astarte: (AtS Cor/Faith - Unknown)
posted by [personal profile] astarte at 04:53pm on 13/02/2008 under , , ,
Nach einigem hin und her überlegen, habe ich mich nun doch entschlossen, ‚Parts Unknown’ trotz WiP-Status zu veröffentlichen. Ja, das ist eine Warnung, ihr solltet mich inzwischen kennen. Die ersten vier Kapitel sind fertig, ich habe eine relativ genaue Vorstellung vom Handlungsverlauf und die nagende Gewissheit, dass ich über 50 Seiten kommen.

Titel: Parts Unknown
Altersfreigabe: R
Teil: 1/?
Wordcount Part 1: ~ 3.200
Spoiler: Sequel zu ‚Address Unknown’, angesiedelt acht Jahre nach der zweiten Angel-Staffel und sechs Monate nach SPN 2x22 All Hell Breaks Loose
Inhalt: Cordelia hat wenig zu fürchten, nur das ungewisse Datum ihres Todes. Dean die Sicherheit seines.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Faith, Cordelia/Sam, Faith/Dean
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss & Kripke!
Kommentar: Ich wollte in dieses Universe zurück und voilá, hier bin ich. Das ‚Unknown’-Verse bleibt in erster Linie Cordelia/Faith-Territorium und nachdem ich es benannt habe, erscheint es denkbar, dass ich Ficlets und Sniplets nachschiebe, denn immerhin habe ich den beiden acht Jahre gemeinsame Geschichte verpasst. Deswegen lassen sich die Winchesters auch mit ihrem Auftritt Zeit, dafür kann ich wenig später Ellen und Bobby präsentieren. Plus sehr viel später Wes, weil keine Geschichte ohne ihn perfekt ist.
Nur zur Erinnerung, Zusammenfassung von ‚Address Unknown’: Nach ihrer Rückkehr von Pylea und Angels erneutem Abgang nach Buffys Beerdigung zieht Cordelia desillusioniert die Konsequenzen. Mit Hilfe von Lilah versucht sie ihre Visionen endgültig loszuwerden und erhält im Gegenzug für diesen Treuebruch 100.000 $ und Faiths Freiheit. Die beiden Frauen lassen LA hinter sich. Doch die Aussicht auf ein halbwegs normales Leben währt nur wenige Stunden, nachdem Cordelia mit den Bildern des Todes ihres One-Night-Stand – dem 17jährigen Sam Winchester - konfrontiert wird. Cordelia ist folglich die Visionen los, aber durch Lilahs schief gegangene Magie ein Todesomen geworden, das nur durch Hautkontakt sieht, wie der Besitzer eben dieser Haut sterben wird. Nicht gerade das was Cordelia unter einem Schlussstrich unter ihre Mission verstanden hat.
Faith und Cordelia recherchieren Sams drohenden Tod und die Lösung ist ein Santería-Ritual mit dem der Kriegsgott Changó besänftigt werden soll. Nachdem sie die Winchesters aus dem Gefahrengebiet gebracht haben, trifft Cordelia unter Trance Changó und der findet Gefallen an ihrem Auftreten und verwandelt sie ungefragt in einen Slayer. Sie ist eine neue Blutlinie und nach der Entdeckung von Changós Insigne auf ihrem Rücken in Form einer vernarbten Streitaxt, ruft Cordelia kurzerhand bei Wesley an. Der Wächter hat aber keine guten Nachrichten für sie, Lilah hat die Pläne ihrer Bosse verhängnisvoll durchkreuzt und LA ist tabu für Cordelia. Eine dauerhafte Rückkehr zu AI ist unmöglich und mit Faith an ihrer Seite, bleibt ihr nichts anderes übrig, als den Rest der Staaten unsicher zu machen. Sie halten zu Dean über die nächsten sechs Jahre Kontakt, vor allem Faith und nach Jess’ Tod ist Sam ebenfalls zurück in dem unsteten Vagabundenleben.
Soweit zur Handlung, da war auch noch wahlloser, wenn auch erinnerungswürdiger Sex, in Form von Cordelia/Sam und off screen Faith/Dean, neben der UST zwischen Cordelia und Faith und einer etablierten Beziehung im Epilog, die kein Problem damit hat, dass Faith weiterhin mit Dean alles andere als schläft. ‚Parts Unknown’ startet zwei Jahre nach dem Epilog, legen wir also los.
Prompt 070. Sturm. für [livejournal.com profile] fanfic100_de

Doch lieber Schwarz auf Weiß lesen?




Parts Unknown

Hour follows hour
Like water follows water.
Everything is governed by the rule
Of one thing leads to another.

Ihr seid in einem heruntergekommen Saloon im absoluten Nirgendwo von Nebraska und das einzig neue ist das Namensschild an dem Schuppen. Du denkst, dass es ein beachtliches Talent von Faith ist, eben diese Kneipen Meilen gegen den Wind aufzuspüren. Deine linke Seite schmerzt höllisch von dem fünf Meter Fall auf Zement. Keine gebrochenen Knochen oder eine Gehirnerschütterung, aber der Adrenalinbuzz, der dich in falsche Zuversicht gewickelt hat, dass der Sturz und ein durchbohrter Oberarm kein Fall für die Notaufnahme sind, ist am nachlassen.

Die Wut in Faiths Augen nicht.

Wenn du die Schmerztabletten nicht genommen hättest, wärst du imstande herausfordernd zurückzustarren. Wenn du ins Krankenhaus gegangen wärst, hättest du bessere Drogen und die passende Entschuldigung für deine sture Eigenwilligkeit. Entscheidungen und du bereust deine nicht, die zu ihrer Rage oder deinem lädierten Zustand führte. Stattdessen gibst du ihr ein schiefes Grinsen und hältst mit Mühe dein Gleichgewicht auf dem klapprigen Holzstuhl, während die Bar sich unaufhaltsam um deine Achse dreht.

Faiths Fingerknöchel sind deutlich zu sehen. Die Stelle sieht übel aus, an der die Haut abgeplatzt ist, während sie ihr Bierglas mäßig interessiert erwürgt. Die Holzmaserung hat dagegen ihre volle Aufmerksamkeit und du ahnst, was kommt. Kannst es an der harten Kerbe zwischen ihren Augenbrauen ausmachen, die sie zu selten benutzt.

Die sie sich für Gelegenheiten, wie heute aufspart.

Du weißt, dass du am empfangenen Ende einer Predigt über Risiko, Chancen und deinem eigenen Leichtsinn in kürzester Zeit landen wirst. Die Stille im Auge des Hurrikans kann dich schon lange nicht mehr täuschen. Du rollst aus Reflex deine Schulter, beißt das Wimmern zurück, das anstelle der vertrauten Geschmeidigkeit entsteht und ihr Glas implodiert in Scherben aus spritzendem Bier.

Faith steht abrupt auf. Der Stuhl kracht hart gegen den Boden.

So schlimm also.

Fegt Hüften schwingend zum Theke und du weißt, dass du das Signal, ‚Ich könnte dich eigenhändig umbringen, Cor!’, lesen solltest und nicht die Verführung in der ungezähmten Bewegung. Aber die Erleichterung des Sieges hat noch nicht komplett nachgelassen, du fällst ständig für sie und heute ist keine Ausnahme. Denn ist sie eine Göttin in Jeans und du letztendlich nur eine Sterbliche.

Okay, Slayer, Todesomen, wen interessieren schon die Details.

Die Bedienung stellt den Stuhl diskret wieder auf, wischt das Bier zusammen und stellt in einer Bewegung das Glas Whiskey vor dich. Ist wortlos verschwunden, bevor du abwinken kannst. Also lässt du gut versorgt Faith am anderen Ende des schummrig beleuchteten Raumes schmoren. In der vagen Hoffnung, dass ihr Zorn genug abkühlt, um das nicht in einen Grundsatzstreit ausarten zu lassen, auf den du gerade jetzt keinen Bock hast.

Eure Prinzipien sind einfach genug – Nicht sterben.

Du hast deinen Teil eurer Abmachung für heute erfüllt.

Das Beben in deinen Fingern ist noch da, verdrängst die eingefrorenen Bilder in Schwarzblau. Da waren Dingen in deinem Kopf freigesetzt, die sogar dich mit deiner Vergangenheit erschaudern lassen. Manche Alpträume haben kein Recht sich in diesem Leben zu manifestieren. Du verwischt den Wasserrand auf dem Tisch, zeichnest eine Streitaxt in der Pfütze und fängst Faiths bittere Echos in dir auf.

Du würdest lieber mit ihr feiern, anstatt ihr keinen Grund zur Explosion zu liefern.

Es war nicht so, als ob der Hexenmeister dir eine großartige Wahl gelassen hat, ob du sein Spiel mitmachst, nachdem du gesehen hast, wie das Mädchen sterben wird. Seele für Seele. Verhindert. Dass du eine neue Form von mentaler Folter erlebt hast schlussendlich das geringere Übel und die Galle in deiner Kehle rechtfertigt Unbesonnenheit in der Ausführung der Befreiung. Weil kein unschuldiges Blut an euren Händen klebt, nur die bleierne Schwere von zuviel Einsicht deiner ultimativen Schwäche.

Nachwirkung seiner schwarzen Magie und du fühlst wie deine Gänsehaut zurückkehrt.

Verdammter dämonischer Schweinepriester.

Zu tief unter deiner Haut, die Vibrationen noch nicht im Einklang mit deinem Selbst und dein Schädel dröhnt im Widerhall deiner ureigenen Monstergespinste. Zwecklos sich Gedanken darüber zu machen, was passiert wäre, wenn Faith dich später gefunden hätte. Wenn sie deinen Hinweis übersehen hätte oder anders gedeutet. Wann du gebrochen wärst. In kleine Stücke durch deine kranke Improvisation.

Faith hasst wenig mehr als Hilflosigkeit und du kannst verstehen warum.

Dein Blick geht zu der Frau an der Bar, die brütend über ihrem Bier sitzt und du bist nicht dumm genug, um jetzt einen Annäherungsversuch zu starten. Stattdessen nimmst du euer karges Ambiente auf. Die rauen Männer, die in Gruppen in der Kneipe verteilt sind. Ungeschlachten. Die vereinzelten Frauen in Flanell. Da ist eine gespannte Schärfe unter der Oberfläche, die dein Interesse durch die Watte von Schmerzmittel fordern sollte, jedoch bewegt sich deine Konzentrationsspanne in Blitzlichtern und Endlosigkeiten.

Oder praktisch gesprochen in der Zeit, die du gebraucht hast, um in die Knie zu gehen.

Du leerst den Whiskey auf einen Zug. Wischt die Axt beiseite und zeichnest ein Pentagramm, starrst auf die fünf Zacken als ob sie dir den Schlüssel zu den Geheimnissen des Universums geben könnten, anstatt unzureichenden Schutz. Streust Salz, um das Symbol und die Körner richten sich durch Geisterhand als Kreis aus.

Kein Geist hier, nur du und diese Schlussfolgerung ist besorgniserregender.

Vielleicht solltest du einen mystischen Anruf zu deinem Schöpfer tätigen. Der ist seit Wochen überfällig. Changó die richtigen Antworten hat, auf die Fragen, die du nicht zu stellen wagst und sein Brandzeichen auf deinem Rücken glüht seit deiner Befreiung auf eine Weise, die schwer zu vernachlässigen ist.

Die Feigheit den Wahrheiten aus dem Weg zu gehen, solange sie dich nicht zu Boden werfen, eine andere Schwäche. Dein Verhalten ist so verdammt fahrlässig und von mehr Kurzsicht zeugend, als das eurer durchschnittlichen Geretteten. Die Strauß-Taktik ändert nichts, erschwert dir nur das Atmen und die Zeichen verschwinden nicht, nur weil du eine Augenbinde trägst.

Stur den Weg des wenigstens Widerstandes gehend.

Am Ende der Planken angelangt, ist für alle deine Sünden die Zeit gekommen, sie zu relativieren. Für welche du bereit bist die Balance zu verlieren, welche stehen bleiben und welche mit dir fallen. Auskühlen. Die Salzkristalle erinnern dich zu sehr an Schnee und das Bild deines Alptraums. In Schwarzblau getaucht. Die einzige Atemwolke stammte von dir und die Stille endete nicht, als du Faith schließlich gefunden hattest.

Der Salzkreis vibriert und zieht sich zusammen, stößt an die Grenzen des feuchten Pentagramms. Die Kristalle lösen sich auf.

Du bist es so müde, überall den Tod zu sehen.

Dir fehlt die Geduld auf Wiedergeburt zu warten, selbst wenn du die Gewissheit hast, dass ein Ende hier nur ein Neuanfang woanders bedeutet. Schließt die Augen und belauscht die leisen Gespräche um dich. Lenkst dich von dem blauschwarzen Tunnel ab, in dem deine Schrecken einem Geisterzug gleich unaufhaltsam durch die Nacht brettern.

Du weißt, was dich an der Endstation erwartet und du kannst dir nicht erlauben, deswegen in Hysterie zu verfallen. Du bist stärker als das. Stärker als die Bilder, die der Hexerdämon aus deinem Unterbewusstsein gerissen hat. Du weißt, dass du irgendwann aus dieser Existenz aussteigen wirst, aber nicht nach Faith, sondern vor ihr und du wirst nicht ihre Leiche im Schnee finden.

Weil deine Gabe so nicht funktioniert und du weißt, wie sie sterben wird.

Nicht auf diese Art und du weißt nicht, warum es dich trotzdem so erschüttert hat.

Warum du nicht deine Ruhe zurück gewinnst. Es war nicht der grausamste Kampf, den ihr überlebt habt und nicht der schlimmste. Es sollte Routine sein, nur ist dir die abhanden gekommen. Vielleicht nicht gerade der beste Zeitpunkt, um nachzudenken, nur bleibt dir wenig Alternative mit einer angepissten Faith.

Zerstreuung hat selten als Strategie versagt.

Ab und zu vermisst du LA oder die Idee eines festen Wohnsitzes, der dir nach einem Tag wie diesem, die Option auf die Verriegelung deiner Haustür und ein Bad im Kerzenschein bietet, ohne dafür deine Kreditkarte überzustrapazieren. Ohne böse Überraschungen. Wo du in weiche Laken fallen könntest, weil sie nicht jeden zweiten Tag gewechselt werden, so wie die Zimmer.

Es sind die kleinen Dinge und vielleicht ist es Zeit für einen Besuch bei Wes.

Geweckt werden mit Earl Grey, den du trinkst, obwohl du Kaffeemensch bist. Dem Entdecken von alten Pergamenten, weil er dir seine Fundstücke leidenschaftlich vorführt, wie es nur ein Sammler kann. Nur er.

Dass du ihn für deine egoistischen Zwecke einbindest, letztendlich okay, denn er kennt deine Motive. Wesley ist der einzige, der die Bruchstücke aufsammeln kann, die du hinterlassen wirst und den Sinn erkennen. Faith wiedergeben.

Du vertraust Angels neu gefundenem Optimismus nicht lange genug, um dein zerbrechliches Erbe in seine Hände zu legen. Nur weil er sich nicht mehr vor perfektem Glück fürchten muss, heißt in deinem Lebensbuch nicht, dass er die geringste Ahnung davon hat, wie fragil Stahl sein kann. Oder ein Slayer.

Ausgenommen es handelt sich um seine Buffy.

Dass diese in den Jahren der Trennung erwachsen geworden ist, nicht Grund genug, um sie nicht wie ein Schoßhund zu bewachen. Denn sie könnte ihn in Stücke zerteilen und dieser Wirklichkeit waren beide nie bereit sich zu stellen.

Wesley stimmt dir zu, aber auch nur weil er tagtäglich die beiden Seelenverwandten mit einem eifersüchtigen Spike vor Augen hat. Der Wächter es müde ist, sich ihre leeren Schwüre über Ewigkeiten anzuhören, wenn Monate und Alltag schon schwierig genug zu meistern sind.

Seine Rücksicht näherte sich bei eurem Telefonat vorgestern dem Nullpunkt.

Du bist davon überzeugt, dass der echte Auslöser seiner Affäre mit Lilah nur die Trotzreaktion auf zu viele Süßholzraspeleien im Hyperion war. Nicht schmutzige Informationsbeschaffung, nicht der Reiz des Verbotenen oder zuviel sexueller Frust ohne Ventil. Mit Gunn und Fred als verlorene Alliierte gegen saccharingefärbte Todesmissionen, die keine sind, wie deine Todesvisionen eindrucksvoll bewiesen. Du bist dir sicher, dass das Versprechen im hohen Alter friedlich einzuschlafen, die Spannung im aufgesetzten Suizidwunsches des Partners maßgeblich senkt.

So wie die Dramatik der Geste sich im Kampf dazwischen zu werfen.

Die Tatsache, dass du Faith noch nie gesagt hast, dass deine Welt mit ihrem Tod endet, ist dir in LA nicht entgangen. Ebenso wenig dem Rest. Mit all den schicksalsträchtigen Verbindungen vor Augen, war es schwer eure abgeklärte Routine zu rechtfertigen, die wenig konventionell ist. Sogar ohne fremde Raubzüge, getrennt verbrachte Nächte, entfallene Szene am Morgen danach. Du denkst nicht, dass du eine weitere Belehrung über deinen alternativen Lebensstil oder kurzsichtige Partnerwahl ertragen kannst von Individuen, die dich nie ohne Masken gekannt haben.

Oder die Frau zu der du geworden bist, als vermeintlich schlechtes Beispiel ausblenden.

Dass du nie die einzig wahre Liebe für jemanden sein wolltest, hat seine Gründe.

Dass du mehr bist, als die Konstante ist dir klar.

Gott, euer letzter –

‚Wirklich, Cor?’ ‚Ja, ernsthaft, das Ende der Welt und das Dutzend ist endlich voll.’ ‚Ich will meine Goldenen Sterne für die vergangenen. Plus das Sammelheft mit einem Orginalautogramm von Luzifer.’ ‚Frevlerin.’ ‚Du weißt, dass Wes es besorgen könnte.’ ‚Lass Lilah aus dem Spiel, Faith. Sie hat uns überhaupt erst auf die richtige Spur gebracht.’ ‚Ich würde gerne mit ihr spielen.’ ‚Ich überhöre einfach mal diese böse Geschmacksverirrung.’ ‚Böse kann gut sein.’ ‚Aber auch nur im Bett.’ ‚Du vergisst Vordersitze, öffentliche Toiletten, Aufzüge-’ ‚Bett gleich Sex gleich übertragen gesprochen.’ ‚Wesleys Küchentisch, Angels Schreibtisch, Gunns Couchtisch und ich erkenne ein Muster.’ ‚Du willst nicht jeden Ort aufzählen, an dem wir Sex hatten?’ ‚Du hast einen Tisch-Fetisch, fällt mir gerade auf.’ ‚Selektiv gesprochen? Die Foyercouch, Gunns Sofa, Angels Sessel, Freds Hocker und Wesleys ausgedienter Rollstuhl. Wirf nicht mit dem Wort Fetisch um dich, Babe, wenn wenig horizontale Fläche übrig bleibt, die du ungenutzt lässt.’ ‚Oder vertikal. - Willst du meine Liste für die Orte, an denen ich noch keinen hatte?’ ‚Faith – Recherche – Wichtig. Das Ende unserer Zivilisation.’ ‚Falsche Prioritäten? Sehr heiß. Ich mag deinen befehlerischen Unterton, er macht mich zu Wachs in deinen Händen.’ ‚Irgendwie denke ich, dass mir das nicht die Option lässt, dir den Hals umzudrehen.’ ‚Laut Prophezeiung haben wir noch eine Stunde, das Zeug zu entschlüsseln. Deshalb Fetischtausch, dein Stuhl und dieser Schreibtisch, Deal?’

- Weltuntergang war mehr eine Familienzusammenkunft als Götterdämmerung und du grinst verhalten bei der Erinnerung.

Dass du der unfreiwilligen Zusammenarbeit von Wes und Lilah mehr Substanz und Tiefgang zugeschrieben hast, als dem bühnengerechten Liebespaar, das wiedervereint wurde, könnte Bitterkeit sein. Nur füllte Spike den Part lautstärker aus und du warst damit beschäftigt, Faith durch Wes’ Gästebett zu vögeln – denn Bett ist Bett - um dir über kosmische Zufälligkeiten Gedanken zu machen. Denn du hast gelernt deine Zunge besser einzusetzen, als mit zynischen Spitzfindigkeiten.

Oder dich darüber aufzuregen, dass Willow und Tara offenbar der echte Deal sind, während Faith und du nur eine Phase durchmachen. Allein das hätte dich anpissen sollen, dieses scheinheilige Verhalten der Scooby Gang, als ob ihr die rebellischen Überbleibsel eurer Teenagerzeit ward, die es nicht besser wussten.

Seit Jahren.

Verdammte Doppelmoral. Mit dieser Ansicht warst du nicht allein und vielleicht könntet ihr euch bei Wes einquartieren, ohne die gesamte Gang auf den Plan zu rufen. Du brauchst eine andere Stimme der Vernunft und Faiths Schweigen macht den Wunsch nur deutlicher.

Gebäck und Tee, Diskussionen über die Metaphysik und du könntest abschalten.

Für Tage.

Deinen Kopf auslüften und die Echos entlassen. Ihn mit Wächtertheorien füllen.

Anstatt deine Schläfe mit den Fingern zu massieren und in dich zurückzufallen. Vicodin ist nicht das Schmerzmittel deiner Wahl. Ein Joint hätte weniger Nachdenken produziert und du weißt, dass Faith dies genauso gut wie du weiß. Hat dich öfter zusammengeflickt, als du zählen kannst. Von Küssen auf Schürfwunden bis zum Spritzen von Morphin. Du kennst die Routine, die auf ernsthafte Wunden folgt und die, die ihrer Meinung nach zu verhindern gewesen wären.

Dass sie dir die zweite zukommen lässt, ist bedauerlich.

Axt und Schild. Im Wechsel.

Du bist übermüdet und in schlechter Verfassung, eingefroren in dem Moment bevor Faith dich zurückholte. Als du die Letzte warst. Nur in deinem Kopf. In deinem Kopf und seinem und er ist tot und du nicht.

Konzentrierst dich auf die Gegenwart, erneut, weil du die Bilder hinter dir lassen musst, wenn du nicht in dieser gottverlassenen Kneipe in Tränen ausbrechen willst. Du bist nicht so erbärmlich, als dass du dieses Klischee der geschlagenen Frau erfüllst. Deine linke Wange pocht mit deinem Herzschlag und du ahnst mit leichtem Grauen, in welchen Farben dein Gesicht morgen früh schillern wird.

Gewöhnlich übertüncht euer Siegesrausch die offensichtlichen Verletzungen. Beschränkt die Kenntnisnahme auf das Pulsieren der Wunden und das Hintergrundtuscheln. Schlecht versteckte Musterungen und Fragezeichen. Gewöhnlich gibst du keinen Deut, wie die Welt dich sieht und die Reflektion in Faiths Augen zeigt dir nur, dass du imponierend sein kannst. Gewöhnlich umarmst du die Gefahr, die von Faith ausgeht mit beiden Armen, Beinen und deinen Lippen auf ihrer Haut.

Aber gewöhnlich ist nicht heute und der Aufschub des Motels hat nur den einen Grund, dass das Inventar in Gefahr ist von euch zerlegt zu werden, wenn ihr jetzt alleine seid und nicht auf die Art, die erderschütternde Höhepunkte produziert. Denn mal ehrlich, wer würde diesem Event mit Faith aus dem Weg gehen? Du ganz sicher nicht.

Aber du kannst ihr nicht in die Augen schauen und deine Furcht gespiegelt sehen.

Blickst dich stattdessen gründlich um, durchbrichst den Nebel aus überstrapazierten Muskeln, schmerzenden Knochen und schlechten Pillen. Benötigst zu lange bis du den Fokus findest und verziehst angewidert die unverletzte Seite deines Gesichtes angesichts deines Unvermögens.

Es sind hauptsächlich Belanglosigkeiten. Triviale Ereignisse. Austausch von Klatsch wie in jeder verstreuten Drifterkneipe am Rande der Highways der letzten Jahre. Außenseiter in ihrer eigenen Welt. Hörst dich um. Die besten Wege um von A nach B zu kommen, die günstigsten Motels, die einen nicht mit Kakerlaken in den Kissen bedrohen. Die zweckmäßigsten Waffen für Distanz und Nahkampf. Siehst in die abgehärteten Gesichter, wachsame Augen und du kapierst, wo ihr durch Zufall gelandet seid. Veteranen und Kämpfer eines leisen Krieges.

Die Verbindung klickt und du überwindest wackelig die Distanz zu Faith.

Stoßt sie leicht mit der gesunden Schulter an, warnend, „Nicht jetzt, Cordelia.“

Erwiderst den lodernden Blick mit einem Kopfschütteln und deutest unauffällig auf die Gäste, „Auszeit. Dein Gespür ist vielleicht eine neue Fährte.“

Ihr trefft auf zu viele in letzter Zeit. Wisst beide, dass sich ein mystischer Sturm zusammengebraut hat. Zu viel Aktivität, zu kurze Intervalle zwischen einer Jagd und der nächsten. Zu viele gewaltsame Tode.

Ihr könnt verschiedene Exorzismen auswendig, weil ihr in den letzten fünf Monaten zu verdammt oft auf Dämonenbesessenheit getroffen seid und das ist zu beschissen. Ihr zieht Dämonen in ihrer Reinform vor. Oder was ihr in dieser Dimension am nächsten kommt, anstatt traumatisierte Menschen von ihrem Angsttrip runterzureden. Oder in der Notaufnahme als sichere Patienten der Psychiatrie abzugeben, weil ihr zu spät gekommen seid und die Seele irgendwo unterwegs verloren gegangen ist. Sich ausgeklickt hat aus dem Körper, der die eigenen Befehle nicht mehr entgegengenommen hat.

Ihr seht das Muster, aber der Auslöser entzieht sich euch und sogar Wes.

Ihr seid im Warten keine Weltmeister, wenn ihr das Ziel einer Jagd noch nicht einmal anvisiert habt. Du kennst den Ausgang dieses Versuchs eines Höllenfürsten, die Welt umzustürzen, kannst es an dem Tod deiner Freunde ablesen, der nichts damit zu tun hat. Zurückgeschlagen und du weißt, dass deine Gelassenheit als Überheblichkeit gewertet werden könnte. Oder Selbstschutz.

Faith hat gelernt in Zufälle zu lesen, so wie du nie zurückzuckst, wenn du von einem Fremden berührt wirst und den Tod sieht. Da ist Genugtuung in dem Bild von Faith mit grauen Strähnen im Haar, noch immer jagend. Da ist die Gewissheit, dass deine Tage auch gezählt sind und du den letzten nicht als solchen erkennen wirst.

Da ist ihre Panik, dass es heute sein könnte, die immer wieder aufflammt.

Denn ihr tanzt am Rande des Vulkans und Faith ist lebendiges Feuer unter deinen Fingerspitzen. Versengend, wenn du es halten willst und da ist keine Resignation in ihrer Freiheit. So wie sich kein Verlust in deine Aufgabe einschleicht und du wirst nicht die Letzte sein, so wie du nie die Erste warst. Der Rauch in deinem Schädel ist nur Zeichen für die Flamme, die von ihr wieder entzündet worden ist und vielleicht wäre jetzt wirklich ein guter Zeitpunkt für einen Kurztrip nach LA, weil du jeden gepeinigten Nerv in dir spürst.

In ihr.

Reibst selbstvergessen ihren Rücken, gegen die Wunde, die ihren linken Lungenflügel zerfetzen wird. Bevor die Klinge ihr Herz treffen wird. Die Verletzung noch gute dreißig Jahre in der Zukunft liegt, die sie innerhalb von Sekunden das Bewusstsein verlieren lassen wird. Mit einem Siegerlächeln sterben.

Die Frage, weshalb du sie nur in mit Frieden dem Tod begegnen siehst, erübrigt sich, wenn du ehrlich bist. Eure gemeinsamen Jahre hast du in den ersten drei Tagen mit deinen Warnungen abgedeckt und der Wandel erschien damals nicht bedeutsam. So wie die Tatsache, dass du nie in ihren Visionen eine Statistenrolle gespielt hast.

Dass sie dir seit Jahren verbietet, ihr diese eine Warnung mitzugeben, alles andere als lachhaft. Faith hat dich lediglich gefragt, ob es diesmal ein guter Tod sein wird und du hast geantwortet verdammt schnell.

„Es wird reichen, wenn du mich warnst, wenn wir diesen Ort erreichen, Cordelia.“

„Was ist wenn ich nicht da bin?“

Du wirst ihren Gesichtsausdruck nie vergessen, als sie sagte, „Dann sollte es wohl meine letzte Solomission gewesen sein.“

Da war nicht die Spur von Illusion, dass sie wusste, dass du davon ausgingst, dass es dir unmöglich sein wird, sie zu retten. Vielleicht wollte sie es trotzdem von dir hören, aber du hast nur genickt.

Von Wut zu Erlösung - kein Slayer lebt ewig. Keine unbekannte Lektion.

~*~fini – Parts Unknown 1/?~*~
Mood:: 'curious' curious

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