasca und Trisha
Extra dedication: Für Jules. Danke für alles!
Kommentar: Flashback, der vorletzte und vielleicht groteskeste, weil soviel ausgelöscht ist, von dem was Cordelia im Kern ausmacht. Ich war überrascht wie leicht dieser Teil zu schreiben war, weil der Wahnsinn zwischen jeder Silbe hängt und yeah, die durchbrechende Stufe umschreibt es noch am besten. Aber als heilsamen Ausgleich habe ich Wes und eine eventuell unblutige Lösung für die anstehende Apokalypse.
Prompt 028. Kinder. für
fanfic100_de

The Remedy
All that we were is gone,
we have to hold on.
Aber Angelus sorgt gut für sie. Kümmert sich sogar um ihr Essen und Cordelia wundert sich, ob er eine Reaktion von ihr in der Küche erwartet, weil er sie so erwartungsvoll ansieht.
Sie runzelt die Stirn, während sie über die weibliche Leiche steigt und den Kühlschrank öffnet. Schnappt sich die Sahnetorte und auf seinen überraschten Blick erwidert sie nur kokett, dass sie genügend Kalorien abgebaut hat, um sie sich diese ausnahmsweise zu gestatten. Setzt sich dann neben den toten Butler mit der herausgerissenen Kehle und beginnt zu essen, nachdem sie einen Löffel gefunden hat. Die Sonne sich gut auf ihrem nackten Rücken anfühlt und das getrocknete Blut schwarz auf der Terracotta-Kücheninsel glänzt.
Das Gesicht des Mannes schreckensverzerrt ist und seine Uniform verrutscht.
Das Blut an seinem gestärkten Kragen, die englische Perfektion zunichte macht und dass sein Gesicht blauschwarze Verfärbungen aufweist, die in diesem Abschnitt der Verwesung typisch sind. Leichenflecken. Ja, genau Leichenflecken werden die Verfärbungen genannt und irgendjemand hat ihr das einmal erklärt. Das Bild von rotem Haar und moosgrünen Augen blitzt kurz in ihrem Verstand auf, aber sie kann es nicht festhalten. Nicht zuordnen und so vergisst sie es genauso schnell wie es aufgetaucht ist.
Fragt Angelus, ob er einen Kaffee will und macht sich einen.
Fragt, ob er die Wartezeit nicht überbrücken will und setzt sich darbietend auf den Teil des Terracotta, der im Schatten liegt. Stellt ihre Füße auffordernd auf zwei Barhocker, öffnet ihre Schenkel und biegt sich lasziv zurück und er blickt sie nur misstrauisch an. Sie denkt, dass sie ihm Angst macht und einen Moment ist sie geneigt George zu fragen, ob er weiß, woran es liegt, weil sie Angelus nicht unkomfortable machen will, sondern nur glücklich.
Aber dann fällt ihr ein, dass Tote keine Antwort für sie bereit halten, sondern nur Tadel und sie braucht keinen Tadel, weil der zu Lektionen führt, wie diese hier in der verschwenderischen Küche. Vergeudete Leben. Verpasste Chancen und sie ist schlecht darin sich an die Entscheidungen zu erinnern, die her führten. Der Fluchtweg ist verschlossen und Angelus weiß es. Ansonsten hätte er sie nicht sorglos an die sonnendurchfluteten Fenster geführt. Weil der Vampir gegenüber unter ihrer Haut ist. Sich zu Stellen vorgewagt hat, die vorher unerreichbar schienen, weil sie nicht verstand.
Gar nichts und auch nichts klarer geworden ist. Nur einfacher.
Kichert bei dem Gedanken und richtet wieder ihren Blick auf den Dämon vor sich.
Der Vorwurf in ihrer Aussage ist sogar zu leise für sie, wird von trockenem Humor überlagert, „Du hättest ihn verwandeln sollen. Ein Butler für einen Meistervampir, das erscheint angemessen. Zwar ein wenig Horrorfilmklischee, aber solange du dir keinen Sarg anschaffst, wäre es okay.“
„Ich brauche keine Bediensteten, ich habe dich.“
„Richtig. Ich lese dir ja jeden Wunsch von den Augen ab, aber vielleicht hätte mir ein Butler gefallen. Ich sage ja nicht, dass ich eine Haushälterin brauche, dafür habe ich - “
Sie unterbricht sich, ihr fällt niemand ein, den sie für diese Aufgabe hat.
Aber da war jemand.
Der auf sie in einem Zuhause wartete, an das sie sich nicht erinnern kann.
Hilfsbereit von ihm, „Dennis?“
„Genau, dafür habe ich Dennis.“
Wer war Dennis? Sie legt sich auf den kühlen Stein zurück und überlegt. Dreht ihren Kopf und starrt George an, sie kannte George nicht wirklich, oder? Aber das war er und die Tote auf dem Boden war Emma. Und sie schließt die Augen und nimmt den süßlichen Geruch von Verwesung in sich auf und das war ihre Schuld. Deshalb war sie hier. In dieser Küche. Lauscht einen Moment auf das Gurgeln der Kaffeemaschine, das Summen des Kühlschranks und der Fliegen.
Liebliche Betörung ihrerseits, „Wärst du ein Mann würde ich dir Schlagsahne auf meiner Haut anbieten. Aber das ist nicht ganz nach deinem Geschmack, oder?“
Hört ein raues „Nein!“, irgendwo aus den Schatten und lächelt.
„Und Blut ist nicht dasselbe. Außer es ist meines.“
Greift nach einem Messer aus dem Holzpflock und fährt mit der Klinge leicht über die Haut ihres Dekolletes. Nicht mehr als ein Anritzen und die Tropfen treten ungleichmäßig an die Oberfläche. Einem exquisiten Perlenanhänger gleich. Mehr nach seinem luxuriösen Geschmack als ihrem. Sie vermisst Weiß und Unschuld und er hat ihr das genommen. Sie geöffnet für soviel mehr. Ihr Körper sehnt sich nach seiner Berührung. Fast schmerzhaft in der Intensität und sie wundert sich, warum er nicht näher kommt.
Was ihn dort hält. Auf Abstand, denn sie braucht ihn.
Er ist kein Beobachter. Seine Augen sind nicht blau und seine Schultern nicht sehnig, zeitweise unter der Verantwortung eingesackt. Seine Finger nicht warm und liebevoll. So achtsam. Wer war das? Sie sollte ihn fragen, aber er würde ihr nur einen gesichtlosen Namen geben, der ohne Bedeutung bleibt und das ist falsch.
Ihr Blick fällt auf die Klinge, das ist ebenso falsch und warum kam er nicht und verbot ihr das Denken? Sie wirft das Messer unvermittelt und es rammt sich vibrierend Zentimeter neben seinem Gesicht in das Holz des Türrahmens. Er springt viel zu spät und die Reaktion ist amüsant. Die Pointe ist ihr Leben. So lässt sie ihr Lachen hoch perlen und es übertönt sein frustriertes Fauchen.
Sein Fehler, er sollte sich nicht von ihr entfernen, wusste er das nicht?
Sie legt sich zurück und atmet tiefer, der süßliche Geruch von Fäulnis ist nicht so widerwärti, wie er sollte und nimmt den Gedanken von gerade eben wieder auf.
Denkt weiter nach über Wege ihn zu beglücken, „Wie wäre es mit Eiswürfel?“
„Ich liebe dich heiß und ich schaffe es nicht, dich kaltzustellen.“
„Seltsam.“
„Was ist seltsam?“
Cordelia will ihm nicht widersprechen, aber zögernd erwidert sie, „Ich denke, du hast es geschafft.“ Sie richtet sich auf und starrt ihn an, wie er im Schatten steht, jetzt gegen die Anrichte gelehnt. „Es fühlt sich so an, als ob du mich so oft getötet hast, dass es nicht mehr wichtig ist, ob ich warm bin.“
Er neigt den Kopf und lächelt irgendwie zufrieden über ihre Antwort und sie streckt ihm ihre Arme entgegen. Vielleicht war die Wahrheit doch nicht so schlimm? Er schien befriedigt, während er langsam zu ihr und zwischen ihren Beinen zum Stehen kommt. Seine Hände fahren ihre nackten Schenkel ab. Fingerspitzen, die die feuerroten Konturen der Rose sinnlich abtasten, die Kruste wegkratzen und der Schmerz schießt warm durch ihren Schenkel. Sie knabbert an seinem Hals, bis ihre stumpfen Zähne sich plötzlich tief hinein graben.
Sein Blut aus dem Gefängnis seines Körpers befreien.
Oder war seine Seele das Gefängnis? Sie ist verwirrt.
Sein Grollen flackert durch sie beide und sie will nicht denken. Kann den Wahnsinn mit jedem Herzschlag pulsieren hören, wie er Erinnerungen weiter weg trägt. Davon strömen lässt. Mit jedem Schluck, den er von ihr nimmt, Teile von ihr stiehlt, denen sie nicht nachtrauern kann. Sie ist alleine mit ihm und -
Er ist zu machtvoll, um sich in Ketten legen zu lassen, außer es war sein Wunsch.
Finger finden die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen, die er dort gelegt hat und sie biegt sich in seine Liebkosung. Seine Zunge fährt über ihren Hals und sie umfasst seinen Schwanz, pumpt ihn hart, so wie er es mag. Hört ihn stöhnen.
„Vielleicht ist es tatsächlich nicht wichtig. Würde es dir gefallen für immer an meiner Seite zu bleiben, Cordy?“
Und sie löst sich von seinem Brustkorb, fasst nach seinem Hintern, zieht ihn näher und bringt seinen Schwanz mit einem Ruck ihrer Hüfte so tief, dass sie ihn bis in die hinterste Ecke ihres Verstandes vibrieren fühlt.
Hört ihn Keuchen und fährt liebevoll über sein Gesicht.
Sie kann liebevoll sein, richtig? Es liegt in ihrer Natur.
Verträumt, „Das geht nicht.“
„Warum, Cordy?“
Er klingt verständnislos, aber nicht grausam, als ob er tatsächlich an ihrer Antwort interessiert ist. Brennend. Und sie sucht seine kalten Augen mit ihrem Blick. Ihr Lächeln ist entrückt, sie mag das Gefühl von ihm in ihr. Aber er hat eine Frage gestellt. Eine wichtige, weil er sich noch nicht bewegt und sie will seine Bewegungen und seinen Rhythmus.
Sie klingt noch immer sanft und nachgiebig, mit einem Seufzer über seine mangelnde Auffassungsgabe, „Weil deine verdammten Cordy in der Hölle festsitzt. Dort die Gesellschaft für sie angenehmer zu ertragen ist als hier und ich nur der Ersatz bin, bis sie sich wieder heraustraut, du verfluchter Bastard. Oder denkst du eine Frau mit einem Funken Verstand hält es an deiner Seite aus?“
Und sein Gesicht ist ausdruckslos, als ob er Schwierigkeiten beim Verstehen des Gesagten hat und ihr Lachen brandet über die drei Toten vor ihr.
Bevor er aufröhrt und sich von ihr löst, sie gewaltsam umdreht und gegen die Theke knallt. Ihr Kopf donnert auf den Stein und sie sucht einen Moment nach der Orientierung und dem Boden unter ihren Füßen. Bis sie seinen grollenden Timbre hinter sich vernimmt, „Zeit für dich, ihr ein wenig Gesellschaft zu leisten, Cor.“
Cordelia beißt die Zähne zusammen, als er trocken und hart den Platz in Anspruch nimmt, den er bisher verschont hat. Sie wieder einmal aufreißt und diesmal wirklich der Erste ist. Sie schreit lang gezogen und die Tränen sind mehr die Reaktion auf den Schmerz als die Demütigung. Denn Scham ist ihr fremd. Noch immer. Er drückt ihr Gesicht brutal auf die Theke, ihr Blick wird von Georges schreckensverzerrter Miene gehalten und sie weiß, dass es nur ihre Einbildung ist, aber er sieht weniger vorwurfsvoll aus im Augenblick.
Oder es ist einfach ihr Weinen, das sein Gesicht undeutlich macht.
Die Konturen weicher werden lässt.
Sie will sich wegdrehen, weil der Geruch zuviel wird.
Es real wird mit dem Schmerz in ihrem Innern, aber er fixiert sie als er ihr Unterfangen durchschaut. Greift in ihren Haarschopf bis ihre Kopfhaut sich anfühlt, als ob sie bereit wäre ihren Skalp aufzugeben, nur um etwas Freiheit zurückzukriegen. Seine große Hand drückt ihren Kopf schließlich gnadenlos nieder und seine andere fängt ihre Handgelenke ein. Bindet sie auf ihren Rücken mit einem Griff, der ihre Schultergelenkte protestieren lässt.
Gegenwehr nie zur Debatte stand und sie versucht sich zu entspannen. Denn sie ist lange genug in seiner Gegenwart um zu wissen, dass es mehr weh tut, wenn sie noch einen Hauch von Hoffnung in sich am Leben hält. Einen Funken Kampfgeist.
Löscht ihn mit ihren Tränen, bevor er sie bei lebendigem Leib verbrennt.
Übertönt seine verletzenden Worte mit ihren Schluchzern und die sind genug Erschütterung für ihn, dass er nicht sein übliches Standvermögen zustande bringt. Cordelia denkt, dass es gerecht ist. Sie zerbröselt ebenso in ihren Details und flüchtige Eindrücke, als er mit einem Schrei kommt, der Tote wecken könnte. Es nicht tut.
Die Stille liegt anschließend schwer über der Küche.
Angelus auf ihr zum liegen kommt. Wie immer. Als ob er noch meinen würde, dass sie seine Schwäche nach dem Orgasmus zur Flucht ausnutzt. Er kennt sie nicht.
Kennt nicht ihren Antrieb und das ist gut. Für sie beide besser.
Mit seinem überflüssigen Atem im Nacken und dem nachlassenden Druck in ihrem Hintern, der in ein Brennen übergeht. Erträglicher wird. Alles eine Frage der Perspektive und ihre ist anderswo verloren gegangen. Kann sich nur auf die simplen Regeln konzentrieren, denen sie folgt und das sind keine Opfer. Aber George ist noch immer tot, bleibt es und Cordelia weiß, dass er sich in elitärer Gesellschaft befindet, als die Schluchzer langsam abebben und sie wieder die Augen öffnet.
Sie ist gut, indem was sie tut.
Gut genug, dass seine Wut sie zum Ziel hat und nicht Stellen, die wirklich wehtun.
Ungeschützt sind.
Ist gefangen von dem Stillleben vor ihr. So sehr, dass sein Atem und Gewicht nur noch ein entfernter Eindruck sind. Seine Stimme bringt sie zurück, ist ein Zischen an ihrem Ohr, „Schau ihn dir genau an, Cordelia, denn er ist dein Werk. So wie der Rest dieser Familie dein Werk ist.“
Da ist ein Fehler in seiner Logik und sie schweigt.
Versucht es, als das Echo seiner Worte ihre Sicherheit penetriert. Er ist zu still, zu wenig daran interessiert diese Lektion zu vertiefen und sie beginnt unter seiner Überzeugung zu zittern. Es befinden sich noch andere Druckmittel in seiner Hand. Instrumente, die er einsetzen kann, um sie zu brechen und er liegt unbeweglich auf ihr, anstatt sie vorzuführen. Verweigerung hält sich nur begrenzt am Leben, so wie Hoffnung und ist ein ebenso zweischneidiges Schwert.
Geflüsterte Ablehnung seiner grauenhaften Ruhe, „Nein.“
Todernst von ihm, „Doch.“
„Nein.“ Die Hysterie brodelt auf, „Nein! Die Kinder - die Kinder sind im Keller und sie leben.“
Daran erinnert sie sich noch. Er hatte gesagt, die Kinder seien im Keller und dort waren sie. In Sicherheit. Sie hatte ihn nicht allein gelassen, seit der Zeit dieser Ankündigung. Bis auf die Nacht als er ihr entschlüpfte, das Weihwasser besorgte und die davor, als er sie herbrachte und sie ohnmächtig war.
Die Kinder waren – mussten -
Aber da sind zu viele Gelegenheiten, die er nicht ungenutzt gelassen haben konnte.
Mit einem Ruck hat sie sein Gesicht vor sich und er lächelt wieder und dieses Lächeln ist noch unangenehmer als sein intensiver Blick und dann schleppt er sie die Treppen in den ersten Stock hoch, zerrt und schiebt.
Warum brachte er sie hierher, die Kinder waren im Keller. Im Keller. Bleibt vor einer weißen Türe stehen und stößt sie auf, die Nachmittagssonne blendet sie kurz und sie erkennt nur grobe Konturen aus Weiß und Rose, bis ihr Blick an dem Schwarzrot hängen bleibt.
Cordelia vor einem Mädchenzimmer steht und Susan liegt in ihrem eigenen Blut.
Ausgeschlachtet auf rosa Baumwollbettwäsche, deren Farben nur am Rand auszumachen sind und sie sieht nichts, was sie an ein Mädchen erinnert. Bis die Sonne sich in einer blonden Strähne verfängt, die nicht völlig vom Blut verschmiert ist und dann zwingt er ihren entsetzten Blick in die Ecke, wo sich ein anderes Bündel Mensch befindet oder das was von Thomas übrig ist.
Und sie will sich übergeben bei dem süßlichen Fäulnisgeruch, der ihr entgegenschlägt.
Dem einzigen Leben das lauten Schwirren der Fliegen ist, weil die Balkontüre offen steht und hier keine Klimaanlage, die Verwesungsrate der letzten drei Tage und Nächte heruntersetzen konnte. Ebenso wenig war die Haut der Leichen unangetastet und der Geruch nach Blut, Extrementen und verfaultem Fleisch beißt in ihrer Nase. Sieht wie sich in den verdorbenen Innereien etwas bewegt, das Atem sein könnte und nur das Werk der Maden ist, die sich darin bewegen und sie hört auf zu atmen.
Will nichts mehr sehen. Will den Tod. So gottverdammt verzweifelt, dass Cordelia sich fast sicher ist, dass sie einfach aufhören kann vor sich hinzuvegetieren. Diese Lüge beenden, dass sie irgendwas bewegen kann. Irgendwas verhindern.
Seine Finger krallen sich in ihren Oberarm und sie steht vor ihm. Stummes Entsetzen.
Hat ihn im Rücken und er fixiert sie in der Gegenwart. Lässt ihr Zeit seine barbarische Kunst zu verarbeiten, wie er es immer tut und sie letztendlich seine Perspektive sieht. Was ihn stolz und eitel macht. Weil es seine Art ist, ihre Niederlage bis zur Neige auszukosten und sie löst ihren Blick und starrt auf die Bäume vor dem Fenster, die sich in der sanften Brise bewegen.
Hört das Rauschen der Blätter, bis es in ihren Ohren dröhnt und sie taub macht.
Seine Erklärung geraunt, „Die Kinder lebten nur in deinem Kopf oder warst du so dumm, mir zu glauben? Du hast doch nur nach einer Entschuldigung gesucht, dich von mir willenlos ficken zu lassen, Cordelia und du hast sie bekommen. Gib das meiner Cordy in ihrer Hölle mit – zwei unschuldige Leben mehr.“
Ihre Beine geben nach, er lässt sie los und sie kracht wimmernd auf den Boden.
Kriecht von ihm weg, aber er fängt ihren Knöchel ein und zieht sie heftig zurück.
Zurück in die Schatten und sie windet sich, wie eine Made im Speck oder in Susan oder Thomas. Glitschig und schwer zu fassen. Denn Cordelias Angstschweiß ist zurück. Er verliert seinen Halt auf ihrer nassen Haut und ist zu überzeugt von seiner Überlegenheit, um sofort nachzusetzen.
Sie ist sich nicht sicher, ob es pures Glück ist oder einfach Zufall, weil er nicht damit gerechnet hat, dass sie noch in einem Zustand ist, der Gegenwehr zulässt. Aber ihr Kinnhaken schleudert ihn zurück. Er lockert seinen Griff genug, dass sie ihren Knöchel lösen kann und sie verschwendet keinen Blick zurück, als sie sich aufrappelt und lossprintet. Er bekommt einen Arm zu fassen und sie wirbelt herum und donnert ihm ihre Rechte auf die Schläfe und er zuckt zurück, lässt wieder los.
Auf Höhe der Treppe und sie verliert ihr Gleichgewicht, neigt sich nach hinten und sie weiß, dass sie stürzen wird und sie greift ins Leere und in diesem perfekten Augenblick zwischen Schweben und Fallen sieht Cordelia all die Gesichter vor sich, die sie vergessen hat. Aus ihrem Gedächtnis vorübergehend gestrichen, weil das Monster ohne gemeinsame Vergangenheit einfacher zu ertragen war.
Und es ist lustig, weil sie noch immer nach ihm für Hilfe schreit, „Angel?“
Und er beinahe so aussieht in diesem Moment.
In seinem komisch verzerrten Entsetzen.
Denn das hier entzieht sich ebenso seiner Kontrolle wie ihrer und es gefällt ihm kein Bisschen. Und dann fällt sie und es ist nur Schmerz und harte Stöße gegen ihren Körper. Ihren Kopf. Während sie die Treppe hinunterpoltert und wie eine Puppe auf den Stufen hin- und herspringt. Scheinbar endlos und die Treppe sah nicht so riesig aus, als er sie hinaufschleppte. Aber die Pfosten und Stufen hören nicht auf und sie kollert dagegen und sie wird schneller und der Schmerz in ihren Gliedmaßen gleißender.
Und dann wird alles Schwarz.
Und sie lässt sich sinken, weil es niemand zu schützen gilt, außer sich selbst.
„Cordelia, ist es das?“
Kommt in die Gegenwart und Spike gibt ihr diesmal nur einen müden Blick und wieder keine Zurechtweisung für das Auszoomen, was es irgendwie schlimmer macht. Cordelia kann noch nicht einmal genau sagen Warum.
„Ja, die Tiefgarage erreichst du über die Kreuzung. Rechts und dann wieder rechts.“
„Oder wir geben den Schlüssel einfach dem Nachtportier.“ Nach einer gründlichen Musterung des Innenraums. „Denkst du, das exklusive Chaos ist er gewohnt?“
„Nah.“ Und sie grinst schwach, „Aber er wird nicht gut genug bezahlt, um sich über Blutflecken Gedanken zu machen.“
„Wenn mein Baby das Opfer einer Autobombe wird, bricht die Hölle los.“
„Zusammen mit deinem Herzen. Ich sage dir in diesem Fall meine vollständige Unterstützung zu.“
Sie steigen gerädert aus und werden nach einem Anruf bei Lilah argwöhnisch vorgelassen. Der Aufzug ist verspiegelt und Cordelia nimmt entsetzt ihr ramponiertes Äußeres wahr. Nichts das eine Dusche und gründliche Lederreinigung nicht beheben kann, aber sie reibt hilflos das Russ auf ihren Wangen ein. Versucht die Haare aus dem Katastrophengebiet zu befreien, in das sie sich bedauerlicherweise verheddert haben.
Schließlich resigniert, „Verdammt.“
„Du musst keinen ersten Eindruck hinterlassen, Kwé.“
Dreht sich zu der Leere links neben sich und Spikes Lächeln ist verschwörerisch, „Sag mir ehrlich, wie schlimm ist es, Spike?“
Er streift ihr eine Strähne hinters Ohr und sein Gesicht schwebt vor ihrem, „Ein Kaminfeger könnte sich an uns ein Beispiel an Berufserfüllung nehmen. Ertrag es mit Würde, Aschenputtel. Wes würde dir den Clubstatus aberkennen, wenn du nicht der apokalyptischen Begrüßungsetikette entsprichst.“
„Wo sind meine vier Vorreiter?“
„Begnüge dich mit einem.“
Damit gleiten die Fahrstuhltüren auseinander und sie folgt Spike stöhnend.
Die Tür des Apartments ist geöffnet und Wesley wieder zu sehen, ist nicht das was Cordelia erwartet hat. Sie hat nicht gedacht, dass sie sich in seine Arme stürzt und es kein Brennen in ihr auslöst, außer dem von zurückgedrängten Tränen und sie ihre Nase in seiner Brust vergräbt. Seinen vertrauten Geruch nach altem Pergament, Sandelholz und Familie sucht und die Freudentränen nicht halten kann, als sie ihn findet.
Er ist Heimat.
Er ist Familie und seine Hände auf ihren Wangen sind Zuneigung und sein suchender Blick Sorge und sie erwidert ihn ruhig. Lässt sich nicht von ihren Freudentränen in die Reserve drücken. Wes weiß, wie sie gemeint sind und er ist zufrieden mit dem, was er in ihrem Ausdruck entdeckt.
Sein befreites Lächeln wird von ihr reflektiert, obwohl die Fältchen, die sich in sein Gesicht graben tiefer sind, als sie diese in Erinnerung hat. Er ist hager geworden, noch härter an den Kanten und sie festigt ihren Griff, bevor sie sich endgültig von ihm löst.
Einen Schritt zurücktritt und Platz für Spike macht.
Frecher als sie sich fühlt, unbeholfener, „Du hast über den hier gelesen, nehme ich an.“
„Spike.“ Ein feines Lächeln, fast verborgen, „Und eine Menge gehört.“
Und Wesley streckt ihm die Hand entgegen und Spike nimmt sie ein wenig steif, die Etikette wahrend. Neutral, „Ihr Wächter.“
Cordelia atmet erleichtert auf, stolz, „Der Wächter schlechthin.“
„Jeder setzt seine Prioritäten, Cor. Du vertraust ihm? Dann geht er für mich in Ordnung.“
Spike drückt sich zwischen ihnen durch und verschwindet in einer der sieben Mahagonitüren. Die trockene Bemerkung folgt seinem Abgang auf dem Fuß, „Der Charme ist unbestreitbar, Cordelia. Ich sehe, warum du ihm erlegen bist.“
Entschuldigend, „Er hat mich vor weniger als anderthalb Stunden explodieren sehen.“
„Du brauchst nicht vermitteln. Ich teile seine Ansicht.“ Wes blickt sie ruhig an, „Tara hat auf dem Hinflug eine Menge Gutes über ihn erzählt. Wie er sich für die Truppe nach Buffys Tod eingesetzt hat, ist beeindruckend für einen Vampir. Wir sind weniger Loyalität gewohnt.“
Starrt betroffen auf das Schachbrettmuster des Marmors, nicht bereit Wesleys Verbitterung zu sehen, wenn sie sich mit ihrer gerade so arrangiert hat. Vorsichtig, „Wie geht es Angel?“
„Ah, das ist die Million-Dollar-Frage und ich bin viel mehr an deinem Zustand interessiert.“
Falscher Stolz, „Für das, dass ich gerade eine Autobombe überlebt habe? Ausgezeichnet.“
Ätzend, „So schnuckelig die Wiedervereinigung ist, können wir das Treffen auf den Punkt bringen?“ Lilah dreht sich abwertend um, geht zurück durch die Tür, die Spike geschluckt hat. „Bin ich die einzige, die hier das große Bild im Kopf hat? Verdammte Novizen.“
Wesleys Entrüstung ist echt, „Hat sie uns Novizen genannt?“
„Ich denke, dass war schon ihre zensierte Fassung, Wes.“
„Dann lass uns ihre Geduld nicht auf die Probe stellen. Obwohl ich neugierig bin, ob Lilahs innerer Drache auch echtes Feuer spucken kann.“ Er nimmt ihr den Lederrucksack ab und sein Arm geht um ihre Schultern. Ein wenig fremdartig in seinem Bedürfnis nach Körpernähe und sie gibt ihm einen prüfenden Seitenblick.
„Wesley, wie schlimm kommt es?“
„Nicht halb so todernst, wie es dein Ton impliziert. Du hast schlimmeres schon überstanden. Glaub mir.“ Er drückt ihren Arm, aufmunternd, „Mit Lilahs ausgeklügeltem Schlachtplan scheint es nur mittlere Ausmaße anzunehmen. Sie war in dem Bezug tatsächlich eine große Hilfe, dem realen Gemetzel aus dem Weg zu gehen.”
„Warum vermisse ich gerade den Pessimisten?”
„Oh, war das meine Rolle? Dabei wollte ich das Hoch genießen, das deine Gesellschaft in mir auslöst.“ Stockend, „Du siehst gesund aus, Cordy.“
„Wenn du mich auch noch mit Sonnenlicht vergleichst, dann –"
Wes zieht sie behutsam auf, wagt sich weiter vor, „Was? Wird es Opfer geben?“
„Du kennst nicht die Hälfte meiner Geschichte.”
„Vielleicht wird es Zeit, dass du dir einige Geheimnisse wahrst und mich im Rest schwelgen lässt.“
Er schiebt sie vor sich in das großzügig geschnittene Wohnzimmer. Spikes Fuß selbstverständlich auf dem Couchtisch und die Whiskeykaraffe vor sich. Glas in der Hand und der beeindruckende Aussicht auf die nächtliche Skyline von Manhattan den Rücken zugekehrt.
Tara an seiner Seite und die Hexe gibt ihr ein schüchternes Winken, „Cordelia? Hi.“
„Hallo Tara.“ Drängt die Erinnerungen an die Vision zurück, die sich eingebrannt hat. „Schön dich zu wieder zusehen.“
„So lebendig, meinst du?“
Der Humor ist ein wenig unsicher, aber eindeutig da und Cordelia nickt bekräftigend, „Mein Gedanke.“
„Der Kriegsrat beisammen? Können wir endlich anfangen?“ Lilah thront angepisst im Sessel, auch ein Glas in der Hand und die Beine elegant übereinander geschlagen. „Wesley stimmt meiner Vorgehensweise zu, wenn auch mit unrelevanten Einsprüchen und um das ganze demokratisch zu halten, behält er sein Vetorecht.“ Mit einem dreckigen Blick in seine Richtung, „Vorerst.“
Der setzt sich lässig auf die Armlehne und übergeht die Stichelei, „Hast du dir über die Einteilung Gedanken gemacht, Cordy?“
Nach einem kurzen Blick in die Runde, nimmt sie zögernd auf dem weißen Sessel platz. Die Flecken bedauernd, die darauf unvermeidbar sind, „Uhm, Tara, könntest du das Ritual auf unserer Seite leiten?“
„Gewiss, ich kann Willow ausbalancieren und den Fokalpunkt bilden.“
Ein kritischer Blick und Spike hakt nach, „Red hat sich im Griff?“
„J-ja, es geht ihr wieder gut.“
Spikes schroffer Einwand, „Das war nicht meine Frage, Zauberelfe. Denkst du, dass sie die Magie im Griff hat und nicht anders rum?“
Verstimmt, „Ja, das glaube ich, Spike.“
Warnend von ihm, „Es ist deine Hand, die im Feuer liegt und deine Zukunft.“
Wieder sanfter von der Blonden, „Und mir liegt an ihr.“
Er nickt zufrieden, „In Ordnung, Süßes Stückchen, sei nicht sauer.“
Ihre Hand legt sich auf sein Knie und Tara mustert ihn für einen Moment, bevor sie ihm einen leichten Schlag verpasst, aufziehend und überrascht, „Du willst mich wirklich nicht sauer erleben, Vamp.“
Spike gibt ihr ein himmlisch böses Grinsen, verführerisches Bedauern, „Ich kenne meine Grenzen.“
Die mächtige Hexe prustet los und Cordelia schmunzelt.
Nachdem die beiden offensichtlich ihren Streit beigelegt haben, fährt sie fort, „Okay, also wir fünf. Plus Drusilla. In LA Angel, Buffy, Lorne. Wenn möglich Faith als Lilahs Konterfei. Ich bin unentschlossen, was das menschlich Gute betrifft. Genügend Leute stehen ja zur Auswahl und die Kriterien sind mir ein wenig schleierhaft. Wenn ihr also -“
„Weiterführend erklärt. Weil Gott und die Welt in einen Plan einzuweihen, erhöht die Chance von ihm und einer Mengen Idioten ausgelacht zu werden. - Bevor man ins Gesicht gespuckt bekommt.“ Böses Hohnlächeln von Lilah, „Das Ganze Ritual ist angelehnt an paganistische Religionen. Dem antiken Kult der Heilige Hochzeit, um genau zu sein.“
Was eine interessante Reaktion in Cordelia auslöst, würgend, „Was? Was zum -“
„Keine Sorge, wir haben es eurer Situation angepasst.“ Die Anwältin wird nie wirklich gut werden. Zumindest in Cordelias Kopf, verbrachte sie die Ewigkeit gerade an einem unbequemen Ort. „Es ist sowieso nur Show.“
Wes unterbricht sie weniger giftig, „Jeder der Teilnehme repräsentiert einen Aspekt der Skale von Gut und Böse, der in unserer Dimension vertreten ist. Erinnerst du dich an den Aufstieg des Bürgermeister und die Ausführungen zu reinen Dämonen in dieser Dimension?“
„Nur Zwischenwesen laut Anya.“ Und Martha fügt sie in Gedanken hinzu.
„Genau, letztendlich in Menschlichkeit begründet. Indem die Seite des Mondgottes symbolisch auf ihren Anspruch verzichtet, liegt es an der Sonnengöttin, die Portale auf dem Kontinent dazwischen zu schließen. Und da diese Bedrohung nur in den Staaten auszumachen ist, gehe ich davon aus, dass wir sie damit endgültig aus unserer Welt drängen. Das Grundritual auf das Lilah zurückgegriffen hat, ist in der Tat aus dem Altertum, aber wie gesagt, es wurde extrem abgewandelt.“
Spike fasst bündig zusammen, „Also muss LA freiwillig und geschlossen vor uns den Hut ziehen? Ich mag den Plan.“
„Ja, darauf läuft es im Endeffekt hinaus. Wenn alles reibungslos klappen sollte. Weshalb Faith beispielsweise eine gute Wahl für Lilah ist. Beide waren böse, aber sind irgendwie auf dem Pfad der Wiedergutmachung. Lorne und Dru sind beide empathische Dämonen, wobei es egal ist, auf welcher Front sie stehen, sie haben dieses Talent gemeinsam. Es ist für den Mangel an einer passenden Bezeichnung ein mystisches Duell bei dem die Sieger zu unserem Glück schon feststehen.“
„Also wen soll ich dir gegenüberstellen, Wes?“
„Gunn wäre meine erste Wahl. Wobei es eigentlich unwichtig ist, solange wir einen Berührungspunkt besitzen und mit dir. Eine Schnittstelle im Wesen oder der Vergangenheit. Bei euch Vier wird es dagegen komplizierter.“
Tara bietet die notdürftige Erklärung, „Ihr repräsentiert zusätzlich Zahlenmystik. Unter anderem. Die vier Elemente, Himmelsrichtungen und wir, vor allem Fred, können nicht genau sagen, wie sich das Treffen abspielen wird. Aufgrund eurer –"
Verstummt und blickt hilflos Spike an, leidenschaftslos, „Feurigen Persönlichkeiten? Pikanter Vorgeschichte oder verkorksten Bindungen. Oder dem Mangel davon?“
„Uhm, exakt.”
Nach einer kurzen Pause von Cordelia, „Wo wird dieses Treffen stattfinden?”
„Einer Zwischenwelt.“ Wesley beobachtet sie zu aufmerksam auf eine Reaktion erpicht, bevor er weiter spricht, „Auge in Auge.“
Cordelia streckt die Hand aus. Wenn ihre Fingerspitzen beben, ignoriert sie es und Spike gibt ihr ohne Zögern sein Glas. Der Whiskey brennt in ihrer Kehle und sie stellt das Glas klackend ab. Kramt das Dutzend Amulette aus ihrem Rucksack hervor und schmeißt sie auf den Tisch.
Damit steht sie auf, „Hoffen wir auf das Beste. Die Goldmedaillen haben wir uns schon im Vorfeld verdient.“
Geht ohne Blick zurück, sucht eine Dusche und ihre Selbstkontrolle.
Findet nur ersteres und fleht um Gnade. Einen kleinen Aufschub.
Weiß, dass sie ihn nicht bekommt.
Weil es mehr zu schützen gilt, als ein Dutzend Leben. Oder sich.
Altersfreigabe: NC-17 for violence, rape, non-con sex, disturbing & dark images and general depression, oh and plot bunnies off the leash…
Teil: 28/?
Spoiler: up to AtS 3x12 Provider, BtVS 6x15 As you were, sehr viel später leichte bis AtS 5x22 Not fade away
Inhalt ‚The Remedy’: Manchmal muss Feuer mit Feuer bekämpft werden, damit sich nicht alles in Asche verwandelt.
Inhalt Part 28: Indem Cordelia fällt und Spike begrenzt Halt bietet. Den Rest erledigt Wes und ein Plan.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Spike, Cordelia/Angel(us), Friendship Cordelia/Wesley, implied Angel(us)/Spike, Buffy/Spike, Buffy/Angel, Drusilla/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss! ‚We’re in this together now’ gehört Nine Inch Nails.
Dedication: HELL, Cassi, Stephanie, phoepe, Talamasca und Trisha
Extra dedication: Für Jules. Danke für alles!
Kommentar: Flashback, der vorletzte und vielleicht groteskeste, weil soviel ausgelöscht ist, von dem was Cordelia im Kern ausmacht. Ich war überrascht wie leicht dieser Teil zu schreiben war, weil der Wahnsinn zwischen jeder Silbe hängt und yeah, die durchbrechende Stufe umschreibt es noch am besten. Aber als heilsamen Ausgleich habe ich Wes und eine eventuell unblutige Lösung für die anstehende Apokalypse.
Prompt 028. Kinder. für
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The Remedy
All that we were is gone,
we have to hold on.
Aber Angelus sorgt gut für sie. Kümmert sich sogar um ihr Essen und Cordelia wundert sich, ob er eine Reaktion von ihr in der Küche erwartet, weil er sie so erwartungsvoll ansieht.
Sie runzelt die Stirn, während sie über die weibliche Leiche steigt und den Kühlschrank öffnet. Schnappt sich die Sahnetorte und auf seinen überraschten Blick erwidert sie nur kokett, dass sie genügend Kalorien abgebaut hat, um sie sich diese ausnahmsweise zu gestatten. Setzt sich dann neben den toten Butler mit der herausgerissenen Kehle und beginnt zu essen, nachdem sie einen Löffel gefunden hat. Die Sonne sich gut auf ihrem nackten Rücken anfühlt und das getrocknete Blut schwarz auf der Terracotta-Kücheninsel glänzt.
Das Gesicht des Mannes schreckensverzerrt ist und seine Uniform verrutscht.
Das Blut an seinem gestärkten Kragen, die englische Perfektion zunichte macht und dass sein Gesicht blauschwarze Verfärbungen aufweist, die in diesem Abschnitt der Verwesung typisch sind. Leichenflecken. Ja, genau Leichenflecken werden die Verfärbungen genannt und irgendjemand hat ihr das einmal erklärt. Das Bild von rotem Haar und moosgrünen Augen blitzt kurz in ihrem Verstand auf, aber sie kann es nicht festhalten. Nicht zuordnen und so vergisst sie es genauso schnell wie es aufgetaucht ist.
Fragt Angelus, ob er einen Kaffee will und macht sich einen.
Fragt, ob er die Wartezeit nicht überbrücken will und setzt sich darbietend auf den Teil des Terracotta, der im Schatten liegt. Stellt ihre Füße auffordernd auf zwei Barhocker, öffnet ihre Schenkel und biegt sich lasziv zurück und er blickt sie nur misstrauisch an. Sie denkt, dass sie ihm Angst macht und einen Moment ist sie geneigt George zu fragen, ob er weiß, woran es liegt, weil sie Angelus nicht unkomfortable machen will, sondern nur glücklich.
Aber dann fällt ihr ein, dass Tote keine Antwort für sie bereit halten, sondern nur Tadel und sie braucht keinen Tadel, weil der zu Lektionen führt, wie diese hier in der verschwenderischen Küche. Vergeudete Leben. Verpasste Chancen und sie ist schlecht darin sich an die Entscheidungen zu erinnern, die her führten. Der Fluchtweg ist verschlossen und Angelus weiß es. Ansonsten hätte er sie nicht sorglos an die sonnendurchfluteten Fenster geführt. Weil der Vampir gegenüber unter ihrer Haut ist. Sich zu Stellen vorgewagt hat, die vorher unerreichbar schienen, weil sie nicht verstand.
Gar nichts und auch nichts klarer geworden ist. Nur einfacher.
Kichert bei dem Gedanken und richtet wieder ihren Blick auf den Dämon vor sich.
Der Vorwurf in ihrer Aussage ist sogar zu leise für sie, wird von trockenem Humor überlagert, „Du hättest ihn verwandeln sollen. Ein Butler für einen Meistervampir, das erscheint angemessen. Zwar ein wenig Horrorfilmklischee, aber solange du dir keinen Sarg anschaffst, wäre es okay.“
„Ich brauche keine Bediensteten, ich habe dich.“
„Richtig. Ich lese dir ja jeden Wunsch von den Augen ab, aber vielleicht hätte mir ein Butler gefallen. Ich sage ja nicht, dass ich eine Haushälterin brauche, dafür habe ich - “
Sie unterbricht sich, ihr fällt niemand ein, den sie für diese Aufgabe hat.
Aber da war jemand.
Der auf sie in einem Zuhause wartete, an das sie sich nicht erinnern kann.
Hilfsbereit von ihm, „Dennis?“
„Genau, dafür habe ich Dennis.“
Wer war Dennis? Sie legt sich auf den kühlen Stein zurück und überlegt. Dreht ihren Kopf und starrt George an, sie kannte George nicht wirklich, oder? Aber das war er und die Tote auf dem Boden war Emma. Und sie schließt die Augen und nimmt den süßlichen Geruch von Verwesung in sich auf und das war ihre Schuld. Deshalb war sie hier. In dieser Küche. Lauscht einen Moment auf das Gurgeln der Kaffeemaschine, das Summen des Kühlschranks und der Fliegen.
Liebliche Betörung ihrerseits, „Wärst du ein Mann würde ich dir Schlagsahne auf meiner Haut anbieten. Aber das ist nicht ganz nach deinem Geschmack, oder?“
Hört ein raues „Nein!“, irgendwo aus den Schatten und lächelt.
„Und Blut ist nicht dasselbe. Außer es ist meines.“
Greift nach einem Messer aus dem Holzpflock und fährt mit der Klinge leicht über die Haut ihres Dekolletes. Nicht mehr als ein Anritzen und die Tropfen treten ungleichmäßig an die Oberfläche. Einem exquisiten Perlenanhänger gleich. Mehr nach seinem luxuriösen Geschmack als ihrem. Sie vermisst Weiß und Unschuld und er hat ihr das genommen. Sie geöffnet für soviel mehr. Ihr Körper sehnt sich nach seiner Berührung. Fast schmerzhaft in der Intensität und sie wundert sich, warum er nicht näher kommt.
Was ihn dort hält. Auf Abstand, denn sie braucht ihn.
Er ist kein Beobachter. Seine Augen sind nicht blau und seine Schultern nicht sehnig, zeitweise unter der Verantwortung eingesackt. Seine Finger nicht warm und liebevoll. So achtsam. Wer war das? Sie sollte ihn fragen, aber er würde ihr nur einen gesichtlosen Namen geben, der ohne Bedeutung bleibt und das ist falsch.
Ihr Blick fällt auf die Klinge, das ist ebenso falsch und warum kam er nicht und verbot ihr das Denken? Sie wirft das Messer unvermittelt und es rammt sich vibrierend Zentimeter neben seinem Gesicht in das Holz des Türrahmens. Er springt viel zu spät und die Reaktion ist amüsant. Die Pointe ist ihr Leben. So lässt sie ihr Lachen hoch perlen und es übertönt sein frustriertes Fauchen.
Sein Fehler, er sollte sich nicht von ihr entfernen, wusste er das nicht?
Sie legt sich zurück und atmet tiefer, der süßliche Geruch von Fäulnis ist nicht so widerwärti, wie er sollte und nimmt den Gedanken von gerade eben wieder auf.
Denkt weiter nach über Wege ihn zu beglücken, „Wie wäre es mit Eiswürfel?“
„Ich liebe dich heiß und ich schaffe es nicht, dich kaltzustellen.“
„Seltsam.“
„Was ist seltsam?“
Cordelia will ihm nicht widersprechen, aber zögernd erwidert sie, „Ich denke, du hast es geschafft.“ Sie richtet sich auf und starrt ihn an, wie er im Schatten steht, jetzt gegen die Anrichte gelehnt. „Es fühlt sich so an, als ob du mich so oft getötet hast, dass es nicht mehr wichtig ist, ob ich warm bin.“
Er neigt den Kopf und lächelt irgendwie zufrieden über ihre Antwort und sie streckt ihm ihre Arme entgegen. Vielleicht war die Wahrheit doch nicht so schlimm? Er schien befriedigt, während er langsam zu ihr und zwischen ihren Beinen zum Stehen kommt. Seine Hände fahren ihre nackten Schenkel ab. Fingerspitzen, die die feuerroten Konturen der Rose sinnlich abtasten, die Kruste wegkratzen und der Schmerz schießt warm durch ihren Schenkel. Sie knabbert an seinem Hals, bis ihre stumpfen Zähne sich plötzlich tief hinein graben.
Sein Blut aus dem Gefängnis seines Körpers befreien.
Oder war seine Seele das Gefängnis? Sie ist verwirrt.
Sein Grollen flackert durch sie beide und sie will nicht denken. Kann den Wahnsinn mit jedem Herzschlag pulsieren hören, wie er Erinnerungen weiter weg trägt. Davon strömen lässt. Mit jedem Schluck, den er von ihr nimmt, Teile von ihr stiehlt, denen sie nicht nachtrauern kann. Sie ist alleine mit ihm und -
Er ist zu machtvoll, um sich in Ketten legen zu lassen, außer es war sein Wunsch.
Finger finden die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen, die er dort gelegt hat und sie biegt sich in seine Liebkosung. Seine Zunge fährt über ihren Hals und sie umfasst seinen Schwanz, pumpt ihn hart, so wie er es mag. Hört ihn stöhnen.
„Vielleicht ist es tatsächlich nicht wichtig. Würde es dir gefallen für immer an meiner Seite zu bleiben, Cordy?“
Und sie löst sich von seinem Brustkorb, fasst nach seinem Hintern, zieht ihn näher und bringt seinen Schwanz mit einem Ruck ihrer Hüfte so tief, dass sie ihn bis in die hinterste Ecke ihres Verstandes vibrieren fühlt.
Hört ihn Keuchen und fährt liebevoll über sein Gesicht.
Sie kann liebevoll sein, richtig? Es liegt in ihrer Natur.
Verträumt, „Das geht nicht.“
„Warum, Cordy?“
Er klingt verständnislos, aber nicht grausam, als ob er tatsächlich an ihrer Antwort interessiert ist. Brennend. Und sie sucht seine kalten Augen mit ihrem Blick. Ihr Lächeln ist entrückt, sie mag das Gefühl von ihm in ihr. Aber er hat eine Frage gestellt. Eine wichtige, weil er sich noch nicht bewegt und sie will seine Bewegungen und seinen Rhythmus.
Sie klingt noch immer sanft und nachgiebig, mit einem Seufzer über seine mangelnde Auffassungsgabe, „Weil deine verdammten Cordy in der Hölle festsitzt. Dort die Gesellschaft für sie angenehmer zu ertragen ist als hier und ich nur der Ersatz bin, bis sie sich wieder heraustraut, du verfluchter Bastard. Oder denkst du eine Frau mit einem Funken Verstand hält es an deiner Seite aus?“
Und sein Gesicht ist ausdruckslos, als ob er Schwierigkeiten beim Verstehen des Gesagten hat und ihr Lachen brandet über die drei Toten vor ihr.
Bevor er aufröhrt und sich von ihr löst, sie gewaltsam umdreht und gegen die Theke knallt. Ihr Kopf donnert auf den Stein und sie sucht einen Moment nach der Orientierung und dem Boden unter ihren Füßen. Bis sie seinen grollenden Timbre hinter sich vernimmt, „Zeit für dich, ihr ein wenig Gesellschaft zu leisten, Cor.“
Cordelia beißt die Zähne zusammen, als er trocken und hart den Platz in Anspruch nimmt, den er bisher verschont hat. Sie wieder einmal aufreißt und diesmal wirklich der Erste ist. Sie schreit lang gezogen und die Tränen sind mehr die Reaktion auf den Schmerz als die Demütigung. Denn Scham ist ihr fremd. Noch immer. Er drückt ihr Gesicht brutal auf die Theke, ihr Blick wird von Georges schreckensverzerrter Miene gehalten und sie weiß, dass es nur ihre Einbildung ist, aber er sieht weniger vorwurfsvoll aus im Augenblick.
Oder es ist einfach ihr Weinen, das sein Gesicht undeutlich macht.
Die Konturen weicher werden lässt.
Sie will sich wegdrehen, weil der Geruch zuviel wird.
Es real wird mit dem Schmerz in ihrem Innern, aber er fixiert sie als er ihr Unterfangen durchschaut. Greift in ihren Haarschopf bis ihre Kopfhaut sich anfühlt, als ob sie bereit wäre ihren Skalp aufzugeben, nur um etwas Freiheit zurückzukriegen. Seine große Hand drückt ihren Kopf schließlich gnadenlos nieder und seine andere fängt ihre Handgelenke ein. Bindet sie auf ihren Rücken mit einem Griff, der ihre Schultergelenkte protestieren lässt.
Gegenwehr nie zur Debatte stand und sie versucht sich zu entspannen. Denn sie ist lange genug in seiner Gegenwart um zu wissen, dass es mehr weh tut, wenn sie noch einen Hauch von Hoffnung in sich am Leben hält. Einen Funken Kampfgeist.
Löscht ihn mit ihren Tränen, bevor er sie bei lebendigem Leib verbrennt.
Übertönt seine verletzenden Worte mit ihren Schluchzern und die sind genug Erschütterung für ihn, dass er nicht sein übliches Standvermögen zustande bringt. Cordelia denkt, dass es gerecht ist. Sie zerbröselt ebenso in ihren Details und flüchtige Eindrücke, als er mit einem Schrei kommt, der Tote wecken könnte. Es nicht tut.
Die Stille liegt anschließend schwer über der Küche.
Angelus auf ihr zum liegen kommt. Wie immer. Als ob er noch meinen würde, dass sie seine Schwäche nach dem Orgasmus zur Flucht ausnutzt. Er kennt sie nicht.
Kennt nicht ihren Antrieb und das ist gut. Für sie beide besser.
Mit seinem überflüssigen Atem im Nacken und dem nachlassenden Druck in ihrem Hintern, der in ein Brennen übergeht. Erträglicher wird. Alles eine Frage der Perspektive und ihre ist anderswo verloren gegangen. Kann sich nur auf die simplen Regeln konzentrieren, denen sie folgt und das sind keine Opfer. Aber George ist noch immer tot, bleibt es und Cordelia weiß, dass er sich in elitärer Gesellschaft befindet, als die Schluchzer langsam abebben und sie wieder die Augen öffnet.
Sie ist gut, indem was sie tut.
Gut genug, dass seine Wut sie zum Ziel hat und nicht Stellen, die wirklich wehtun.
Ungeschützt sind.
Ist gefangen von dem Stillleben vor ihr. So sehr, dass sein Atem und Gewicht nur noch ein entfernter Eindruck sind. Seine Stimme bringt sie zurück, ist ein Zischen an ihrem Ohr, „Schau ihn dir genau an, Cordelia, denn er ist dein Werk. So wie der Rest dieser Familie dein Werk ist.“
Da ist ein Fehler in seiner Logik und sie schweigt.
Versucht es, als das Echo seiner Worte ihre Sicherheit penetriert. Er ist zu still, zu wenig daran interessiert diese Lektion zu vertiefen und sie beginnt unter seiner Überzeugung zu zittern. Es befinden sich noch andere Druckmittel in seiner Hand. Instrumente, die er einsetzen kann, um sie zu brechen und er liegt unbeweglich auf ihr, anstatt sie vorzuführen. Verweigerung hält sich nur begrenzt am Leben, so wie Hoffnung und ist ein ebenso zweischneidiges Schwert.
Geflüsterte Ablehnung seiner grauenhaften Ruhe, „Nein.“
Todernst von ihm, „Doch.“
„Nein.“ Die Hysterie brodelt auf, „Nein! Die Kinder - die Kinder sind im Keller und sie leben.“
Daran erinnert sie sich noch. Er hatte gesagt, die Kinder seien im Keller und dort waren sie. In Sicherheit. Sie hatte ihn nicht allein gelassen, seit der Zeit dieser Ankündigung. Bis auf die Nacht als er ihr entschlüpfte, das Weihwasser besorgte und die davor, als er sie herbrachte und sie ohnmächtig war.
Die Kinder waren – mussten -
Aber da sind zu viele Gelegenheiten, die er nicht ungenutzt gelassen haben konnte.
Mit einem Ruck hat sie sein Gesicht vor sich und er lächelt wieder und dieses Lächeln ist noch unangenehmer als sein intensiver Blick und dann schleppt er sie die Treppen in den ersten Stock hoch, zerrt und schiebt.
Warum brachte er sie hierher, die Kinder waren im Keller. Im Keller. Bleibt vor einer weißen Türe stehen und stößt sie auf, die Nachmittagssonne blendet sie kurz und sie erkennt nur grobe Konturen aus Weiß und Rose, bis ihr Blick an dem Schwarzrot hängen bleibt.
Cordelia vor einem Mädchenzimmer steht und Susan liegt in ihrem eigenen Blut.
Ausgeschlachtet auf rosa Baumwollbettwäsche, deren Farben nur am Rand auszumachen sind und sie sieht nichts, was sie an ein Mädchen erinnert. Bis die Sonne sich in einer blonden Strähne verfängt, die nicht völlig vom Blut verschmiert ist und dann zwingt er ihren entsetzten Blick in die Ecke, wo sich ein anderes Bündel Mensch befindet oder das was von Thomas übrig ist.
Und sie will sich übergeben bei dem süßlichen Fäulnisgeruch, der ihr entgegenschlägt.
Dem einzigen Leben das lauten Schwirren der Fliegen ist, weil die Balkontüre offen steht und hier keine Klimaanlage, die Verwesungsrate der letzten drei Tage und Nächte heruntersetzen konnte. Ebenso wenig war die Haut der Leichen unangetastet und der Geruch nach Blut, Extrementen und verfaultem Fleisch beißt in ihrer Nase. Sieht wie sich in den verdorbenen Innereien etwas bewegt, das Atem sein könnte und nur das Werk der Maden ist, die sich darin bewegen und sie hört auf zu atmen.
Will nichts mehr sehen. Will den Tod. So gottverdammt verzweifelt, dass Cordelia sich fast sicher ist, dass sie einfach aufhören kann vor sich hinzuvegetieren. Diese Lüge beenden, dass sie irgendwas bewegen kann. Irgendwas verhindern.
Seine Finger krallen sich in ihren Oberarm und sie steht vor ihm. Stummes Entsetzen.
Hat ihn im Rücken und er fixiert sie in der Gegenwart. Lässt ihr Zeit seine barbarische Kunst zu verarbeiten, wie er es immer tut und sie letztendlich seine Perspektive sieht. Was ihn stolz und eitel macht. Weil es seine Art ist, ihre Niederlage bis zur Neige auszukosten und sie löst ihren Blick und starrt auf die Bäume vor dem Fenster, die sich in der sanften Brise bewegen.
Hört das Rauschen der Blätter, bis es in ihren Ohren dröhnt und sie taub macht.
Seine Erklärung geraunt, „Die Kinder lebten nur in deinem Kopf oder warst du so dumm, mir zu glauben? Du hast doch nur nach einer Entschuldigung gesucht, dich von mir willenlos ficken zu lassen, Cordelia und du hast sie bekommen. Gib das meiner Cordy in ihrer Hölle mit – zwei unschuldige Leben mehr.“
Ihre Beine geben nach, er lässt sie los und sie kracht wimmernd auf den Boden.
Kriecht von ihm weg, aber er fängt ihren Knöchel ein und zieht sie heftig zurück.
Zurück in die Schatten und sie windet sich, wie eine Made im Speck oder in Susan oder Thomas. Glitschig und schwer zu fassen. Denn Cordelias Angstschweiß ist zurück. Er verliert seinen Halt auf ihrer nassen Haut und ist zu überzeugt von seiner Überlegenheit, um sofort nachzusetzen.
Sie ist sich nicht sicher, ob es pures Glück ist oder einfach Zufall, weil er nicht damit gerechnet hat, dass sie noch in einem Zustand ist, der Gegenwehr zulässt. Aber ihr Kinnhaken schleudert ihn zurück. Er lockert seinen Griff genug, dass sie ihren Knöchel lösen kann und sie verschwendet keinen Blick zurück, als sie sich aufrappelt und lossprintet. Er bekommt einen Arm zu fassen und sie wirbelt herum und donnert ihm ihre Rechte auf die Schläfe und er zuckt zurück, lässt wieder los.
Auf Höhe der Treppe und sie verliert ihr Gleichgewicht, neigt sich nach hinten und sie weiß, dass sie stürzen wird und sie greift ins Leere und in diesem perfekten Augenblick zwischen Schweben und Fallen sieht Cordelia all die Gesichter vor sich, die sie vergessen hat. Aus ihrem Gedächtnis vorübergehend gestrichen, weil das Monster ohne gemeinsame Vergangenheit einfacher zu ertragen war.
Und es ist lustig, weil sie noch immer nach ihm für Hilfe schreit, „Angel?“
Und er beinahe so aussieht in diesem Moment.
In seinem komisch verzerrten Entsetzen.
Denn das hier entzieht sich ebenso seiner Kontrolle wie ihrer und es gefällt ihm kein Bisschen. Und dann fällt sie und es ist nur Schmerz und harte Stöße gegen ihren Körper. Ihren Kopf. Während sie die Treppe hinunterpoltert und wie eine Puppe auf den Stufen hin- und herspringt. Scheinbar endlos und die Treppe sah nicht so riesig aus, als er sie hinaufschleppte. Aber die Pfosten und Stufen hören nicht auf und sie kollert dagegen und sie wird schneller und der Schmerz in ihren Gliedmaßen gleißender.
Und dann wird alles Schwarz.
Und sie lässt sich sinken, weil es niemand zu schützen gilt, außer sich selbst.
„Cordelia, ist es das?“
Kommt in die Gegenwart und Spike gibt ihr diesmal nur einen müden Blick und wieder keine Zurechtweisung für das Auszoomen, was es irgendwie schlimmer macht. Cordelia kann noch nicht einmal genau sagen Warum.
„Ja, die Tiefgarage erreichst du über die Kreuzung. Rechts und dann wieder rechts.“
„Oder wir geben den Schlüssel einfach dem Nachtportier.“ Nach einer gründlichen Musterung des Innenraums. „Denkst du, das exklusive Chaos ist er gewohnt?“
„Nah.“ Und sie grinst schwach, „Aber er wird nicht gut genug bezahlt, um sich über Blutflecken Gedanken zu machen.“
„Wenn mein Baby das Opfer einer Autobombe wird, bricht die Hölle los.“
„Zusammen mit deinem Herzen. Ich sage dir in diesem Fall meine vollständige Unterstützung zu.“
Sie steigen gerädert aus und werden nach einem Anruf bei Lilah argwöhnisch vorgelassen. Der Aufzug ist verspiegelt und Cordelia nimmt entsetzt ihr ramponiertes Äußeres wahr. Nichts das eine Dusche und gründliche Lederreinigung nicht beheben kann, aber sie reibt hilflos das Russ auf ihren Wangen ein. Versucht die Haare aus dem Katastrophengebiet zu befreien, in das sie sich bedauerlicherweise verheddert haben.
Schließlich resigniert, „Verdammt.“
„Du musst keinen ersten Eindruck hinterlassen, Kwé.“
Dreht sich zu der Leere links neben sich und Spikes Lächeln ist verschwörerisch, „Sag mir ehrlich, wie schlimm ist es, Spike?“
Er streift ihr eine Strähne hinters Ohr und sein Gesicht schwebt vor ihrem, „Ein Kaminfeger könnte sich an uns ein Beispiel an Berufserfüllung nehmen. Ertrag es mit Würde, Aschenputtel. Wes würde dir den Clubstatus aberkennen, wenn du nicht der apokalyptischen Begrüßungsetikette entsprichst.“
„Wo sind meine vier Vorreiter?“
„Begnüge dich mit einem.“
Damit gleiten die Fahrstuhltüren auseinander und sie folgt Spike stöhnend.
Die Tür des Apartments ist geöffnet und Wesley wieder zu sehen, ist nicht das was Cordelia erwartet hat. Sie hat nicht gedacht, dass sie sich in seine Arme stürzt und es kein Brennen in ihr auslöst, außer dem von zurückgedrängten Tränen und sie ihre Nase in seiner Brust vergräbt. Seinen vertrauten Geruch nach altem Pergament, Sandelholz und Familie sucht und die Freudentränen nicht halten kann, als sie ihn findet.
Er ist Heimat.
Er ist Familie und seine Hände auf ihren Wangen sind Zuneigung und sein suchender Blick Sorge und sie erwidert ihn ruhig. Lässt sich nicht von ihren Freudentränen in die Reserve drücken. Wes weiß, wie sie gemeint sind und er ist zufrieden mit dem, was er in ihrem Ausdruck entdeckt.
Sein befreites Lächeln wird von ihr reflektiert, obwohl die Fältchen, die sich in sein Gesicht graben tiefer sind, als sie diese in Erinnerung hat. Er ist hager geworden, noch härter an den Kanten und sie festigt ihren Griff, bevor sie sich endgültig von ihm löst.
Einen Schritt zurücktritt und Platz für Spike macht.
Frecher als sie sich fühlt, unbeholfener, „Du hast über den hier gelesen, nehme ich an.“
„Spike.“ Ein feines Lächeln, fast verborgen, „Und eine Menge gehört.“
Und Wesley streckt ihm die Hand entgegen und Spike nimmt sie ein wenig steif, die Etikette wahrend. Neutral, „Ihr Wächter.“
Cordelia atmet erleichtert auf, stolz, „Der Wächter schlechthin.“
„Jeder setzt seine Prioritäten, Cor. Du vertraust ihm? Dann geht er für mich in Ordnung.“
Spike drückt sich zwischen ihnen durch und verschwindet in einer der sieben Mahagonitüren. Die trockene Bemerkung folgt seinem Abgang auf dem Fuß, „Der Charme ist unbestreitbar, Cordelia. Ich sehe, warum du ihm erlegen bist.“
Entschuldigend, „Er hat mich vor weniger als anderthalb Stunden explodieren sehen.“
„Du brauchst nicht vermitteln. Ich teile seine Ansicht.“ Wes blickt sie ruhig an, „Tara hat auf dem Hinflug eine Menge Gutes über ihn erzählt. Wie er sich für die Truppe nach Buffys Tod eingesetzt hat, ist beeindruckend für einen Vampir. Wir sind weniger Loyalität gewohnt.“
Starrt betroffen auf das Schachbrettmuster des Marmors, nicht bereit Wesleys Verbitterung zu sehen, wenn sie sich mit ihrer gerade so arrangiert hat. Vorsichtig, „Wie geht es Angel?“
„Ah, das ist die Million-Dollar-Frage und ich bin viel mehr an deinem Zustand interessiert.“
Falscher Stolz, „Für das, dass ich gerade eine Autobombe überlebt habe? Ausgezeichnet.“
Ätzend, „So schnuckelig die Wiedervereinigung ist, können wir das Treffen auf den Punkt bringen?“ Lilah dreht sich abwertend um, geht zurück durch die Tür, die Spike geschluckt hat. „Bin ich die einzige, die hier das große Bild im Kopf hat? Verdammte Novizen.“
Wesleys Entrüstung ist echt, „Hat sie uns Novizen genannt?“
„Ich denke, dass war schon ihre zensierte Fassung, Wes.“
„Dann lass uns ihre Geduld nicht auf die Probe stellen. Obwohl ich neugierig bin, ob Lilahs innerer Drache auch echtes Feuer spucken kann.“ Er nimmt ihr den Lederrucksack ab und sein Arm geht um ihre Schultern. Ein wenig fremdartig in seinem Bedürfnis nach Körpernähe und sie gibt ihm einen prüfenden Seitenblick.
„Wesley, wie schlimm kommt es?“
„Nicht halb so todernst, wie es dein Ton impliziert. Du hast schlimmeres schon überstanden. Glaub mir.“ Er drückt ihren Arm, aufmunternd, „Mit Lilahs ausgeklügeltem Schlachtplan scheint es nur mittlere Ausmaße anzunehmen. Sie war in dem Bezug tatsächlich eine große Hilfe, dem realen Gemetzel aus dem Weg zu gehen.”
„Warum vermisse ich gerade den Pessimisten?”
„Oh, war das meine Rolle? Dabei wollte ich das Hoch genießen, das deine Gesellschaft in mir auslöst.“ Stockend, „Du siehst gesund aus, Cordy.“
„Wenn du mich auch noch mit Sonnenlicht vergleichst, dann –"
Wes zieht sie behutsam auf, wagt sich weiter vor, „Was? Wird es Opfer geben?“
„Du kennst nicht die Hälfte meiner Geschichte.”
„Vielleicht wird es Zeit, dass du dir einige Geheimnisse wahrst und mich im Rest schwelgen lässt.“
Er schiebt sie vor sich in das großzügig geschnittene Wohnzimmer. Spikes Fuß selbstverständlich auf dem Couchtisch und die Whiskeykaraffe vor sich. Glas in der Hand und der beeindruckende Aussicht auf die nächtliche Skyline von Manhattan den Rücken zugekehrt.
Tara an seiner Seite und die Hexe gibt ihr ein schüchternes Winken, „Cordelia? Hi.“
„Hallo Tara.“ Drängt die Erinnerungen an die Vision zurück, die sich eingebrannt hat. „Schön dich zu wieder zusehen.“
„So lebendig, meinst du?“
Der Humor ist ein wenig unsicher, aber eindeutig da und Cordelia nickt bekräftigend, „Mein Gedanke.“
„Der Kriegsrat beisammen? Können wir endlich anfangen?“ Lilah thront angepisst im Sessel, auch ein Glas in der Hand und die Beine elegant übereinander geschlagen. „Wesley stimmt meiner Vorgehensweise zu, wenn auch mit unrelevanten Einsprüchen und um das ganze demokratisch zu halten, behält er sein Vetorecht.“ Mit einem dreckigen Blick in seine Richtung, „Vorerst.“
Der setzt sich lässig auf die Armlehne und übergeht die Stichelei, „Hast du dir über die Einteilung Gedanken gemacht, Cordy?“
Nach einem kurzen Blick in die Runde, nimmt sie zögernd auf dem weißen Sessel platz. Die Flecken bedauernd, die darauf unvermeidbar sind, „Uhm, Tara, könntest du das Ritual auf unserer Seite leiten?“
„Gewiss, ich kann Willow ausbalancieren und den Fokalpunkt bilden.“
Ein kritischer Blick und Spike hakt nach, „Red hat sich im Griff?“
„J-ja, es geht ihr wieder gut.“
Spikes schroffer Einwand, „Das war nicht meine Frage, Zauberelfe. Denkst du, dass sie die Magie im Griff hat und nicht anders rum?“
Verstimmt, „Ja, das glaube ich, Spike.“
Warnend von ihm, „Es ist deine Hand, die im Feuer liegt und deine Zukunft.“
Wieder sanfter von der Blonden, „Und mir liegt an ihr.“
Er nickt zufrieden, „In Ordnung, Süßes Stückchen, sei nicht sauer.“
Ihre Hand legt sich auf sein Knie und Tara mustert ihn für einen Moment, bevor sie ihm einen leichten Schlag verpasst, aufziehend und überrascht, „Du willst mich wirklich nicht sauer erleben, Vamp.“
Spike gibt ihr ein himmlisch böses Grinsen, verführerisches Bedauern, „Ich kenne meine Grenzen.“
Die mächtige Hexe prustet los und Cordelia schmunzelt.
Nachdem die beiden offensichtlich ihren Streit beigelegt haben, fährt sie fort, „Okay, also wir fünf. Plus Drusilla. In LA Angel, Buffy, Lorne. Wenn möglich Faith als Lilahs Konterfei. Ich bin unentschlossen, was das menschlich Gute betrifft. Genügend Leute stehen ja zur Auswahl und die Kriterien sind mir ein wenig schleierhaft. Wenn ihr also -“
„Weiterführend erklärt. Weil Gott und die Welt in einen Plan einzuweihen, erhöht die Chance von ihm und einer Mengen Idioten ausgelacht zu werden. - Bevor man ins Gesicht gespuckt bekommt.“ Böses Hohnlächeln von Lilah, „Das Ganze Ritual ist angelehnt an paganistische Religionen. Dem antiken Kult der Heilige Hochzeit, um genau zu sein.“
Was eine interessante Reaktion in Cordelia auslöst, würgend, „Was? Was zum -“
„Keine Sorge, wir haben es eurer Situation angepasst.“ Die Anwältin wird nie wirklich gut werden. Zumindest in Cordelias Kopf, verbrachte sie die Ewigkeit gerade an einem unbequemen Ort. „Es ist sowieso nur Show.“
Wes unterbricht sie weniger giftig, „Jeder der Teilnehme repräsentiert einen Aspekt der Skale von Gut und Böse, der in unserer Dimension vertreten ist. Erinnerst du dich an den Aufstieg des Bürgermeister und die Ausführungen zu reinen Dämonen in dieser Dimension?“
„Nur Zwischenwesen laut Anya.“ Und Martha fügt sie in Gedanken hinzu.
„Genau, letztendlich in Menschlichkeit begründet. Indem die Seite des Mondgottes symbolisch auf ihren Anspruch verzichtet, liegt es an der Sonnengöttin, die Portale auf dem Kontinent dazwischen zu schließen. Und da diese Bedrohung nur in den Staaten auszumachen ist, gehe ich davon aus, dass wir sie damit endgültig aus unserer Welt drängen. Das Grundritual auf das Lilah zurückgegriffen hat, ist in der Tat aus dem Altertum, aber wie gesagt, es wurde extrem abgewandelt.“
Spike fasst bündig zusammen, „Also muss LA freiwillig und geschlossen vor uns den Hut ziehen? Ich mag den Plan.“
„Ja, darauf läuft es im Endeffekt hinaus. Wenn alles reibungslos klappen sollte. Weshalb Faith beispielsweise eine gute Wahl für Lilah ist. Beide waren böse, aber sind irgendwie auf dem Pfad der Wiedergutmachung. Lorne und Dru sind beide empathische Dämonen, wobei es egal ist, auf welcher Front sie stehen, sie haben dieses Talent gemeinsam. Es ist für den Mangel an einer passenden Bezeichnung ein mystisches Duell bei dem die Sieger zu unserem Glück schon feststehen.“
„Also wen soll ich dir gegenüberstellen, Wes?“
„Gunn wäre meine erste Wahl. Wobei es eigentlich unwichtig ist, solange wir einen Berührungspunkt besitzen und mit dir. Eine Schnittstelle im Wesen oder der Vergangenheit. Bei euch Vier wird es dagegen komplizierter.“
Tara bietet die notdürftige Erklärung, „Ihr repräsentiert zusätzlich Zahlenmystik. Unter anderem. Die vier Elemente, Himmelsrichtungen und wir, vor allem Fred, können nicht genau sagen, wie sich das Treffen abspielen wird. Aufgrund eurer –"
Verstummt und blickt hilflos Spike an, leidenschaftslos, „Feurigen Persönlichkeiten? Pikanter Vorgeschichte oder verkorksten Bindungen. Oder dem Mangel davon?“
„Uhm, exakt.”
Nach einer kurzen Pause von Cordelia, „Wo wird dieses Treffen stattfinden?”
„Einer Zwischenwelt.“ Wesley beobachtet sie zu aufmerksam auf eine Reaktion erpicht, bevor er weiter spricht, „Auge in Auge.“
Cordelia streckt die Hand aus. Wenn ihre Fingerspitzen beben, ignoriert sie es und Spike gibt ihr ohne Zögern sein Glas. Der Whiskey brennt in ihrer Kehle und sie stellt das Glas klackend ab. Kramt das Dutzend Amulette aus ihrem Rucksack hervor und schmeißt sie auf den Tisch.
Damit steht sie auf, „Hoffen wir auf das Beste. Die Goldmedaillen haben wir uns schon im Vorfeld verdient.“
Geht ohne Blick zurück, sucht eine Dusche und ihre Selbstkontrolle.
Findet nur ersteres und fleht um Gnade. Einen kleinen Aufschub.
Weiß, dass sie ihn nicht bekommt.
Weil es mehr zu schützen gilt, als ein Dutzend Leben. Oder sich.
~*~Fini – The Remedy - Part 28~*~
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