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AtS/SPN-Fic: Parts Unknown 2/?
Titel: Parts Unknown
Altersfreigabe: R
Teil: 2/?
Wordcount Part 2: ~ 3.500
Spoiler: Sequel zu ‚Address Unknown’, angesiedelt acht Jahre nach der zweiten Angel-Staffel und sechs Monate nach SPN 2x22 All Hell Breaks Loose
Inhalt: Cordelia hat wenig zu fürchten, nur das ungewisse Datum ihres Todes. Dean die Sicherheit seines.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Faith, Cordelia/Sam, Faith/Dean
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss & Kripke!
Prompt 087. Leben. für
fanfic100_de
Doch lieber Schwarz auf Weiß lesen?

Parts Unknown
You can't really place blame,
Cuz blame is much to messy.
Some was bound to get on you
While you were trying to put it on me
Du meidest hartnäckig die Mordlust in Faiths Miene, soviel einfacher zu handhaben als die unterschwellige Furcht von vorher. Dein Arm geht selbstverständlich um ihre Taille. Spürst wie sie dagegen ankämpft in die Berührung zu fallen, noch während sie sich dir zudreht.
Yeah, du hast diese Macht über sie.
Ignorierst den verdutzten Blick der Barfrau mit derselben Kaltblütigkeit, die du deinen willkürlichen Warnungen folgen lässt. Fremdheit dich unantastbar macht. In Erinnerung bleibt und du manchmal darauf zählen musst, dass die Botschaft Jahre später ankommt. Gelernt hast, dich einzuprägen und du die meisten Menschen in Frieden gehen sehen willst.
Die Brünette senkt die Augen mit der Andeutung eines Schmunzelns und wischt beschäftigt über die Arbeitsfläche hinter dem Tresen. Der Argwohn im Raum brandet auf, als du deine Sinne darauf einstellst. Verstärkt die Migräne und deine schon vorher fieberheiße Stirn ist nun gegen Faiths Schulter gedrückt, bevor du einen weiteren Gedanken verschwendest, dass dir momentan von dem Slayer rein hypothetisch, die größte Gefahr droht.
Atmest tief den Geruch von Erde und Rauch ein, so vertraut wie Faiths eigener.
Ihre Hand stützend auf deiner Hüfte, gepresst von dir, „Das ist ungemütlich hier drin, wenn man die Schwingungen zulässt.“
„Lass den Aurascheiß, du hast dafür kein echtes Talent. Außerdem hast du für heute schon genug getan.“ Sie meistert den Satz, ohne dass er wie ein kompletter Vorwurf klingt, bevor ihr Ton wieder beschwingter wird, „Falls Ärger uns sucht, wird Ärger uns finden. So wie immer.“
Zu wahr, du atmest auf und entspannst dich vorsichtig.
Drehst schließlich den Kopf, so dass du mit der Schläfe bequem gegen ihren Oberarm lehnst. Der Spiegel hinter der Bar gibt dir einen guten Blick auf die Tische und du verschwendest ein Drittel deiner Aufmerksamkeit auf die Besucher und zwei Drittel darauf, einigermaßen gerade stehen zu bleiben. Du bist dir ziemlich sicher, dass der Whiskey von vorher keiner brillanten Idee entsprang.
Du visierst die Überbringerin desselbigen mürrisch an, auch wenn du ein Komplott mit Faith ausschließt und die Ältere dich in dem 23 Uhr Trubel vernachlässigt. Behände nachschenkt, leere Gläser wegräumt und nicht aus der Ruhe zu kriegen ist. Sonderwünsche nicht gestellt werden, da ist eine Vertrautheit mit den Gästen, die dich immer an den Bedienungen am Rande der Straßen fasziniert. Zumindest die erfolgreichen schaffen es, dieses Ambiente einer Stammkneipe aufleben zu lassen, selbst wenn die Trucker hunderte von Meilen von daheim entfernt sind.
Kämpfst dagegen an die Lider zu schließen und wegzudösen.
„Ellen, wo soll das hin?“
„Uhm, Bier - Bierkühler, Bobby?“ Die bärtige Baseballkappe steht unbeholfen mit dem Kasten in den Händen. Sie öffnet eine Schublade, um eben diese mit Flaschen nachzufüllen, während er eine volle Breiseite Sarkasmus abkriegt, „Mann, ich frage mich, wie ihr es schafft, euch für eine Jagd zu organisieren und dabei nicht selbst einzukreisen.“
Gutmutiges Brummen, „Hey, ich bin nur hier um in der Eröffnungswoche zu helfen. Dass ich kein Kellner bin, war dir hoffentlich vorher klar.“
Der Mann sammelt das Leergut im Kasten und sie stemmt die Hände in die Hüfte, strenger Blick, „Sicher, aber du scheiterst schon an dieser Aufgabe, was mich über dein neues Sicherheitssystem nachdenken lässt und - “
Er winkt ab, „Zu spät um den Preis zu drücken, Darling.“
Faith lacht leise und du starrst verwundert auf ihr Profil, erklärend, „Flashback zu der Zeit, als Gunn die Schaltung gewechselt hat und deinem undankbaren Gezeter.“
Du hebst die Augenbraue, „Das offensichtlich begründet war, denn wir haben keine tausend Meilen damit geschafft.“
„Er hatte dich gewarnt, dass er kein Mechaniker ist. Du wolltest nicht auf ihn hören.“
„Er hatte seine alte Mechaniker-Crew, die Einzelteile als Lebensunterhalt vertickten in der Hinterhand und noch Gefallen bei eben diesen in Reserve. Ich dachte, Gunn hätte meinen Hinweis kapiert, es nicht selbst in die Hand zu nehmen, sondern den Austausch den Profis zu überlassen.“
Faiths Gesicht leuchtet jäh auf, „Oh verdammt, das Wochenende in Santa Fe, das darauf folgte war heiß wie die Hölle.“
Du schüttelst bei der Erinnerung den Kopf, „Ich hatte die Befürchtung, dass Dean den Dilettanten köpfen wollte, der für den Einbau verantwortlich war.“
„Er hat mit Sicherheit dein Gezeter in Relation gesetzt. Das einzige Mal, dass ich ihn so gut wie hysterisch erlebt habe und du von einer Minute zur anderen den Mund gehalten hast. Für fast eine halbe Stunde. Ich war tief beeindruckt.“
„Ich war besorgt um Gunns Existenz, wenn ich seine Identität preisgebe. Dean hat weniger gejammert, als der besessene Sektenführer in Pocatello, die Heugabel durch seinen Oberschenkel gerammt hat. Was einiges zu seiner Schmerzgrenze aussagt, die offensichtlich gering bei Vergehen gegen schwarze Klassiker ist.“
Grüblerisch von Faith, „Hatte nicht das Cassandra-Chick gerade mit ihm Schluss gemacht?“
„Cassie und yepp. Er war in keinem guten emotionalen Zustand zu dem Zeitpunkt. Der Plymouth war nur das Sahnehäubchen auf einem beschissenen Monat. Das heißt, bevor du alles mit der Schlagsahne besser gemacht hast, was ich persönlich ziemlich lahm fand.“
„Huh, habe ich dir das erzählt?“
„Nein, er, als er wieder an seinem Dreier-Traum gearbeitet hat. Wie lange ist das jetzt her?“
„Schätze fünf Jahre. Jesus. Er war verzweifelt.“
Ernsthafter, „Und Sam-los, der arme Kerl.“
Faith nickt einem vernehmlichen Seufzen und du bist an dem zurückerkämpften Platz zwischen ihren Beinen. Es ist nicht immer einfach logisch hier zu sein, aber Faith hat ihre Abwehr noch oben. Zu knapp für ihren Geschmack und dein Blut an ihren Händen.
Spürst die Anspannung noch in ihrem Griff.
Besänftigend und nur für sie vernehmbar, „Vergiss ihn. Tot und ausgelöscht, dank dir, ohne ein weiteres Opfer.“
Ihr Erschauern nicht in deinem Sinne, so wie dein Bedürfnis dich bei ihr zu entschuldigen.
Schluckst die Rechtfertigung hinunter und besinnst dich auf die Fakten, „Du hättest mich nicht anders als durch realen Schmerz erreichen können und du hast mich schon in schlimmeren Verfassungen als kompletter Apathie gesehen. Ich sage nur pure Agonie.“
Gepresst, „Fick dich.“
„Jetzt und hier?“ Ohne Hitze, „Wenn du keine Show erwartest, warum nicht.“
Ihre Hand in deinem Haar und den Abstand, den sie dir aufzwingt.
Der letzten Glut von Hilflosigkeit, die unter deiner Unerschütterlichkeit erlischt, beißend. „Wenn du mir einen Pfeil durch den Arm jagen musst, um mich an der gottverfluchten Decke einer brennenden Lagerhalle wach zu kriegen, reden wir noch einmal über geringere Übel. Vor allem wenn der Verursacher des Spuks schon im Jenseits weilte.“
Dass sie deine größte Sorge ausspricht, zeigt dir nur, dass sie dich besser kennt, als du den meisten Menschen gestattest. Dass ihr lauernder Blick deine Miene absucht, beweist, dass du deine Fassung besser gewahrt hast, als zunächst angenommen.
Die Überwindung der Schwerkraft wäre nicht das seltsamste, was ihr in eurer gemeinsamen Zeit erlebt hättet. Auch nicht sich bewegende Salzkristalle. Ihre spontanen Eingebungen haben dir oft genug das Leben gerettet und ihr redet nicht darüber, dass ihre Intuitionen kaum mit den Kräften der Jägerin erklärt sind. Ihr seid in Mysterium ineinander geschachtelt, das du nie auseinanderanalysieren wolltest.
Sie dir mehr Leben geschenkt hat, als eure Zeit in Stunden und Jahren anzeigt.
Durch ihr Eingreifen und ihr Ausharren. Sie ist deine Retterin und du würdest Folter vorziehen, bevor du ihr das eingestehen würdest. Sie ebenfalls. Darin seid ihr gleich, wenn auch sonst in wenig. Manches Wissen bleibt verborgen, auch nach acht Jahren und du willst nicht ihre Geheimnisse, sondern dass was sie dir freiwillig überlässt.
Ihre Wut irgendwann gerechtfertigt sein wird, aber nicht heute.
Du ihr nicht verzeihen würdest und Bedauern kein haltbarer Zustand ist, ebenso wenig wie Trauer. Du ihr nicht als ihr größtes Unterlassen in Erinnerung bleiben willst und sie deinen Tod trotzdem auf ihr Konto verbuchen wird.
Egal welche gottverdammten Umstände dazu führen, ihr seid nun mal so gestrickt.
Du hast die Narbe an ihrer Seite erreicht. Eine von vielen, wenn man weiß, wo man nach den weißen Linien suchen muss. Ihr Kinn hebt sich widerspenstig, als deine Fingerspitzen über die Kuhle fahren. Zurückhaltend von dir, „Fleischwunden gehören dazu.“
„So wie deine hirnlosen Einzelaktionen, die in der Regel dazu führen?“
Erheitert, „Fick dich, Wonder Woman. Perfektion sieht auch anders als dein Stil aus.“
Zieht dich näher, „Mein Stil? Ich wusste gar nicht, dass ich so was überhaupt besitze.“
Der Flirt ein Köder, „Ich korrigiere mich, Traumfrau. Du bist und bleibst stillos.“
„Ich würde mich an deiner Stelle hüten meine Technik zu beanstanden. Die Kritik fällt letztlich nur auf dich zurück.“
Böses Lächeln, „Tut sie das? Ich bin diejenige, die auf Training im Freien beharrt, aber du ziehst es ja vor faul im Bett einzurosten.“
Sie lacht, „Oh nein, Cor, du hast nicht gesagt, was ich denke, das du gesagt hast. Man kann sich Fakten zurechtschneidern, aber du hast gerade ein transparentes Lügengewand fabriziert, das ich zu gerne jetzt auf deiner Person sehen würde.“
Rümpfst in bester Bitchqueen-Manier die Nase, „Des Kaisers neue Kleider?“
„Endlich ein Märchen hinter dem ich voll und ganz stehe.“
Vergnügt, „Warum überrascht mich das nicht. Der amerikanische Traum schlechthin, Faith, sollte nicht entblößt werden.“
Die Schärfe wird von Faiths Schmunzeln gut verhüllt, „Du gibst meiner Fähigkeit zu teilen zuviel Gewicht.“
Der stetige Wandel so sehr Teil von ihr und du nimmst die friedlichere Laune dankbar an, bist dir relativ sicher, dass sie momentan nicht predigen will oder dich für deine Nachlässigkeit rösten. Vergeben vielleicht, aber nicht vergessen, sie wird dich in einem unpassenden Moment damit überrumpeln und du wirst wie ein Fisch auf dem Trockenen sitzen, der die Argumente sucht, die sich in deinem Besitz befinden.
Die Entgegnung kommt weich, „Du bist der feuchte Traum einer Menschenmasse, deren Anzahl ich seit Jahren ausgeblendet habe.“
„Dabei halte ich dich mathematisch talentiert genug, um bis hundert zu zählen.“
Du schüttelst grinsend den Kopf, „Du vergisst diejenigen, die du nicht flachgelegt hast und die sich mit ihrer beschränkten Fantasie und gebrochenem Herz begnügen mussten.“
Ihr Blitzen sagt dir, dass sie sich keine falschen Vorstellungen über ihren Sexappell macht und das ist gut so. Es reicht, wenn eine von euch jeder bemerkenswerten Wahrheit aus dem Weg geht.
Vertrauter Boden und vielleicht hast du Glück, denn dein Pech ist für heute ausgereizt.
Halber Konter und breites Lächeln von ihr, „Du dagegen bist die Meisterin des Abblitzens, Chica. Du kannst sogar eine Abfuhr, wie einen Ausdruck der Zuneigung klingen lassen.“
„Ich habe auch lange und hart daran gearbeitet.“
Dein Kinn ist unter ihrem Daumen, impulsives Vortasten, als ob ihr das keine hunderttausend Mal durchgespielt habt. Du fällst in die Berührung, als ob sie dich endgültig zurückweisen würde, wenn du eine falsche Bewegung machst. Vielleicht seid ihr doch konventionell und romantischer auf eure Art, als du bis jetzt zugeben wolltest.
Wenn Romantik in der ständige Eroberung liegt.
Wenn jedes Vortasten noch neu erscheint, jede Annäherung unvorhersehbar. Als ob ihr eure Meinung ändern könntet. Gegenseitig die Stirn bieten, wenn der Verstand sich einschalten würde, denn ihr seid kein gutes Match. Seid euch zu ähnlich in all den Dingen, die unerheblich sind und zu fremd in den Bedeutsamen.
Verwunschene Märchen und du hast dich nie gefragt, ob sie dich aus ihrem Leben jagen wollte, als du das erste Mal in euer gemeinsames Motelzimmer zurückgestolpert bist und sie es mit jemand anderem geteilt hat. Keine zwei Stunden nachdem sie dich erstmals verführt hat.
Hast diese essentielle Frage nie laut in den Raum gestellt.
Bist danach nie wieder bei dem Anblick erstarrt, wenn sie dich mit verschwitztem Gesicht und schlechtem Gewissen im Blick angestarrt hat. Die Scham beiderseits nicht erwünscht, während du eine geistlose Entschuldigung gemurmelt hast. Deine Blindheit ihre Zeichen nicht richtig zu deuten, war kein Grund sich vor den Kopf gestoßen zu fühlen. Ihre masochistische Eifersucht dagegen schon, als du dieselben Privilegien für dich gefordert hast. Das war euer erster Streit, einer der hässlichsten und du weißt bis heute nicht, wie ihr euch in den Nachwehen zusammengerauft habt.
Der Balanceakt nie akkurat, gefolgt vom unausweichlichen Fall.
Dass du dich für das Leben an ihrer Seite entschieden hast, unbegreiflich für sie. Dass du dich nicht erinnern kannst, wie du ohne sie je gelebt hast Mitleid erregend. Nicht dass es wichtig ist. Mitleid ist nicht eure Schiene und ihr habt genügend Kills hinter euch, um eure Kaltblütigkeit zu verifizieren.
Die Dunkelheit hat euch fest im Griff und die gestohlenen Stunden im Tageslicht sind begrenzt und du bist nie immun für ihre Nähe geworden. Der bittere Geschmack von den Zigaretten, die sie in steinerner Stille auf dem Weg hierher geraucht hat. Der scharfe Whiskey, den sie ohne dich bestellt hat. Die kandierte Süße, die nur sie ist und das Verlangen im schwelenden Blick.
Ihr harter Atem gegen deinen, sich gegenseitig anfachend.
Öffnest leicht den Mund, kommst ihrer Absicht entgegen, folgst taumelnd ihrer jähen Attacke, als du abhebst. Vergisst, wo du bist. Dass die Welt nicht nur aus euch zwei besteht und sie fängt dich ein. Bremst dich aus, als deine Finger sich unter ihr Oberteil stehlen. Auf der Suche nach der seidigen Glätte ihrer Haut.
Faith lässt dich zögernd in die Realität zurück gleiten und du ignorierst die unvermittelte Grabesstille im Saloon unter der ausklingenden Ballade, die deinen rasenden Herzschlag nicht übertönen kann. Ihr seid am Ende der Neuzeit angelangt. Hier wird noch gestarrt, wenn zwei Frauen sich küssen und du lässt genervt die Augen zu.
Heiseres Flüstern, „Plymouth?“
Wenig mehr als ein halbdurchdachter Fluchtplan aus einer unverfänglichen Situation. Ohne ihre heiße Forderung auf deiner Zunge, sind deine eigenen Beschwerden dabei in den Vordergrund zu rücken.
Fünf Meter, Beton. Nicht ideal wenn man den Fall nicht koordinieren kann.
„Nah, ich habe die Befürchtung, dass du mir auf halben Weg umkippst.“
Protestierend, „Ich kippe nicht.“
„Nicht solange du mich als Krücke hast.“
Ohne dein Gehirn einzuschalten, „Axt und Schild.“
„Im Wechsel.“
Die Formel hat sich irgendwann in den acht Jahren, als euer ‚Ich liebe dich’ etabliert. Zumindest verstehst du sie so und ihre Finger vergraben sich in deinem Haar, während sie leicht über deine Wangen mit den Daumen streicht.
Die Verletzung nur hauchzart streifend und du beißt nicht die Zähne zusammen.
Bist klüger als dem Reflex zu erliegen, denn es schmerzt so schon genug. Du denkst ernsthaft über die Möglichkeit nach, dass dein linkes Jochbein gebrochen ist. Was diesen Tag perfekt machen würde. Deine Stirn gegen ihre, Feueratem auf deinem Gesicht und das Wissen, dass es immer Drachen zu töten gibt. Sie kaum als solche zu erkennen sind.
Keine Anmut, nicht in deinem Absturz oder ihrem Sieg.
Er war jünger als ihr beide. Eine unterschwellige Erkenntnis als du in sein leergefegtes Gesicht gestarrt hast. Gebrochner Nacken im Nachspiel des Exorzismus, den du verpasst hast. Er zu beschäftigt mit dir gewesen war. Zu selbstsicher, um seinen Untergang mit der nötigen Aufmerksamkeit zu bedenken.
Im Machtrausch und da waren Monster in seinem Abgang, die nicht besiegt waren. Weshalb der Dämon in dem Kid meinte, dass ein Flammeninferno dein passendes Ende wäre, wenn du hilflose Gefangene warst oder ob die Kälte in dir einen Kurzschluss verursachte, der sich außerhalb der Traumwelt manifestierte, ist unerheblich.
Du dich nicht fragen solltest, wann er diesen Körper übernommen hat. Oder seine Gabe zum ersten Mal als Fluch angewandt hat. Wie alt er wirklich war und nicht nur sein Wirt. Warum du nicht mit seinem Fall wieder Opfer der Gravitation wurdest, sondern später.
Mit der Erkenntnis, dass du Faith nicht unterwegs verloren hattest, weil du deiner Eingebung gefolgt warst und damit ihr in den Rücken gefallen bist. Sie ungeschützt gelassen hattest, in dem seltenen Moment, als sie deinen Schutz tatsächlich benötigte.
Weshalb die Schuld dich schweben ließ und die Einsicht fallen.
Dein Schwindel meldet sich mit der Jukebox zurück, „Gott, ich hasse Vicodin.“
Ihr abfälliges Lachen im Ohr, „Nur wenn es mit deinen Plänen zu kommen kollidiert.“
Nicht nur dann. Es senkt deine Alarmbereitschaft und deine Fähigkeit dich nicht in Gedankenkonstrukten zu verlieren. Unrelevanten Existenzfragen. Öffnest die Augen und das schummrige Licht, sticht wie grelles Sonnenlicht an einem Katertag.
Und war das nicht das Verhalten eines liebeskranken Losers, sich in Faiths tanzenden Augen zu verlieren? Gedichte über ihren verschmierten Kajal wären der nächste Punkt auf deiner Liste. Nicht über ihre Tränen. Faith weint nicht für dich und die Anlässe, aus denen sie es tut, sind nicht erinnerungswürdig, so wie heute. Als sie dich aus der brennenden Halle hievte, weil deine Beine nicht funktionieren wollten und du zu verdammt weggetreten warst, um Hilfe zu sein. Geschweige denn Unterstützung.
Axt und Schild. Im Wechsel.
Löst überhastet das Tête-à-Tête und erklimmst den Hocker neben ihr.
Ziehst ihren näher und lehnst dich mit geschlossenen Augen gegen sie.
Warmes Leder an deiner Wange und es fällt leichter die schneeverwehten Karikaturen zu vergessen, die ein toter Hexer erschaffen hat. Werden von ihrer Aura übertüncht und eingefärbt in Pastelltöne und Kraft. Nachmittagssonne, die auf nackte Haut trifft und kaltes Sternenlicht ersetzt.
Blaue Lippen und zuviel Blut. Die Letzte.
Überlebt und der Horror flutete durch dein gesamtes Sein, so wie die panische Ablehnung. Kriechst weiter in ihre linke Seite, mit ihrer Hand zwischen deinen. Verbindung und Stärke, du weißt, dass dein Schweiß in ihren Wunden brennt und sie erwidert den Druck trotzdem beharrlich.
Skeptisch von ihr, „Das nächste Motel?“
„Klingt wie das Ticket in den Himmel.“
Nachsichtig, „Yeah, du musst es wissen. Schließlich hast du es nicht nur einmal gelöst.“
Du willst dich nicht wegbewegen, nur für einen Augenblick oder zwei, „Trink in Ruhe aus, während ich auf meiner Vicodin-Wolke schwebe.“
Ihre Ironie bleibt in den Untertönen, „Sicher, mein Engel.“
Dein Schnauben nicht, „Du weißt es besser.“
„Nicht sehr viel.“
Das vage Gefühl von Beklemmung, sagt dir, dass du Einschränkungen ihr bezüglich hättest treffen sollen, anstatt alles zuzulassen. Jede Emotion, jede Regung, jede Eskapade. Dein Versuch ultimativ egoistisch war, euer Leben so voll mit Erinnerungen zu packen, dass sie dich nie abschütteln kann. Nicht in LA, nicht auf der Straße und überall dort, wo die Sonne Schatten wirft.
Du vermutest, dass sie die ultimative Freiheit nicht schätzen wird.
Dass du Angst hast, dass sie sich in den Schatten verliert, Grund für deinen letzten Willen und Wesleys Verständnis, als du ihm letztes Jahr dein Testament erklärt hast. Was du von ihm erwartest, wenn du nicht mehr da bist. Dass er sich um Faith kümmern soll - muss, wenn deine Zeit gekommen ist. Dass er noch nicht mal ansatzweise argumentieren wollte, bestätigte deinen Verdacht und schnürte dir damals die Kehle zu.
Mehr als die Konstante und du hoffst um ihretwillen, dass der Kreuzzug ausbleibt.
Eure Einlage wird im Hintergrund heiß kommentiert, bis die Gespräche zurück auf die vorherigen Themen gehen. Ihr dem dummen Gerede zuhört, das in dem Hintergrundrauschen der Bar für normale Ohren untergehen würde. Die Gerüchteküche ist am überbrodeln, die Geschichte von einer Stadt deren Einwohner über Nacht verschwunden sind, die Runde macht. Hörst zuerst vereinzelt, dass die Winchesters das Massaker letztes Jahr scheinbar als einzige überlebt haben, bis es am anderen Ende des Raumes zum Fakt wird und zurückbrandet. Dass dies nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Es vielleicht sogar von ihnen begangen wurde, so wie die Armee von Dämonen, die von ihnen aus der Hölle befreit wurde, nur um ihren Dad dort rauszuholen. Dass Ellen und Bobby auch ihre Finger bis zu den Armbeugen in diesem Mist hatten.
Unheiliger Deal, nicht der erste dieser verfluchten Familie.
Dass der Jüngere eine Bedrohung mit seinen dämonischen Fähigkeiten ist, der Ältere für die Gefahr blind und seit dem Tod seines Vaters sowieso außer Kontrolle geraten. So wie die Vorverurteilung hier, erwiderst Faiths Griff, der mit jeder neuen Beleidigung härter wird. Eine andere Art der Anspannung zurückkehrt.
Du brauchst sie nicht anzusehen, um ihre finstere Miene zu lesen.
Ihr hättet gehen sollen, denn diesen Beschuldigungen kann nichts Gutes folgen.
Faith mag es nicht, wenn schlecht über ihre Eroberungen geredet wird. Vor allem wenn nicht du diejenige bist, die das Sticheln übernimmt. Dean ist mehr als ein Gelegenheits-Lover, der letzten acht Jahre. Ganz sicher ein Verbündeter. Einer der wenigen Freunde, den ihr beide vorbehaltlos als solchen anerkennt.
Dein weicher Punkt für Sam kein Geheimnis und dieses Gerede Bullshit.
Ihr seid beide zu lange im Business, um Übernatürlich automatisch mit Böse gleichzusetzen. Schicksal mit freier Wahl. Seid selbst zu tief darin verwurzelt um diesen Schluss zu ziehen. Erwachsen geworden in einer Welt ohne Scheuklappen. Mit Wächtern, Hexen und einem beseelten Vampir, der Beispiel für sein Childe wurde.
Aber du ahnst wie ein Großteil dieser Männer hier gelandet ist. Welche Verluste sie erlitten haben, um diese Obsession zu zulassen. Ihr geht menschlichen Jägern nicht grundlos aus dem Weg. Sie sind ein Haufen Verrückter, die nur das sehen können, was ihnen zum Verhängnis wurde.
Zumindest erfahrungsgemäß. Zumindest in der ersten Generation.
Wenn auch zweifelsohne nützlich. Dass nur die wenigsten von ihnen die Nerven für die ultimative Differenzierung zwischen Gut und Böse für das Mystische hegen, weißt du. Dir fehlt im Augenblick die Kraft eine Grundsatzdiskussion mit dem blutrünstigen Mob zu führen und Faiths Laune ist zu übel, um kühle Rückendeckung zu sein.
Dein Handy klingelt, reißt dich aus der Untätigkeit. Ungläubig auf die Nummer starrend, während Faiths rauchiges Lachen aufbrandet, „Satan persönlich, wenn von den Teufeln gesprochen wird. Wie passend.“
Ihr Temperament brisant genug für eine Menge Ärger. Vor allem nach deinem Beinahe-Rendezvous mit dem Tod heute Nacht. Du bist zu lahm, sie entwendet dir das Telefon noch bevor du auch nur einen Muskeln anspannen kannst.
Verdammte Pillen. Verdammte Slayerreflexe.
Provozierende Kampfansage, „Dean Winchester, Babe, wir haben gerade an euch gedacht. Wie läuft die Monsterjagd?“
Altersfreigabe: R
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Wordcount Part 2: ~ 3.500
Spoiler: Sequel zu ‚Address Unknown’, angesiedelt acht Jahre nach der zweiten Angel-Staffel und sechs Monate nach SPN 2x22 All Hell Breaks Loose
Inhalt: Cordelia hat wenig zu fürchten, nur das ungewisse Datum ihres Todes. Dean die Sicherheit seines.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Faith, Cordelia/Sam, Faith/Dean
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss & Kripke!
Prompt 087. Leben. für
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Parts Unknown
You can't really place blame,
Cuz blame is much to messy.
Some was bound to get on you
While you were trying to put it on me
Du meidest hartnäckig die Mordlust in Faiths Miene, soviel einfacher zu handhaben als die unterschwellige Furcht von vorher. Dein Arm geht selbstverständlich um ihre Taille. Spürst wie sie dagegen ankämpft in die Berührung zu fallen, noch während sie sich dir zudreht.
Yeah, du hast diese Macht über sie.
Ignorierst den verdutzten Blick der Barfrau mit derselben Kaltblütigkeit, die du deinen willkürlichen Warnungen folgen lässt. Fremdheit dich unantastbar macht. In Erinnerung bleibt und du manchmal darauf zählen musst, dass die Botschaft Jahre später ankommt. Gelernt hast, dich einzuprägen und du die meisten Menschen in Frieden gehen sehen willst.
Die Brünette senkt die Augen mit der Andeutung eines Schmunzelns und wischt beschäftigt über die Arbeitsfläche hinter dem Tresen. Der Argwohn im Raum brandet auf, als du deine Sinne darauf einstellst. Verstärkt die Migräne und deine schon vorher fieberheiße Stirn ist nun gegen Faiths Schulter gedrückt, bevor du einen weiteren Gedanken verschwendest, dass dir momentan von dem Slayer rein hypothetisch, die größte Gefahr droht.
Atmest tief den Geruch von Erde und Rauch ein, so vertraut wie Faiths eigener.
Ihre Hand stützend auf deiner Hüfte, gepresst von dir, „Das ist ungemütlich hier drin, wenn man die Schwingungen zulässt.“
„Lass den Aurascheiß, du hast dafür kein echtes Talent. Außerdem hast du für heute schon genug getan.“ Sie meistert den Satz, ohne dass er wie ein kompletter Vorwurf klingt, bevor ihr Ton wieder beschwingter wird, „Falls Ärger uns sucht, wird Ärger uns finden. So wie immer.“
Zu wahr, du atmest auf und entspannst dich vorsichtig.
Drehst schließlich den Kopf, so dass du mit der Schläfe bequem gegen ihren Oberarm lehnst. Der Spiegel hinter der Bar gibt dir einen guten Blick auf die Tische und du verschwendest ein Drittel deiner Aufmerksamkeit auf die Besucher und zwei Drittel darauf, einigermaßen gerade stehen zu bleiben. Du bist dir ziemlich sicher, dass der Whiskey von vorher keiner brillanten Idee entsprang.
Du visierst die Überbringerin desselbigen mürrisch an, auch wenn du ein Komplott mit Faith ausschließt und die Ältere dich in dem 23 Uhr Trubel vernachlässigt. Behände nachschenkt, leere Gläser wegräumt und nicht aus der Ruhe zu kriegen ist. Sonderwünsche nicht gestellt werden, da ist eine Vertrautheit mit den Gästen, die dich immer an den Bedienungen am Rande der Straßen fasziniert. Zumindest die erfolgreichen schaffen es, dieses Ambiente einer Stammkneipe aufleben zu lassen, selbst wenn die Trucker hunderte von Meilen von daheim entfernt sind.
Kämpfst dagegen an die Lider zu schließen und wegzudösen.
„Ellen, wo soll das hin?“
„Uhm, Bier - Bierkühler, Bobby?“ Die bärtige Baseballkappe steht unbeholfen mit dem Kasten in den Händen. Sie öffnet eine Schublade, um eben diese mit Flaschen nachzufüllen, während er eine volle Breiseite Sarkasmus abkriegt, „Mann, ich frage mich, wie ihr es schafft, euch für eine Jagd zu organisieren und dabei nicht selbst einzukreisen.“
Gutmutiges Brummen, „Hey, ich bin nur hier um in der Eröffnungswoche zu helfen. Dass ich kein Kellner bin, war dir hoffentlich vorher klar.“
Der Mann sammelt das Leergut im Kasten und sie stemmt die Hände in die Hüfte, strenger Blick, „Sicher, aber du scheiterst schon an dieser Aufgabe, was mich über dein neues Sicherheitssystem nachdenken lässt und - “
Er winkt ab, „Zu spät um den Preis zu drücken, Darling.“
Faith lacht leise und du starrst verwundert auf ihr Profil, erklärend, „Flashback zu der Zeit, als Gunn die Schaltung gewechselt hat und deinem undankbaren Gezeter.“
Du hebst die Augenbraue, „Das offensichtlich begründet war, denn wir haben keine tausend Meilen damit geschafft.“
„Er hatte dich gewarnt, dass er kein Mechaniker ist. Du wolltest nicht auf ihn hören.“
„Er hatte seine alte Mechaniker-Crew, die Einzelteile als Lebensunterhalt vertickten in der Hinterhand und noch Gefallen bei eben diesen in Reserve. Ich dachte, Gunn hätte meinen Hinweis kapiert, es nicht selbst in die Hand zu nehmen, sondern den Austausch den Profis zu überlassen.“
Faiths Gesicht leuchtet jäh auf, „Oh verdammt, das Wochenende in Santa Fe, das darauf folgte war heiß wie die Hölle.“
Du schüttelst bei der Erinnerung den Kopf, „Ich hatte die Befürchtung, dass Dean den Dilettanten köpfen wollte, der für den Einbau verantwortlich war.“
„Er hat mit Sicherheit dein Gezeter in Relation gesetzt. Das einzige Mal, dass ich ihn so gut wie hysterisch erlebt habe und du von einer Minute zur anderen den Mund gehalten hast. Für fast eine halbe Stunde. Ich war tief beeindruckt.“
„Ich war besorgt um Gunns Existenz, wenn ich seine Identität preisgebe. Dean hat weniger gejammert, als der besessene Sektenführer in Pocatello, die Heugabel durch seinen Oberschenkel gerammt hat. Was einiges zu seiner Schmerzgrenze aussagt, die offensichtlich gering bei Vergehen gegen schwarze Klassiker ist.“
Grüblerisch von Faith, „Hatte nicht das Cassandra-Chick gerade mit ihm Schluss gemacht?“
„Cassie und yepp. Er war in keinem guten emotionalen Zustand zu dem Zeitpunkt. Der Plymouth war nur das Sahnehäubchen auf einem beschissenen Monat. Das heißt, bevor du alles mit der Schlagsahne besser gemacht hast, was ich persönlich ziemlich lahm fand.“
„Huh, habe ich dir das erzählt?“
„Nein, er, als er wieder an seinem Dreier-Traum gearbeitet hat. Wie lange ist das jetzt her?“
„Schätze fünf Jahre. Jesus. Er war verzweifelt.“
Ernsthafter, „Und Sam-los, der arme Kerl.“
Faith nickt einem vernehmlichen Seufzen und du bist an dem zurückerkämpften Platz zwischen ihren Beinen. Es ist nicht immer einfach logisch hier zu sein, aber Faith hat ihre Abwehr noch oben. Zu knapp für ihren Geschmack und dein Blut an ihren Händen.
Spürst die Anspannung noch in ihrem Griff.
Besänftigend und nur für sie vernehmbar, „Vergiss ihn. Tot und ausgelöscht, dank dir, ohne ein weiteres Opfer.“
Ihr Erschauern nicht in deinem Sinne, so wie dein Bedürfnis dich bei ihr zu entschuldigen.
Schluckst die Rechtfertigung hinunter und besinnst dich auf die Fakten, „Du hättest mich nicht anders als durch realen Schmerz erreichen können und du hast mich schon in schlimmeren Verfassungen als kompletter Apathie gesehen. Ich sage nur pure Agonie.“
Gepresst, „Fick dich.“
„Jetzt und hier?“ Ohne Hitze, „Wenn du keine Show erwartest, warum nicht.“
Ihre Hand in deinem Haar und den Abstand, den sie dir aufzwingt.
Der letzten Glut von Hilflosigkeit, die unter deiner Unerschütterlichkeit erlischt, beißend. „Wenn du mir einen Pfeil durch den Arm jagen musst, um mich an der gottverfluchten Decke einer brennenden Lagerhalle wach zu kriegen, reden wir noch einmal über geringere Übel. Vor allem wenn der Verursacher des Spuks schon im Jenseits weilte.“
Dass sie deine größte Sorge ausspricht, zeigt dir nur, dass sie dich besser kennt, als du den meisten Menschen gestattest. Dass ihr lauernder Blick deine Miene absucht, beweist, dass du deine Fassung besser gewahrt hast, als zunächst angenommen.
Die Überwindung der Schwerkraft wäre nicht das seltsamste, was ihr in eurer gemeinsamen Zeit erlebt hättet. Auch nicht sich bewegende Salzkristalle. Ihre spontanen Eingebungen haben dir oft genug das Leben gerettet und ihr redet nicht darüber, dass ihre Intuitionen kaum mit den Kräften der Jägerin erklärt sind. Ihr seid in Mysterium ineinander geschachtelt, das du nie auseinanderanalysieren wolltest.
Sie dir mehr Leben geschenkt hat, als eure Zeit in Stunden und Jahren anzeigt.
Durch ihr Eingreifen und ihr Ausharren. Sie ist deine Retterin und du würdest Folter vorziehen, bevor du ihr das eingestehen würdest. Sie ebenfalls. Darin seid ihr gleich, wenn auch sonst in wenig. Manches Wissen bleibt verborgen, auch nach acht Jahren und du willst nicht ihre Geheimnisse, sondern dass was sie dir freiwillig überlässt.
Ihre Wut irgendwann gerechtfertigt sein wird, aber nicht heute.
Du ihr nicht verzeihen würdest und Bedauern kein haltbarer Zustand ist, ebenso wenig wie Trauer. Du ihr nicht als ihr größtes Unterlassen in Erinnerung bleiben willst und sie deinen Tod trotzdem auf ihr Konto verbuchen wird.
Egal welche gottverdammten Umstände dazu führen, ihr seid nun mal so gestrickt.
Du hast die Narbe an ihrer Seite erreicht. Eine von vielen, wenn man weiß, wo man nach den weißen Linien suchen muss. Ihr Kinn hebt sich widerspenstig, als deine Fingerspitzen über die Kuhle fahren. Zurückhaltend von dir, „Fleischwunden gehören dazu.“
„So wie deine hirnlosen Einzelaktionen, die in der Regel dazu führen?“
Erheitert, „Fick dich, Wonder Woman. Perfektion sieht auch anders als dein Stil aus.“
Zieht dich näher, „Mein Stil? Ich wusste gar nicht, dass ich so was überhaupt besitze.“
Der Flirt ein Köder, „Ich korrigiere mich, Traumfrau. Du bist und bleibst stillos.“
„Ich würde mich an deiner Stelle hüten meine Technik zu beanstanden. Die Kritik fällt letztlich nur auf dich zurück.“
Böses Lächeln, „Tut sie das? Ich bin diejenige, die auf Training im Freien beharrt, aber du ziehst es ja vor faul im Bett einzurosten.“
Sie lacht, „Oh nein, Cor, du hast nicht gesagt, was ich denke, das du gesagt hast. Man kann sich Fakten zurechtschneidern, aber du hast gerade ein transparentes Lügengewand fabriziert, das ich zu gerne jetzt auf deiner Person sehen würde.“
Rümpfst in bester Bitchqueen-Manier die Nase, „Des Kaisers neue Kleider?“
„Endlich ein Märchen hinter dem ich voll und ganz stehe.“
Vergnügt, „Warum überrascht mich das nicht. Der amerikanische Traum schlechthin, Faith, sollte nicht entblößt werden.“
Die Schärfe wird von Faiths Schmunzeln gut verhüllt, „Du gibst meiner Fähigkeit zu teilen zuviel Gewicht.“
Der stetige Wandel so sehr Teil von ihr und du nimmst die friedlichere Laune dankbar an, bist dir relativ sicher, dass sie momentan nicht predigen will oder dich für deine Nachlässigkeit rösten. Vergeben vielleicht, aber nicht vergessen, sie wird dich in einem unpassenden Moment damit überrumpeln und du wirst wie ein Fisch auf dem Trockenen sitzen, der die Argumente sucht, die sich in deinem Besitz befinden.
Die Entgegnung kommt weich, „Du bist der feuchte Traum einer Menschenmasse, deren Anzahl ich seit Jahren ausgeblendet habe.“
„Dabei halte ich dich mathematisch talentiert genug, um bis hundert zu zählen.“
Du schüttelst grinsend den Kopf, „Du vergisst diejenigen, die du nicht flachgelegt hast und die sich mit ihrer beschränkten Fantasie und gebrochenem Herz begnügen mussten.“
Ihr Blitzen sagt dir, dass sie sich keine falschen Vorstellungen über ihren Sexappell macht und das ist gut so. Es reicht, wenn eine von euch jeder bemerkenswerten Wahrheit aus dem Weg geht.
Vertrauter Boden und vielleicht hast du Glück, denn dein Pech ist für heute ausgereizt.
Halber Konter und breites Lächeln von ihr, „Du dagegen bist die Meisterin des Abblitzens, Chica. Du kannst sogar eine Abfuhr, wie einen Ausdruck der Zuneigung klingen lassen.“
„Ich habe auch lange und hart daran gearbeitet.“
Dein Kinn ist unter ihrem Daumen, impulsives Vortasten, als ob ihr das keine hunderttausend Mal durchgespielt habt. Du fällst in die Berührung, als ob sie dich endgültig zurückweisen würde, wenn du eine falsche Bewegung machst. Vielleicht seid ihr doch konventionell und romantischer auf eure Art, als du bis jetzt zugeben wolltest.
Wenn Romantik in der ständige Eroberung liegt.
Wenn jedes Vortasten noch neu erscheint, jede Annäherung unvorhersehbar. Als ob ihr eure Meinung ändern könntet. Gegenseitig die Stirn bieten, wenn der Verstand sich einschalten würde, denn ihr seid kein gutes Match. Seid euch zu ähnlich in all den Dingen, die unerheblich sind und zu fremd in den Bedeutsamen.
Verwunschene Märchen und du hast dich nie gefragt, ob sie dich aus ihrem Leben jagen wollte, als du das erste Mal in euer gemeinsames Motelzimmer zurückgestolpert bist und sie es mit jemand anderem geteilt hat. Keine zwei Stunden nachdem sie dich erstmals verführt hat.
Hast diese essentielle Frage nie laut in den Raum gestellt.
Bist danach nie wieder bei dem Anblick erstarrt, wenn sie dich mit verschwitztem Gesicht und schlechtem Gewissen im Blick angestarrt hat. Die Scham beiderseits nicht erwünscht, während du eine geistlose Entschuldigung gemurmelt hast. Deine Blindheit ihre Zeichen nicht richtig zu deuten, war kein Grund sich vor den Kopf gestoßen zu fühlen. Ihre masochistische Eifersucht dagegen schon, als du dieselben Privilegien für dich gefordert hast. Das war euer erster Streit, einer der hässlichsten und du weißt bis heute nicht, wie ihr euch in den Nachwehen zusammengerauft habt.
Der Balanceakt nie akkurat, gefolgt vom unausweichlichen Fall.
Dass du dich für das Leben an ihrer Seite entschieden hast, unbegreiflich für sie. Dass du dich nicht erinnern kannst, wie du ohne sie je gelebt hast Mitleid erregend. Nicht dass es wichtig ist. Mitleid ist nicht eure Schiene und ihr habt genügend Kills hinter euch, um eure Kaltblütigkeit zu verifizieren.
Die Dunkelheit hat euch fest im Griff und die gestohlenen Stunden im Tageslicht sind begrenzt und du bist nie immun für ihre Nähe geworden. Der bittere Geschmack von den Zigaretten, die sie in steinerner Stille auf dem Weg hierher geraucht hat. Der scharfe Whiskey, den sie ohne dich bestellt hat. Die kandierte Süße, die nur sie ist und das Verlangen im schwelenden Blick.
Ihr harter Atem gegen deinen, sich gegenseitig anfachend.
Öffnest leicht den Mund, kommst ihrer Absicht entgegen, folgst taumelnd ihrer jähen Attacke, als du abhebst. Vergisst, wo du bist. Dass die Welt nicht nur aus euch zwei besteht und sie fängt dich ein. Bremst dich aus, als deine Finger sich unter ihr Oberteil stehlen. Auf der Suche nach der seidigen Glätte ihrer Haut.
Faith lässt dich zögernd in die Realität zurück gleiten und du ignorierst die unvermittelte Grabesstille im Saloon unter der ausklingenden Ballade, die deinen rasenden Herzschlag nicht übertönen kann. Ihr seid am Ende der Neuzeit angelangt. Hier wird noch gestarrt, wenn zwei Frauen sich küssen und du lässt genervt die Augen zu.
Heiseres Flüstern, „Plymouth?“
Wenig mehr als ein halbdurchdachter Fluchtplan aus einer unverfänglichen Situation. Ohne ihre heiße Forderung auf deiner Zunge, sind deine eigenen Beschwerden dabei in den Vordergrund zu rücken.
Fünf Meter, Beton. Nicht ideal wenn man den Fall nicht koordinieren kann.
„Nah, ich habe die Befürchtung, dass du mir auf halben Weg umkippst.“
Protestierend, „Ich kippe nicht.“
„Nicht solange du mich als Krücke hast.“
Ohne dein Gehirn einzuschalten, „Axt und Schild.“
„Im Wechsel.“
Die Formel hat sich irgendwann in den acht Jahren, als euer ‚Ich liebe dich’ etabliert. Zumindest verstehst du sie so und ihre Finger vergraben sich in deinem Haar, während sie leicht über deine Wangen mit den Daumen streicht.
Die Verletzung nur hauchzart streifend und du beißt nicht die Zähne zusammen.
Bist klüger als dem Reflex zu erliegen, denn es schmerzt so schon genug. Du denkst ernsthaft über die Möglichkeit nach, dass dein linkes Jochbein gebrochen ist. Was diesen Tag perfekt machen würde. Deine Stirn gegen ihre, Feueratem auf deinem Gesicht und das Wissen, dass es immer Drachen zu töten gibt. Sie kaum als solche zu erkennen sind.
Keine Anmut, nicht in deinem Absturz oder ihrem Sieg.
Er war jünger als ihr beide. Eine unterschwellige Erkenntnis als du in sein leergefegtes Gesicht gestarrt hast. Gebrochner Nacken im Nachspiel des Exorzismus, den du verpasst hast. Er zu beschäftigt mit dir gewesen war. Zu selbstsicher, um seinen Untergang mit der nötigen Aufmerksamkeit zu bedenken.
Im Machtrausch und da waren Monster in seinem Abgang, die nicht besiegt waren. Weshalb der Dämon in dem Kid meinte, dass ein Flammeninferno dein passendes Ende wäre, wenn du hilflose Gefangene warst oder ob die Kälte in dir einen Kurzschluss verursachte, der sich außerhalb der Traumwelt manifestierte, ist unerheblich.
Du dich nicht fragen solltest, wann er diesen Körper übernommen hat. Oder seine Gabe zum ersten Mal als Fluch angewandt hat. Wie alt er wirklich war und nicht nur sein Wirt. Warum du nicht mit seinem Fall wieder Opfer der Gravitation wurdest, sondern später.
Mit der Erkenntnis, dass du Faith nicht unterwegs verloren hattest, weil du deiner Eingebung gefolgt warst und damit ihr in den Rücken gefallen bist. Sie ungeschützt gelassen hattest, in dem seltenen Moment, als sie deinen Schutz tatsächlich benötigte.
Weshalb die Schuld dich schweben ließ und die Einsicht fallen.
Dein Schwindel meldet sich mit der Jukebox zurück, „Gott, ich hasse Vicodin.“
Ihr abfälliges Lachen im Ohr, „Nur wenn es mit deinen Plänen zu kommen kollidiert.“
Nicht nur dann. Es senkt deine Alarmbereitschaft und deine Fähigkeit dich nicht in Gedankenkonstrukten zu verlieren. Unrelevanten Existenzfragen. Öffnest die Augen und das schummrige Licht, sticht wie grelles Sonnenlicht an einem Katertag.
Und war das nicht das Verhalten eines liebeskranken Losers, sich in Faiths tanzenden Augen zu verlieren? Gedichte über ihren verschmierten Kajal wären der nächste Punkt auf deiner Liste. Nicht über ihre Tränen. Faith weint nicht für dich und die Anlässe, aus denen sie es tut, sind nicht erinnerungswürdig, so wie heute. Als sie dich aus der brennenden Halle hievte, weil deine Beine nicht funktionieren wollten und du zu verdammt weggetreten warst, um Hilfe zu sein. Geschweige denn Unterstützung.
Axt und Schild. Im Wechsel.
Löst überhastet das Tête-à-Tête und erklimmst den Hocker neben ihr.
Ziehst ihren näher und lehnst dich mit geschlossenen Augen gegen sie.
Warmes Leder an deiner Wange und es fällt leichter die schneeverwehten Karikaturen zu vergessen, die ein toter Hexer erschaffen hat. Werden von ihrer Aura übertüncht und eingefärbt in Pastelltöne und Kraft. Nachmittagssonne, die auf nackte Haut trifft und kaltes Sternenlicht ersetzt.
Blaue Lippen und zuviel Blut. Die Letzte.
Überlebt und der Horror flutete durch dein gesamtes Sein, so wie die panische Ablehnung. Kriechst weiter in ihre linke Seite, mit ihrer Hand zwischen deinen. Verbindung und Stärke, du weißt, dass dein Schweiß in ihren Wunden brennt und sie erwidert den Druck trotzdem beharrlich.
Skeptisch von ihr, „Das nächste Motel?“
„Klingt wie das Ticket in den Himmel.“
Nachsichtig, „Yeah, du musst es wissen. Schließlich hast du es nicht nur einmal gelöst.“
Du willst dich nicht wegbewegen, nur für einen Augenblick oder zwei, „Trink in Ruhe aus, während ich auf meiner Vicodin-Wolke schwebe.“
Ihre Ironie bleibt in den Untertönen, „Sicher, mein Engel.“
Dein Schnauben nicht, „Du weißt es besser.“
„Nicht sehr viel.“
Das vage Gefühl von Beklemmung, sagt dir, dass du Einschränkungen ihr bezüglich hättest treffen sollen, anstatt alles zuzulassen. Jede Emotion, jede Regung, jede Eskapade. Dein Versuch ultimativ egoistisch war, euer Leben so voll mit Erinnerungen zu packen, dass sie dich nie abschütteln kann. Nicht in LA, nicht auf der Straße und überall dort, wo die Sonne Schatten wirft.
Du vermutest, dass sie die ultimative Freiheit nicht schätzen wird.
Dass du Angst hast, dass sie sich in den Schatten verliert, Grund für deinen letzten Willen und Wesleys Verständnis, als du ihm letztes Jahr dein Testament erklärt hast. Was du von ihm erwartest, wenn du nicht mehr da bist. Dass er sich um Faith kümmern soll - muss, wenn deine Zeit gekommen ist. Dass er noch nicht mal ansatzweise argumentieren wollte, bestätigte deinen Verdacht und schnürte dir damals die Kehle zu.
Mehr als die Konstante und du hoffst um ihretwillen, dass der Kreuzzug ausbleibt.
Eure Einlage wird im Hintergrund heiß kommentiert, bis die Gespräche zurück auf die vorherigen Themen gehen. Ihr dem dummen Gerede zuhört, das in dem Hintergrundrauschen der Bar für normale Ohren untergehen würde. Die Gerüchteküche ist am überbrodeln, die Geschichte von einer Stadt deren Einwohner über Nacht verschwunden sind, die Runde macht. Hörst zuerst vereinzelt, dass die Winchesters das Massaker letztes Jahr scheinbar als einzige überlebt haben, bis es am anderen Ende des Raumes zum Fakt wird und zurückbrandet. Dass dies nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Es vielleicht sogar von ihnen begangen wurde, so wie die Armee von Dämonen, die von ihnen aus der Hölle befreit wurde, nur um ihren Dad dort rauszuholen. Dass Ellen und Bobby auch ihre Finger bis zu den Armbeugen in diesem Mist hatten.
Unheiliger Deal, nicht der erste dieser verfluchten Familie.
Dass der Jüngere eine Bedrohung mit seinen dämonischen Fähigkeiten ist, der Ältere für die Gefahr blind und seit dem Tod seines Vaters sowieso außer Kontrolle geraten. So wie die Vorverurteilung hier, erwiderst Faiths Griff, der mit jeder neuen Beleidigung härter wird. Eine andere Art der Anspannung zurückkehrt.
Du brauchst sie nicht anzusehen, um ihre finstere Miene zu lesen.
Ihr hättet gehen sollen, denn diesen Beschuldigungen kann nichts Gutes folgen.
Faith mag es nicht, wenn schlecht über ihre Eroberungen geredet wird. Vor allem wenn nicht du diejenige bist, die das Sticheln übernimmt. Dean ist mehr als ein Gelegenheits-Lover, der letzten acht Jahre. Ganz sicher ein Verbündeter. Einer der wenigen Freunde, den ihr beide vorbehaltlos als solchen anerkennt.
Dein weicher Punkt für Sam kein Geheimnis und dieses Gerede Bullshit.
Ihr seid beide zu lange im Business, um Übernatürlich automatisch mit Böse gleichzusetzen. Schicksal mit freier Wahl. Seid selbst zu tief darin verwurzelt um diesen Schluss zu ziehen. Erwachsen geworden in einer Welt ohne Scheuklappen. Mit Wächtern, Hexen und einem beseelten Vampir, der Beispiel für sein Childe wurde.
Aber du ahnst wie ein Großteil dieser Männer hier gelandet ist. Welche Verluste sie erlitten haben, um diese Obsession zu zulassen. Ihr geht menschlichen Jägern nicht grundlos aus dem Weg. Sie sind ein Haufen Verrückter, die nur das sehen können, was ihnen zum Verhängnis wurde.
Zumindest erfahrungsgemäß. Zumindest in der ersten Generation.
Wenn auch zweifelsohne nützlich. Dass nur die wenigsten von ihnen die Nerven für die ultimative Differenzierung zwischen Gut und Böse für das Mystische hegen, weißt du. Dir fehlt im Augenblick die Kraft eine Grundsatzdiskussion mit dem blutrünstigen Mob zu führen und Faiths Laune ist zu übel, um kühle Rückendeckung zu sein.
Dein Handy klingelt, reißt dich aus der Untätigkeit. Ungläubig auf die Nummer starrend, während Faiths rauchiges Lachen aufbrandet, „Satan persönlich, wenn von den Teufeln gesprochen wird. Wie passend.“
Ihr Temperament brisant genug für eine Menge Ärger. Vor allem nach deinem Beinahe-Rendezvous mit dem Tod heute Nacht. Du bist zu lahm, sie entwendet dir das Telefon noch bevor du auch nur einen Muskeln anspannen kannst.
Verdammte Pillen. Verdammte Slayerreflexe.
Provozierende Kampfansage, „Dean Winchester, Babe, wir haben gerade an euch gedacht. Wie läuft die Monsterjagd?“
~*~fini – Parts Unknown 2/?~*~